Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.

Bild:
<< vorherige Seite

Von denen Herrschaften und Eigenth. etc.
dem er funfzehen Jahre regieret. Dieser Herr
von Promnitz verehlichte sich zweymahl, als
das erstemahl mit Frau Ursula, gebohrner
Gotzschin von Neuhause und Hertings-
walda,
nach deren Absterben das andere
mahl mit Frau Benigna Hoffkin, gebohr-
ner Freyin von Lobkowitz auf Lumnitz, Ci-
sternitz etc. Ob gleich dieser Herr nicht allzu-
lang die Regierung hatte, so hat er dessen
ohngeachtet viel gutes in dieser Herrschaft ge-
stiftet. Er machte zwischen der Kirchen zu
Colm und deren Filiale Tätzschwitz einen
Vergleich. Er bauete zu Tätzschwitz eine
neue Kirche. Jm Jahre 1593 hat er einige
Streitigkeiten unter denen Geistlichen in der
Stadt gehoben und eine gewisse Ordnung
aufgesetzet. Der Stadt hat er gewisse Sta-
tuten und Rechte ertheilet, und andere löbli-
che Sachen mehr gestiftet. Nach dessen Ab-
leben kam die Herrschaft in Brüderliche Thei-
lung, und nahm solche im Jahre 1598 an
dessen Herr Sohn, Herr Seyfried von
Promnitz,
regierete aber nur ein Jahr. Denn
nachdem er in den Niederländischen und Un-
garischen Krieg als Obrister gezogen, wo er
sich auch ritterlich gehalten und glücklich wie-
der nach Hause gekommen, hat er nach lang-
wieriger Rechtfertigung die Herrschaft Plesse
bekommen, und ist auch daselbst gestorben.

Ehe
D 5

Von denen Herrſchaften und Eigenth. ꝛc.
dem er funfzehen Jahre regieret. Dieſer Herr
von Promnitz verehlichte ſich zweymahl, als
das erſtemahl mit Frau Urſula, gebohrner
Gotzſchin von Neuhauſe und Hertings-
walda,
nach deren Abſterben das andere
mahl mit Frau Benigna Hoffkin, gebohr-
ner Freyin von Lobkowitz auf Lumnitz, Ci-
ſternitz ꝛc. Ob gleich dieſer Herr nicht allzu-
lang die Regierung hatte, ſo hat er deſſen
ohngeachtet viel gutes in dieſer Herrſchaft ge-
ſtiftet. Er machte zwiſchen der Kirchen zu
Colm und deren Filiale Taͤtzſchwitz einen
Vergleich. Er bauete zu Taͤtzſchwitz eine
neue Kirche. Jm Jahre 1593 hat er einige
Streitigkeiten unter denen Geiſtlichen in der
Stadt gehoben und eine gewiſſe Ordnung
aufgeſetzet. Der Stadt hat er gewiſſe Sta-
tuten und Rechte ertheilet, und andere loͤbli-
che Sachen mehr geſtiftet. Nach deſſen Ab-
leben kam die Herrſchaft in Bruͤderliche Thei-
lung, und nahm ſolche im Jahre 1598 an
deſſen Herr Sohn, Herr Seyfried von
Promnitz,
regierete aber nur ein Jahr. Denn
nachdem er in den Niederlaͤndiſchen und Un-
gariſchen Krieg als Obriſter gezogen, wo er
ſich auch ritterlich gehalten und gluͤcklich wie-
der nach Hauſe gekommen, hat er nach lang-
wieriger Rechtfertigung die Herrſchaft Pleſſe
bekommen, und iſt auch daſelbſt geſtorben.

Ehe
D 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0059" n="41"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von denen Herr&#x017F;chaften und Eigenth. &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
dem er funfzehen Jahre regieret. Die&#x017F;er Herr<lb/>
von Promnitz verehlichte &#x017F;ich zweymahl, als<lb/>
das er&#x017F;temahl mit Frau <hi rendition="#fr">Ur&#x017F;ula,</hi> gebohrner<lb/><hi rendition="#fr">Gotz&#x017F;chin von Neuhau&#x017F;e und Hertings-<lb/>
walda,</hi> nach deren Ab&#x017F;terben das andere<lb/>
mahl mit Frau <hi rendition="#fr">Benigna Hoffkin,</hi> gebohr-<lb/>
ner Freyin <hi rendition="#fr">von Lobkowitz</hi> auf Lumnitz, Ci-<lb/>
&#x017F;ternitz &#xA75B;c. Ob gleich die&#x017F;er Herr nicht allzu-<lb/>
lang die Regierung hatte, &#x017F;o hat er de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
ohngeachtet viel gutes in die&#x017F;er Herr&#x017F;chaft ge-<lb/>
&#x017F;tiftet. Er machte zwi&#x017F;chen der Kirchen zu<lb/><hi rendition="#fr">Colm</hi> und deren Filiale <hi rendition="#fr">Ta&#x0364;tz&#x017F;chwitz</hi> einen<lb/>
Vergleich. Er bauete zu Ta&#x0364;tz&#x017F;chwitz eine<lb/>
neue Kirche. Jm Jahre 1593 hat er einige<lb/>
Streitigkeiten unter denen Gei&#x017F;tlichen in der<lb/>
Stadt gehoben und eine gewi&#x017F;&#x017F;e Ordnung<lb/>
aufge&#x017F;etzet. Der Stadt hat er gewi&#x017F;&#x017F;e Sta-<lb/>
tuten und Rechte ertheilet, und andere lo&#x0364;bli-<lb/>
che Sachen mehr ge&#x017F;tiftet. Nach de&#x017F;&#x017F;en Ab-<lb/>
leben kam die Herr&#x017F;chaft in Bru&#x0364;derliche Thei-<lb/>
lung, und nahm &#x017F;olche im Jahre 1598 an<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Herr Sohn, Herr <hi rendition="#fr">Seyfried von<lb/>
Promnitz,</hi> regierete aber nur ein Jahr. Denn<lb/>
nachdem er in den Niederla&#x0364;ndi&#x017F;chen und Un-<lb/>
gari&#x017F;chen Krieg als Obri&#x017F;ter gezogen, wo er<lb/>
&#x017F;ich auch ritterlich gehalten und glu&#x0364;cklich wie-<lb/>
der nach Hau&#x017F;e gekommen, hat er nach lang-<lb/>
wieriger Rechtfertigung die Herr&#x017F;chaft Ple&#x017F;&#x017F;e<lb/>
bekommen, und i&#x017F;t auch da&#x017F;elb&#x017F;t ge&#x017F;torben.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Ehe</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[41/0059] Von denen Herrſchaften und Eigenth. ꝛc. dem er funfzehen Jahre regieret. Dieſer Herr von Promnitz verehlichte ſich zweymahl, als das erſtemahl mit Frau Urſula, gebohrner Gotzſchin von Neuhauſe und Hertings- walda, nach deren Abſterben das andere mahl mit Frau Benigna Hoffkin, gebohr- ner Freyin von Lobkowitz auf Lumnitz, Ci- ſternitz ꝛc. Ob gleich dieſer Herr nicht allzu- lang die Regierung hatte, ſo hat er deſſen ohngeachtet viel gutes in dieſer Herrſchaft ge- ſtiftet. Er machte zwiſchen der Kirchen zu Colm und deren Filiale Taͤtzſchwitz einen Vergleich. Er bauete zu Taͤtzſchwitz eine neue Kirche. Jm Jahre 1593 hat er einige Streitigkeiten unter denen Geiſtlichen in der Stadt gehoben und eine gewiſſe Ordnung aufgeſetzet. Der Stadt hat er gewiſſe Sta- tuten und Rechte ertheilet, und andere loͤbli- che Sachen mehr geſtiftet. Nach deſſen Ab- leben kam die Herrſchaft in Bruͤderliche Thei- lung, und nahm ſolche im Jahre 1598 an deſſen Herr Sohn, Herr Seyfried von Promnitz, regierete aber nur ein Jahr. Denn nachdem er in den Niederlaͤndiſchen und Un- gariſchen Krieg als Obriſter gezogen, wo er ſich auch ritterlich gehalten und gluͤcklich wie- der nach Hauſe gekommen, hat er nach lang- wieriger Rechtfertigung die Herrſchaft Pleſſe bekommen, und iſt auch daſelbſt geſtorben. Ehe D 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/59
Zitationshilfe: Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/frentzel_schauplatz_1744/59>, abgerufen am 15.05.2024.