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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.

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als den Begriff von gesetzmässigem Be¬
tragen.

Ausser jenem Todesfalle, scheint bis jetzt
der härteste Schlag, den das Schicksal hier
austheilte, den vortreflichen Anführer des
preussischen Heeres
getroffen zu haben. Auf
dem Marsch von Lüttich nach Mastricht
glitt sein Pferd an einer abschüssigen Stelle,
wo unter dem aufgethauten Schnee noch
eine Eisrinde lag, so dass es zweimal über¬
schlug und seinem Reiter das Bein zerschell¬
te. Dieser Vorfall, der nur schmerzhaft
und unangenehm, wegen der gehemmten
Thätigkeit war, hätte dem General leicht
tödtlich werden können, da er seine Ar¬
beiten in Mastricht mit unablässigem Eifer
betrieb, und sich dadurch eine schwere
Krankheit zuzog, die indess über seinen
heiteren philosophischen Sinn nichts ver¬
mochte, und endlich seinem guten Naturell

als den Begriff von gesetzmäſsigem Be¬
tragen.

Auſser jenem Todesfalle, scheint bis jetzt
der härteste Schlag, den das Schicksal hier
austheilte, den vortreflichen Anführer des
preuſsischen Heeres
getroffen zu haben. Auf
dem Marsch von Lüttich nach Mastricht
glitt sein Pferd an einer abschüssigen Stelle,
wo unter dem aufgethauten Schnee noch
eine Eisrinde lag, so daſs es zweimal über¬
schlug und seinem Reiter das Bein zerschell¬
te. Dieser Vorfall, der nur schmerzhaft
und unangenehm, wegen der gehemmten
Thätigkeit war, hätte dem General leicht
tödtlich werden können, da er seine Ar¬
beiten in Mastricht mit unablässigem Eifer
betrieb, und sich dadurch eine schwere
Krankheit zuzog, die indeſs über seinen
heiteren philosophischen Sinn nichts ver¬
mochte, und endlich seinem guten Naturell

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[415/0427] als den Begriff von gesetzmäſsigem Be¬ tragen. Auſser jenem Todesfalle, scheint bis jetzt der härteste Schlag, den das Schicksal hier austheilte, den vortreflichen Anführer des preuſsischen Heeres getroffen zu haben. Auf dem Marsch von Lüttich nach Mastricht glitt sein Pferd an einer abschüssigen Stelle, wo unter dem aufgethauten Schnee noch eine Eisrinde lag, so daſs es zweimal über¬ schlug und seinem Reiter das Bein zerschell¬ te. Dieser Vorfall, der nur schmerzhaft und unangenehm, wegen der gehemmten Thätigkeit war, hätte dem General leicht tödtlich werden können, da er seine Ar¬ beiten in Mastricht mit unablässigem Eifer betrieb, und sich dadurch eine schwere Krankheit zuzog, die indeſs über seinen heiteren philosophischen Sinn nichts ver¬ mochte, und endlich seinem guten Naturell

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/427>, abgerufen am 30.04.2024.