Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Francke, August Hermann: Einfältiger Unterricht Wie man die Heilige Schrift zu seiner wahren Erbauung lesen solle. Halle, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

frommen Bernhardi in Lesung der
heiligen Schrift wohl in acht zu
nehmen weiß/ der wird niemals
ohne grossen Nutzen die H. Schrift
lesen.

Z. E. im 1. B. Mos. 1, 2. Und die
Erde war wüste und leer/ und
es war finster auf der Tieffe/
und der Geist GOttes schwebete
auf dem Wasser.

Betrachtung. Wie hat doch
der wunderbare GOtt von An-
fang so gar einerley Wege ge-
halten/ daß Er seine Herrligkeit
darinnen am meisten beweiset/
daß Er aus nichts etwas/ aus
dem wüsten und ungestalten er-
was schönes und wohlgestaltes;
aus dem elenden etwas grosses
und erhabenes machet. So muß
es zum Preise seines heiligen
Namens gereichen/ daß die Er-
de wüste und leer war/ ehe sie
von ihm gebildet/ schön und
fruchtbar gemachet
worden.


Gebet.

frommen Bernhardi in Leſung der
heiligen Schrift wohl in acht zu
nehmen weiß/ der wird niemals
ohne groſſen Nutzen die H. Schrift
leſen.

Z. E. im 1. B. Mos. 1, 2. Und die
Erde war wuͤſte und leer/ und
es war finſter auf der Tieffe/
und der Geiſt GOttes ſchwebete
auf dem Waſſer.

Betrachtung. Wie hat doch
der wunderbare GOtt von An-
fang ſo gar einerley Wege ge-
halten/ daß Er ſeine Herrligkeit
darinnen am meiſten beweiſet/
daß Er aus nichts etwas/ aus
dem wuͤſten und ungeſtalten er-
was ſchoͤnes und wohlgeſtaltes;
aus dem elenden etwas groſſes
und erhabenes machet. So muß
es zum Preiſe ſeines heiligen
Namens gereichen/ daß die Er-
de wuͤſte und leer war/ ehe ſie
von ihm gebildet/ ſchoͤn und
fruchtbar gemachet
worden.


Gebet.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0017" n="15"/>
          <p>frommen Bernhardi in Le&#x017F;ung der<lb/>
heiligen Schrift wohl in acht zu<lb/>
nehmen weiß/ der wird niemals<lb/>
ohne gro&#x017F;&#x017F;en Nutzen die H. Schrift<lb/>
le&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Z. E. im 1. B. Mos. 1, 2. <hi rendition="#fr">Und die<lb/>
Erde war wu&#x0364;&#x017F;te und leer/ und<lb/>
es war fin&#x017F;ter auf der Tieffe/<lb/>
und der Gei&#x017F;t GOttes &#x017F;chwebete<lb/>
auf dem Wa&#x017F;&#x017F;er.</hi></p><lb/>
          <p>Betrachtung. <hi rendition="#fr">Wie hat doch<lb/>
der wunderbare GOtt von An-<lb/>
fang &#x017F;o gar einerley Wege ge-<lb/>
halten/ daß Er &#x017F;eine Herrligkeit<lb/>
darinnen am mei&#x017F;ten bewei&#x017F;et/<lb/>
daß Er aus nichts etwas/ aus<lb/>
dem wu&#x0364;&#x017F;ten und unge&#x017F;talten er-<lb/>
was &#x017F;cho&#x0364;nes und wohlge&#x017F;taltes;<lb/>
aus dem elenden etwas gro&#x017F;&#x017F;es<lb/>
und erhabenes machet. So muß<lb/>
es zum Prei&#x017F;e &#x017F;eines heiligen<lb/>
Namens gereichen/ daß die Er-<lb/>
de wu&#x0364;&#x017F;te und leer war/ ehe &#x017F;ie<lb/>
von ihm gebildet/ &#x017F;cho&#x0364;n und<lb/>
fruchtbar gemachet<lb/>
worden.</hi></p>
          <fw place="bottom" type="catch">Gebet.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[15/0017] frommen Bernhardi in Leſung der heiligen Schrift wohl in acht zu nehmen weiß/ der wird niemals ohne groſſen Nutzen die H. Schrift leſen. Z. E. im 1. B. Mos. 1, 2. Und die Erde war wuͤſte und leer/ und es war finſter auf der Tieffe/ und der Geiſt GOttes ſchwebete auf dem Waſſer. Betrachtung. Wie hat doch der wunderbare GOtt von An- fang ſo gar einerley Wege ge- halten/ daß Er ſeine Herrligkeit darinnen am meiſten beweiſet/ daß Er aus nichts etwas/ aus dem wuͤſten und ungeſtalten er- was ſchoͤnes und wohlgeſtaltes; aus dem elenden etwas groſſes und erhabenes machet. So muß es zum Preiſe ſeines heiligen Namens gereichen/ daß die Er- de wuͤſte und leer war/ ehe ſie von ihm gebildet/ ſchoͤn und fruchtbar gemachet worden. Gebet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde per OCR automatisch im Volltext erkannt, gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien korrigiert und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/francke_unterricht_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/francke_unterricht_1708/17
Zitationshilfe: Francke, August Hermann: Einfältiger Unterricht Wie man die Heilige Schrift zu seiner wahren Erbauung lesen solle. Halle, 1708, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/francke_unterricht_1708/17>, abgerufen am 03.10.2024.