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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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III. Theil. Schmiedemaschinen.
zu treffen, um eigenmächtige Querschnittsänderungen der Werkstücke zu
hindern (S. 690--692). Die Gestelle sind denen der Durchschnitte und
Scheeren (S. 519 und folgende) nahe verwandt.

Die Arbeitsweisen sind folgende: Man lässt den Schlitten, welcher die
thätige Fläche, den Stempel enthält, eine grössere Hubzahl (20 bis 30
minutlich) machen und benutzt von diesen Hüben nur einen Theil (vergl. S. 510
u. 511), oder man lässt den Schlitten eine erheblich kleinere Zahl von regel-
mässig aufeinander folgenden Spielen machen und benutzt jedes Spiel, oder
endlich, man bethätigt den Schlitten je für die einzelne Biegung.

Die beiden ersteren Verfahren eignen sich für Kurbelantrieb. Es be-
trägt der Kurbelhub 20 bis 30 mm. Der mit dem Schlitten verbundene
Stempel ist einstellbar, oder man regelt den Grad des Biegens durch
Zwischenlegen verschieden dicker Flacheisenstücke. Wenn der Schlitten

[Abbildung] Fig. 1248.
rasch bewegt wird, so ist eine Ausrückvorrichtung nöthig, um den Stempel
sofort in Stillstand bringen zu können (vergl. S. 510 bis 515).

Fig. 978 und 979, S. 529, stellen eine solche zum Richten von Schienen,
aber auch als Durchschnitt verwendbare Maschine, welche von Ernst Schiess
in Düsseldorf gebaut ist, in zwei Ansichten dar. Es dienen die Aufspann-
Nuthen der Schlitten zum Befestigen der Druckstempel, die am Gestell be-
findlichen zum Anbringen der Stützflächen. Hiermit verwandte Richt-
maschinen findet man in den Quellen.1) Bei der dritten Gruppe der vor-
liegenden Maschinen findet die Bethätigung des Biegestempels durch eine

1) Für Schienen: Prakt. Masch.-Konstr. 1883, S. 146, mit Abb. Für schwere
Werkstücke
: Dingl. polyt. Journ. 1878, Bd. 230, S. 19, mit Abb. Für Wellen, bezw.
Rundeisen: Zeitschrift für Werkzeugmaschinen, Nov. 1899, S. 67, mit Schaub.

III. Theil. Schmiedemaschinen.
zu treffen, um eigenmächtige Querschnittsänderungen der Werkstücke zu
hindern (S. 690—692). Die Gestelle sind denen der Durchschnitte und
Scheeren (S. 519 und folgende) nahe verwandt.

Die Arbeitsweisen sind folgende: Man lässt den Schlitten, welcher die
thätige Fläche, den Stempel enthält, eine grössere Hubzahl (20 bis 30
minutlich) machen und benutzt von diesen Hüben nur einen Theil (vergl. S. 510
u. 511), oder man lässt den Schlitten eine erheblich kleinere Zahl von regel-
mässig aufeinander folgenden Spielen machen und benutzt jedes Spiel, oder
endlich, man bethätigt den Schlitten je für die einzelne Biegung.

Die beiden ersteren Verfahren eignen sich für Kurbelantrieb. Es be-
trägt der Kurbelhub 20 bis 30 mm. Der mit dem Schlitten verbundene
Stempel ist einstellbar, oder man regelt den Grad des Biegens durch
Zwischenlegen verschieden dicker Flacheisenstücke. Wenn der Schlitten

[Abbildung] Fig. 1248.
rasch bewegt wird, so ist eine Ausrückvorrichtung nöthig, um den Stempel
sofort in Stillstand bringen zu können (vergl. S. 510 bis 515).

Fig. 978 und 979, S. 529, stellen eine solche zum Richten von Schienen,
aber auch als Durchschnitt verwendbare Maschine, welche von Ernst Schiess
in Düsseldorf gebaut ist, in zwei Ansichten dar. Es dienen die Aufspann-
Nuthen der Schlitten zum Befestigen der Druckstempel, die am Gestell be-
findlichen zum Anbringen der Stützflächen. Hiermit verwandte Richt-
maschinen findet man in den Quellen.1) Bei der dritten Gruppe der vor-
liegenden Maschinen findet die Bethätigung des Biegestempels durch eine

1) Für Schienen: Prakt. Masch.-Konstr. 1883, S. 146, mit Abb. Für schwere
Werkstücke
: Dingl. polyt. Journ. 1878, Bd. 230, S. 19, mit Abb. Für Wellen, bezw.
Rundeisen: Zeitschrift für Werkzeugmaschinen, Nov. 1899, S. 67, mit Schaub.
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[693/0713] III. Theil. Schmiedemaschinen. zu treffen, um eigenmächtige Querschnittsänderungen der Werkstücke zu hindern (S. 690—692). Die Gestelle sind denen der Durchschnitte und Scheeren (S. 519 und folgende) nahe verwandt. Die Arbeitsweisen sind folgende: Man lässt den Schlitten, welcher die thätige Fläche, den Stempel enthält, eine grössere Hubzahl (20 bis 30 minutlich) machen und benutzt von diesen Hüben nur einen Theil (vergl. S. 510 u. 511), oder man lässt den Schlitten eine erheblich kleinere Zahl von regel- mässig aufeinander folgenden Spielen machen und benutzt jedes Spiel, oder endlich, man bethätigt den Schlitten je für die einzelne Biegung. Die beiden ersteren Verfahren eignen sich für Kurbelantrieb. Es be- trägt der Kurbelhub 20 bis 30 mm. Der mit dem Schlitten verbundene Stempel ist einstellbar, oder man regelt den Grad des Biegens durch Zwischenlegen verschieden dicker Flacheisenstücke. Wenn der Schlitten [Abbildung Fig. 1248.] rasch bewegt wird, so ist eine Ausrückvorrichtung nöthig, um den Stempel sofort in Stillstand bringen zu können (vergl. S. 510 bis 515). Fig. 978 und 979, S. 529, stellen eine solche zum Richten von Schienen, aber auch als Durchschnitt verwendbare Maschine, welche von Ernst Schiess in Düsseldorf gebaut ist, in zwei Ansichten dar. Es dienen die Aufspann- Nuthen der Schlitten zum Befestigen der Druckstempel, die am Gestell be- findlichen zum Anbringen der Stützflächen. Hiermit verwandte Richt- maschinen findet man in den Quellen. 1) Bei der dritten Gruppe der vor- liegenden Maschinen findet die Bethätigung des Biegestempels durch eine 1) Für Schienen: Prakt. Masch.-Konstr. 1883, S. 146, mit Abb. Für schwere Werkstücke: Dingl. polyt. Journ. 1878, Bd. 230, S. 19, mit Abb. Für Wellen, bezw. Rundeisen: Zeitschrift für Werkzeugmaschinen, Nov. 1899, S. 67, mit Schaub.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 693. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/713>, abgerufen am 27.04.2024.