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Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Zweites Bändchen. Berlin, 1810.

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ihres verborgnen Lebens zurück. Allein, ich habe ja doch den geliebten Mann in jenen göttlichen Momenten gesehn, und so will und werde ich ihn immer sehn.

Der Obrist unterbrach sie hier, indem er ihnen die Ankunft der Baronin meldete, welche auch sogleich eintrat.

Endlich! sagte diese gutmüthig, zu Luisen gewandt, finde ich Sie. Böses Kind! Nun sollen Sie mir nicht wieder entgehn. Ich entführe Sie sogleich. Alle Freunde und Bekannte sind bei mir versammelt. Alle haben beschlossen, Sie der Einsamkeit zu entreißen. Man hat wichtige Dinge vor. Ich habe geloben müssen, Sie aufzuheben, wo ich Sie finde. Luise warf bittende Blicke auf den Obrist und Sophien. Dort suchen Sie vergebens Beistand, sagte die Baronin, ihre Gedanken errathend; diese sind auch meine Gefangenen. Ich lasse Niemand entschlüpfen. Sie müssen alle sogleich mit mir fort.

Beide Geschwister versprachen, der Einladung in Kurzem zu folgen. Luise mußte es aber geschehn lassen, daß sie die Baronin ohne weiteres zu ihrem Wagen führte, und sie, so bald sie sich hier allein sahen, mit kaum verhaltner Heftigkeit in ihre Familien-Angelegenheiten hineinzog. Es ist mir lieb, hub sie sogleich an, Sie zuerst ohne

ihres verborgnen Lebens zurück. Allein, ich habe ja doch den geliebten Mann in jenen göttlichen Momenten gesehn, und so will und werde ich ihn immer sehn.

Der Obrist unterbrach sie hier, indem er ihnen die Ankunft der Baronin meldete, welche auch sogleich eintrat.

Endlich! sagte diese gutmüthig, zu Luisen gewandt, finde ich Sie. Böses Kind! Nun sollen Sie mir nicht wieder entgehn. Ich entführe Sie sogleich. Alle Freunde und Bekannte sind bei mir versammelt. Alle haben beschlossen, Sie der Einsamkeit zu entreißen. Man hat wichtige Dinge vor. Ich habe geloben müssen, Sie aufzuheben, wo ich Sie finde. Luise warf bittende Blicke auf den Obrist und Sophien. Dort suchen Sie vergebens Beistand, sagte die Baronin, ihre Gedanken errathend; diese sind auch meine Gefangenen. Ich lasse Niemand entschlüpfen. Sie müssen alle sogleich mit mir fort.

Beide Geschwister versprachen, der Einladung in Kurzem zu folgen. Luise mußte es aber geschehn lassen, daß sie die Baronin ohne weiteres zu ihrem Wagen führte, und sie, so bald sie sich hier allein sahen, mit kaum verhaltner Heftigkeit in ihre Familien-Angelegenheiten hineinzog. Es ist mir lieb, hub sie sogleich an, Sie zuerst ohne

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[131/0133] ihres verborgnen Lebens zurück. Allein, ich habe ja doch den geliebten Mann in jenen göttlichen Momenten gesehn, und so will und werde ich ihn immer sehn. Der Obrist unterbrach sie hier, indem er ihnen die Ankunft der Baronin meldete, welche auch sogleich eintrat. Endlich! sagte diese gutmüthig, zu Luisen gewandt, finde ich Sie. Böses Kind! Nun sollen Sie mir nicht wieder entgehn. Ich entführe Sie sogleich. Alle Freunde und Bekannte sind bei mir versammelt. Alle haben beschlossen, Sie der Einsamkeit zu entreißen. Man hat wichtige Dinge vor. Ich habe geloben müssen, Sie aufzuheben, wo ich Sie finde. Luise warf bittende Blicke auf den Obrist und Sophien. Dort suchen Sie vergebens Beistand, sagte die Baronin, ihre Gedanken errathend; diese sind auch meine Gefangenen. Ich lasse Niemand entschlüpfen. Sie müssen alle sogleich mit mir fort. Beide Geschwister versprachen, der Einladung in Kurzem zu folgen. Luise mußte es aber geschehn lassen, daß sie die Baronin ohne weiteres zu ihrem Wagen führte, und sie, so bald sie sich hier allein sahen, mit kaum verhaltner Heftigkeit in ihre Familien-Angelegenheiten hineinzog. Es ist mir lieb, hub sie sogleich an, Sie zuerst ohne

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Zweites Bändchen. Berlin, 1810, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_falkensteins02_1810/133>, abgerufen am 29.04.2024.