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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Anderes Buch.
XLVJJ.
über der Salven vor Astrachan/
den xv. Sept. m. dc. xxxvj.
JHR Nymfen last euch nicht verstören euer Bad.
Empanda/ komm' herbey/ legt nicht ab eure Schleyer/
Jhr blumichten Napeen. Gieb deinen Wintern Feyer/
Lyzinta/ und schau zu. Und du auch/ edle Stadt.
die eh deß Türcken Grimm vor sich verlachet hat/
Tritt ümm den schönen Strand. Denn dieser Preiß ist euer/
der Preiß/ den Hollstein schenckt/ und Rußland hält so theuer.
Kommt sicher/ hört uns recht; kommt frey beseht uns satt.
Der Spiele lauter Lerm/ der Flaggen rohtes Blut/
der Hacken dunckler Plitz/ der Stücken trübe Glut/
und was ihr schrecklichs seht/ und was ihr furchtsam höret/
das mach euch keine Furcht. Der Feind-gestalte Freund.
Diß Schiff läst euch auch sehn/ worauff es ist gelehret.
Sein Schertz der ist für euch/ sein Ernst für seinen Feind.


XLJJX.
Nach dem die Hollstein. Gesellschafft
vom Munde der Wolgen auf die Kaspische
See zu Seegel ginge.
JHr Nymfen auff der Rha/ Jhr See-Einwohnerinnen/
deß saltzichten Hyrkans/ dem ihr durch manchen Kuß/
aus so viel Münden hier entbietet euren Gruß/
habt Danck für euren Gruß/ Jhr Edlen Rutheninnen/
den ihr uns nun so weit/ und fast von euren Brünnen
biß hieher habt gethan; und du auch/ theurer Fluß/
dem
Anderes Buch.
XLVJJ.
uͤber der Salven vor Aſtrachan/
den xv. Sept. m. dc. xxxvj.
JHR Nymfen laſt euch nicht verſtoͤren euer Bad.
Empanda/ komm’ herbey/ legt nicht ab eure Schleyer/
Jhr blumichten Napeen. Gieb deinen Wintern Feyer/
Lyzinta/ und ſchau zu. Und du auch/ edle Stadt.
die eh deß Tuͤrcken Grimm vor ſich verlachet hat/
Tritt uͤm̃ den ſchoͤnen Strand. Denn dieſer Preiß iſt euer/
der Preiß/ den Hollſtein ſchenckt/ und Rußland haͤlt ſo theuer.
Kom̃t ſicher/ hoͤrt uns recht; kom̃t frey beſeht uns ſatt.
Der Spiele lauter Lerm/ der Flaggen rohtes Blut/
der Hacken dunckler Plitz/ der Stuͤcken truͤbe Glut/
und was ihr ſchrecklichs ſeht/ und was ihr furchtſam hoͤret/
das mach euch keine Furcht. Der Feind-geſtalte Freund.
Diß Schiff laͤſt euch auch ſehn/ worauff es iſt gelehret.
Sein Schertz der iſt fuͤr euch/ ſein Ernſt fuͤr ſeinen Feind.


XLJJX.
Nach dem die Hollſtein. Geſellſchafft
vom Munde der Wolgen auf die Kaſpiſche
See zu Seegel ginge.
JHr Nymfen auff der Rha/ Jhr See-Einwohnerinnen/
deß ſaltzichten Hyrkans/ dem ihr durch manchen Kuß/
aus ſo viel Muͤnden hier entbietet euren Gruß/
habt Danck fuͤr euren Gruß/ Jhr Edlen Rutheninnen/
den ihr uns nun ſo weit/ und faſt von euren Bruͤnnen
biß hieher habt gethan; und du auch/ theurer Fluß/
dem
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[591/0611] Anderes Buch. XLVJJ. uͤber der Salven vor Aſtrachan/ den xv. Sept. m. dc. xxxvj. JHR Nymfen laſt euch nicht verſtoͤren euer Bad. Empanda/ komm’ herbey/ legt nicht ab eure Schleyer/ Jhr blumichten Napeen. Gieb deinen Wintern Feyer/ Lyzinta/ und ſchau zu. Und du auch/ edle Stadt. die eh deß Tuͤrcken Grimm vor ſich verlachet hat/ Tritt uͤm̃ den ſchoͤnen Strand. Denn dieſer Preiß iſt euer/ der Preiß/ den Hollſtein ſchenckt/ und Rußland haͤlt ſo theuer. Kom̃t ſicher/ hoͤrt uns recht; kom̃t frey beſeht uns ſatt. Der Spiele lauter Lerm/ der Flaggen rohtes Blut/ der Hacken dunckler Plitz/ der Stuͤcken truͤbe Glut/ und was ihr ſchrecklichs ſeht/ und was ihr furchtſam hoͤret/ das mach euch keine Furcht. Der Feind-geſtalte Freund. Diß Schiff laͤſt euch auch ſehn/ worauff es iſt gelehret. Sein Schertz der iſt fuͤr euch/ ſein Ernſt fuͤr ſeinen Feind. XLJJX. Nach dem die Hollſtein. Geſellſchafft vom Munde der Wolgen auf die Kaſpiſche See zu Seegel ginge. JHr Nymfen auff der Rha/ Jhr See-Einwohnerinnen/ deß ſaltzichten Hyrkans/ dem ihr durch manchen Kuß/ aus ſo viel Muͤnden hier entbietet euren Gruß/ habt Danck fuͤr euren Gruß/ Jhr Edlen Rutheninnen/ den ihr uns nun ſo weit/ und faſt von euren Bruͤnnen biß hieher habt gethan; und du auch/ theurer Fluß/ dem

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/611>, abgerufen am 31.05.2024.