Vorrechte fahren lassen, und wenigstens im Umgange sich der Vorzüge entäußern, welche die monastisch-pfäffische Einrich- tung ihnen mit Hinsicht auf einen mög- lichst zu unterstützenden Despotismus ver- lieh. Hingegen ist es sehr die Frage, ob da, wo die Eigenliebe des großen Haufens der Studenten nicht in Kollision kommt, nicht der Grund zu jener blinden Anhäng- lichkeit an religiöse Vorurtheile gelegt wird, wodurch die Engländer sich aus- zeichnen, und worauf unter andern ihr Be- harren bei der unsinnigen testact beruhet. Ich meines Theils begreife nicht, wie junge Männer der Alternative des Aberglaubens oder des Unglaubens entgehen können, wenn sie sich hier sechs bis acht Jahre lang viermal täglich zum Gebet in der Kapelle ih- res Kollegii einstellen müssen. Dieses Opus operatum, wovon sich die guten Wirkungen
Vorrechte fahren lassen, und wenigstens im Umgange sich der Vorzüge entäußern, welche die monastisch-pfäffische Einrich- tung ihnen mit Hinsicht auf einen mög- lichst zu unterstützenden Despotismus ver- lieh. Hingegen ist es sehr die Frage, ob da, wo die Eigenliebe des großen Haufens der Studenten nicht in Kollision kommt, nicht der Grund zu jener blinden Anhäng- lichkeit an religiöse Vorurtheile gelegt wird, wodurch die Engländer sich aus- zeichnen, und worauf unter andern ihr Be- harren bei der unsinnigen testact beruhet. Ich meines Theils begreife nicht, wie junge Männer der Alternative des Aberglaubens oder des Unglaubens entgehen können, wenn sie sich hier sechs bis acht Jahre lang viermal täglich zum Gebet in der Kapelle ih- res Kollegii einstellen müssen. Dieses Opus operatum, wovon sich die guten Wirkungen
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Vorrechte fahren lassen, und wenigstens
im Umgange sich der Vorzüge entäußern,
welche die monastisch-pfäffische Einrich-
tung ihnen mit Hinsicht auf einen mög-
lichst zu unterstützenden Despotismus ver-
lieh. Hingegen ist es sehr die Frage, ob
da, wo die Eigenliebe des großen Haufens
der Studenten nicht in Kollision kommt,
nicht der Grund zu jener blinden Anhäng-
lichkeit an religiöse Vorurtheile gelegt
wird, wodurch die Engländer sich aus-
zeichnen, und worauf unter andern ihr Be-
harren bei der unsinnigen testact beruhet.
Ich meines Theils begreife nicht, wie junge
Männer der Alternative des Aberglaubens
oder des Unglaubens entgehen können,
wenn sie sich hier sechs bis acht Jahre lang
viermal täglich zum Gebet in der Kapelle ih-
res Kollegii einstellen müssen. Dieses Opus
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/249>, abgerufen am 05.06.2024.
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