Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite

ausgehenden, größtentheils aus Schichtwerk be-
stehen; wie denn auch die Ebnen von den Brun-
nengräbern eben so befunden werden.

§. 214.

Was und wie nun jedes Ebne und Gebirge
sonst war, müssen des Vergangenen Ueberbleib-
sel sagen. Denn die vorige Zeit sagt wenig, oder
gar nichts gewisses. Alles, was die Steinfor-
scher, vor und nach Woodwarden, rund umher
von diesen Ueberbleibseln bemerkt haben, bewei-
set, kurz von der Sache zu reden, daß sie erst
Meerschlamm, und zwar nach dem Unterschiede
der Zeit, von mancherley Art gewesen sey. Der
Grundstof aber hiezu war vorher scheinbarlich
Meerwasser, selbst nach dem Beytrage der in
und von ihm erwachsenen Seekörper: folglich
sind diese Gebirge nach ihrem anderweitigen Ur-
sprunge, nämlich vom alten Meerwasser, aus dem
Kleinsten, zum Größten erwachsen.

§. 215.

Da nun dieses deutlich zeigt, daß die jetzige
Obcrfläche der Länder ehemahls Meergrund, oder

nach
K 5

ausgehenden, groͤßtentheils aus Schichtwerk be-
ſtehen; wie denn auch die Ebnen von den Brun-
nengraͤbern eben ſo befunden werden.

§. 214.

Was und wie nun jedes Ebne und Gebirge
ſonſt war, muͤſſen des Vergangenen Ueberbleib-
ſel ſagen. Denn die vorige Zeit ſagt wenig, oder
gar nichts gewiſſes. Alles, was die Steinfor-
ſcher, vor und nach Woodwarden, rund umher
von dieſen Ueberbleibſeln bemerkt haben, bewei-
ſet, kurz von der Sache zu reden, daß ſie erſt
Meerſchlamm, und zwar nach dem Unterſchiede
der Zeit, von mancherley Art geweſen ſey. Der
Grundſtof aber hiezu war vorher ſcheinbarlich
Meerwaſſer, ſelbſt nach dem Beytrage der in
und von ihm erwachſenen Seekoͤrper: folglich
ſind dieſe Gebirge nach ihrem anderweitigen Ur-
ſprunge, naͤmlich vom alten Meerwaſſer, aus dem
Kleinſten, zum Groͤßten erwachſen.

§. 215.

Da nun dieſes deutlich zeigt, daß die jetzige
Obcrflaͤche der Laͤnder ehemahls Meergrund, oder

nach
K 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0165" n="153"/>
ausgehenden, gro&#x0364;ßtentheils aus Schichtwerk be-<lb/>
&#x017F;tehen; wie denn auch die Ebnen von den Brun-<lb/>
nengra&#x0364;bern eben &#x017F;o befunden werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 214.</head><lb/>
          <p>Was und wie nun jedes Ebne und Gebirge<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t war, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en des Vergangenen Ueberbleib-<lb/>
&#x017F;el &#x017F;agen. Denn die vorige Zeit &#x017F;agt wenig, oder<lb/>
gar nichts gewi&#x017F;&#x017F;es. Alles, was die Steinfor-<lb/>
&#x017F;cher, vor und nach <hi rendition="#fr">Woodwarden</hi>, rund umher<lb/>
von die&#x017F;en Ueberbleib&#x017F;eln bemerkt haben, bewei-<lb/>
&#x017F;et, kurz von der Sache zu reden, daß &#x017F;ie er&#x017F;t<lb/>
Meer&#x017F;chlamm, und zwar nach dem Unter&#x017F;chiede<lb/>
der Zeit, von mancherley Art gewe&#x017F;en &#x017F;ey. Der<lb/>
Grund&#x017F;tof aber hiezu war vorher &#x017F;cheinbarlich<lb/>
Meerwa&#x017F;&#x017F;er, &#x017F;elb&#x017F;t nach dem Beytrage der in<lb/>
und von ihm erwach&#x017F;enen Seeko&#x0364;rper: folglich<lb/>
&#x017F;ind die&#x017F;e Gebirge nach ihrem anderweitigen Ur-<lb/>
&#x017F;prunge, na&#x0364;mlich vom alten Meerwa&#x017F;&#x017F;er, aus dem<lb/>
Klein&#x017F;ten, zum Gro&#x0364;ßten erwach&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 215.</head><lb/>
          <p>Da nun die&#x017F;es deutlich zeigt, daß die jetzige<lb/>
Obcrfla&#x0364;che der La&#x0364;nder ehemahls Meergrund, oder<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K 5</fw><fw place="bottom" type="catch">nach</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0165] ausgehenden, groͤßtentheils aus Schichtwerk be- ſtehen; wie denn auch die Ebnen von den Brun- nengraͤbern eben ſo befunden werden. §. 214. Was und wie nun jedes Ebne und Gebirge ſonſt war, muͤſſen des Vergangenen Ueberbleib- ſel ſagen. Denn die vorige Zeit ſagt wenig, oder gar nichts gewiſſes. Alles, was die Steinfor- ſcher, vor und nach Woodwarden, rund umher von dieſen Ueberbleibſeln bemerkt haben, bewei- ſet, kurz von der Sache zu reden, daß ſie erſt Meerſchlamm, und zwar nach dem Unterſchiede der Zeit, von mancherley Art geweſen ſey. Der Grundſtof aber hiezu war vorher ſcheinbarlich Meerwaſſer, ſelbſt nach dem Beytrage der in und von ihm erwachſenen Seekoͤrper: folglich ſind dieſe Gebirge nach ihrem anderweitigen Ur- ſprunge, naͤmlich vom alten Meerwaſſer, aus dem Kleinſten, zum Groͤßten erwachſen. §. 215. Da nun dieſes deutlich zeigt, daß die jetzige Obcrflaͤche der Laͤnder ehemahls Meergrund, oder nach K 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/165
Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/165>, abgerufen am 28.04.2024.