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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Anderes Buch.
L.
Bey der Musick
So Herrn Gesandten auff seinen Nahmens-

Tag vor Terky in Zirkassen vorbracht
wurde.
SJE steckt ihr volles Liecht zu unsrer Musick an/
die gantze Zynthie/ und heist nach unserm singen
durch Junons blauen Saal die frohen Sternen springen.
Schaut/ Jupiter tritt selbst mit Venus an den Plan.
Die Erde folgt der Lufft/ den beyden der Hyrkan/
der seine Doris hier so sanffte weiß zu schwingen/
ümm euer Edles Schiff/ dem nichts kan mißgelingen/
als was der Himmel selbst will haben nicht gethan.
Herr/ last den süßen Schlaff den süßern Freuden weichen/
die allen Kummer euch aus euren Augen streichen/
und habt ein günstigs Ohr auff unsrer Seiten Thon.
Ein Mensche kan nicht mehr als Menschen Stimmen
ehren.
Ein weit viel bessers Lied das läst Eagers Sohn
auff diesen euren Tag für allen Göttern hören.


LJ.
Jn ein Stambuch/
Zu Niesowag in Schirvan/ am Kaspi-
schen Strande.
HJer braust mein naher Todt. Und du mein wahres Leben
weinst/ Bruder/ lachend hier. Jch zweifle fast noch dran/
Ob
P p
Anderes Buch.
L.
Bey der Muſick
So Herꝛn Geſandten auff ſeinen Nahmens-

Tag vor Terky in Zirkaſſen vorbracht
wurde.
SJE ſteckt ihr volles Liecht zu unſrer Muſick an/
die gantze Zynthie/ und heiſt nach unſerm ſingen
durch Junons blauen Saal die frohen Sternen ſpringen.
Schaut/ Jupiter tritt ſelbſt mit Venus an den Plan.
Die Erde folgt der Lufft/ den beyden der Hyrkan/
der ſeine Doris hier ſo ſanffte weiß zu ſchwingen/
uͤm̃ euer Edles Schiff/ dem nichts kan mißgelingen/
als was der Himmel ſelbſt will haben nicht gethan.
Herꝛ/ laſt den ſuͤßen Schlaff den ſuͤßern Freuden weichen/
die allen Kummer euch aus euren Augen ſtreichen/
und habt ein guͤnſtigs Ohr auff unſrer Seiten Thon.
Ein Menſche kan nicht mehr als Menſchen Stimmen
ehren.
Ein weit viel beſſers Lied das laͤſt Eagers Sohn
auff dieſen euren Tag fuͤr allen Goͤttern hoͤren.


LJ.
Jn ein Stambuch/
Zu Nieſowag in Schirvan/ am Kaſpi-
ſchen Strande.
HJer brauſt mein naher Todt. Und du mein wahres Leben
weinſt/ Bruder/ lachend hier. Jch zweifle faſt noch dran/
Ob
P p
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[593/0613] Anderes Buch. L. Bey der Muſick So Herꝛn Geſandten auff ſeinen Nahmens- Tag vor Terky in Zirkaſſen vorbracht wurde. SJE ſteckt ihr volles Liecht zu unſrer Muſick an/ die gantze Zynthie/ und heiſt nach unſerm ſingen durch Junons blauen Saal die frohen Sternen ſpringen. Schaut/ Jupiter tritt ſelbſt mit Venus an den Plan. Die Erde folgt der Lufft/ den beyden der Hyrkan/ der ſeine Doris hier ſo ſanffte weiß zu ſchwingen/ uͤm̃ euer Edles Schiff/ dem nichts kan mißgelingen/ als was der Himmel ſelbſt will haben nicht gethan. Herꝛ/ laſt den ſuͤßen Schlaff den ſuͤßern Freuden weichen/ die allen Kummer euch aus euren Augen ſtreichen/ und habt ein guͤnſtigs Ohr auff unſrer Seiten Thon. Ein Menſche kan nicht mehr als Menſchen Stimmen ehren. Ein weit viel beſſers Lied das laͤſt Eagers Sohn auff dieſen euren Tag fuͤr allen Goͤttern hoͤren. Den jv. Novembr. m. dc. xxxvj. LJ. Jn ein Stambuch/ Zu Nieſowag in Schirvan/ am Kaſpi- ſchen Strande. HJer brauſt mein naher Todt. Und du mein wahres Leben weinſt/ Bruder/ lachend hier. Jch zweifle faſt noch dran/ Ob P p

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/613>, abgerufen am 31.05.2024.