Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite

ihre Zubereitung, folglich auch die Verdauungs-
Eingeweyde nöthig. Endlich musten auch noch,
um gleiche Naturen wieder hervorzubringen, oder
die thierische Fortzeugung auszuführen, besonde-
re Zeugungstheile, die man fast durchgehends in
männliche und weibliche unterscheiden kann, vor-
handen seyn.

§. 299.

Das Obergeschlecht der Thiere ist also dem
Pflanzengeschlechte in Ansehung der Fortzeugung
am ähnlichsten, denn alles übrige weicht bey den
Thieren, nach den Stufen ihrer Arten, immer
merklicher ab; doch ist die Eintheilung der Thie-
re, nach ihren Zeugungsarten auch wieder sehr
verschieden. Nun hat zwar Herr Linne seine
Geschlechtszeichen, die er bey den Pflanzen so gut
zu nutzen gewußt, bey den Thieren nicht fortge-
setzt; allein nach unserer Absicht die Natur zu
betrachten, müssen wir hier solche Zeichen, wie-
wohl nur überhaupt, fortführen.

§. 300.
O 4

ihre Zubereitung, folglich auch die Verdauungs-
Eingeweyde noͤthig. Endlich muſten auch noch,
um gleiche Naturen wieder hervorzubringen, oder
die thieriſche Fortzeugung auszufuͤhren, beſonde-
re Zeugungstheile, die man faſt durchgehends in
maͤnnliche und weibliche unterſcheiden kann, vor-
handen ſeyn.

§. 299.

Das Obergeſchlecht der Thiere iſt alſo dem
Pflanzengeſchlechte in Anſehung der Fortzeugung
am aͤhnlichſten, denn alles uͤbrige weicht bey den
Thieren, nach den Stufen ihrer Arten, immer
merklicher ab; doch iſt die Eintheilung der Thie-
re, nach ihren Zeugungsarten auch wieder ſehr
verſchieden. Nun hat zwar Herr Linne ſeine
Geſchlechtszeichen, die er bey den Pflanzen ſo gut
zu nutzen gewußt, bey den Thieren nicht fortge-
ſetzt; allein nach unſerer Abſicht die Natur zu
betrachten, muͤſſen wir hier ſolche Zeichen, wie-
wohl nur uͤberhaupt, fortfuͤhren.

§. 300.
O 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0227" n="215"/>
ihre Zubereitung, folglich auch die Verdauungs-<lb/>
Eingeweyde no&#x0364;thig. Endlich mu&#x017F;ten auch noch,<lb/>
um gleiche Naturen wieder hervorzubringen, oder<lb/>
die thieri&#x017F;che Fortzeugung auszufu&#x0364;hren, be&#x017F;onde-<lb/>
re Zeugungstheile, die man fa&#x017F;t durchgehends in<lb/>
ma&#x0364;nnliche und weibliche unter&#x017F;cheiden kann, vor-<lb/>
handen &#x017F;eyn.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 299.</head><lb/>
          <p>Das Oberge&#x017F;chlecht der Thiere i&#x017F;t al&#x017F;o dem<lb/>
Pflanzenge&#x017F;chlechte in An&#x017F;ehung der Fortzeugung<lb/>
am a&#x0364;hnlich&#x017F;ten, denn alles u&#x0364;brige weicht bey den<lb/>
Thieren, nach den Stufen ihrer Arten, immer<lb/>
merklicher ab; doch i&#x017F;t die Eintheilung der Thie-<lb/>
re, nach ihren Zeugungsarten auch wieder &#x017F;ehr<lb/>
ver&#x017F;chieden. Nun hat zwar Herr <hi rendition="#fr">Linne</hi> &#x017F;eine<lb/>
Ge&#x017F;chlechtszeichen, die er bey den Pflanzen &#x017F;o gut<lb/>
zu nutzen gewußt, bey den Thieren nicht fortge-<lb/>
&#x017F;etzt; allein nach un&#x017F;erer Ab&#x017F;icht die Natur zu<lb/>
betrachten, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir hier &#x017F;olche Zeichen, wie-<lb/>
wohl nur u&#x0364;berhaupt, fortfu&#x0364;hren.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">O 4</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 300.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[215/0227] ihre Zubereitung, folglich auch die Verdauungs- Eingeweyde noͤthig. Endlich muſten auch noch, um gleiche Naturen wieder hervorzubringen, oder die thieriſche Fortzeugung auszufuͤhren, beſonde- re Zeugungstheile, die man faſt durchgehends in maͤnnliche und weibliche unterſcheiden kann, vor- handen ſeyn. §. 299. Das Obergeſchlecht der Thiere iſt alſo dem Pflanzengeſchlechte in Anſehung der Fortzeugung am aͤhnlichſten, denn alles uͤbrige weicht bey den Thieren, nach den Stufen ihrer Arten, immer merklicher ab; doch iſt die Eintheilung der Thie- re, nach ihren Zeugungsarten auch wieder ſehr verſchieden. Nun hat zwar Herr Linne ſeine Geſchlechtszeichen, die er bey den Pflanzen ſo gut zu nutzen gewußt, bey den Thieren nicht fortge- ſetzt; allein nach unſerer Abſicht die Natur zu betrachten, muͤſſen wir hier ſolche Zeichen, wie- wohl nur uͤberhaupt, fortfuͤhren. §. 300. O 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/227
Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/227>, abgerufen am 30.04.2024.