Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


des Siedpunkts vom Eispunkte in Theilen des Maaßstabs, wie 55 1/2+77 3/4: 0 + 56, das ist wie 133 1/4 : 96, und eine Linie Barometerfall erniedrigt den Siedpunkt des Thermometers um (96/133,25) d. i. um 0, 72 Theile des Maaßstabs.

Setzt man mit Herrn de Lüc ein für allemal fest, daß der Siedpunkt aller Thermometer bey 27 pariser Zoll (324 Lin.) Barometerhöhe bestimmt werden solle, so wird für diese Normal-barometerhöhe (welche um 17 Lin. geringer ist, als die beobachtete zu Genua), der Abstand des Siedpunkts 829--17. 0, 72=816, 8 Theile des delücschen Maaßstabes betragen. Von diesem Fundamentalabstande machen 0, 72 Theile des Maaßstabes den 1134sten Theil aus. Daher erniedrigt eine pariser Linie Barometerfall den Siedpunkt des Thermometers um (1/1134) des<*>enigen Fundamentalabstands, den man bey 27 Zoll Barometerhöhe gefunden hat, welches an der fahrenheitischen in 180 Grade getheilten Scale (180/1134) oder (10/63) Grad austrägt. Demnach ändert sich der Siedpunkt bey der Barometerveränderung von 27 bis 28 Zoll um (120/63) oder um 1, 9 fahrenheitische Grade.

Kocht man z. B. Wasser an einem Tage oder Orte, wo das Barometer 28 Zoll hoch steht, so siedet es erst alsdann völlig, wenn ein bey 27 Zoll Barometerhöhe graduirtes Thermometer darinn 213, 9 fahrenheitische Grade zeigt. Oder zeigt das Barometer auf einem Berge nur 20 Zoll, so kocht das Wasser schon bey 212--7. 1,9=198,7 Grad Wärme an einem solchen Thermometer.

Gebraucht man aber Thermometer, deren Siedpunkte bey andern Barometerhöhen bestimmt sind, welche von 27 Zoll um +/- a Lin, abweichen, so muß man bedenken, daß der Fundamentalabstand dieser Thermometer selbst um (a/1134) des vorigen Abstands größer oder kleiner ist, oder


des Siedpunkts vom Eispunkte in Theilen des Maaßſtabs, wie 55 1/2+77 3/4: 0 + 56, das iſt wie 133 1/4 : 96, und eine Linie Barometerfall erniedrigt den Siedpunkt des Thermometers um (96/133,25) d. i. um 0, 72 Theile des Maaßſtabs.

Setzt man mit Herrn de Luͤc ein fuͤr allemal feſt, daß der Siedpunkt aller Thermometer bey 27 pariſer Zoll (324 Lin.) Barometerhoͤhe beſtimmt werden ſolle, ſo wird fuͤr dieſe Normal-barometerhoͤhe (welche um 17 Lin. geringer iſt, als die beobachtete zu Genua), der Abſtand des Siedpunkts 829—17. 0, 72=816, 8 Theile des deluͤcſchen Maaßſtabes betragen. Von dieſem Fundamentalabſtande machen 0, 72 Theile des Maaßſtabes den 1134ſten Theil aus. Daher erniedrigt eine pariſer Linie Barometerfall den Siedpunkt des Thermometers um (1/1134) des<*>enigen Fundamentalabſtands, den man bey 27 Zoll Barometerhoͤhe gefunden hat, welches an der fahrenheitiſchen in 180 Grade getheilten Scale (180/1134) oder (10/63) Grad austraͤgt. Demnach aͤndert ſich der Siedpunkt bey der Barometerveraͤnderung von 27 bis 28 Zoll um (120/63) oder um 1, 9 fahrenheitiſche Grade.

Kocht man z. B. Waſſer an einem Tage oder Orte, wo das Barometer 28 Zoll hoch ſteht, ſo ſiedet es erſt alsdann voͤllig, wenn ein bey 27 Zoll Barometerhoͤhe graduirtes Thermometer darinn 213, 9 fahrenheitiſche Grade zeigt. Oder zeigt das Barometer auf einem Berge nur 20 Zoll, ſo kocht das Waſſer ſchon bey 212—7. 1,9=198,7 Grad Waͤrme an einem ſolchen Thermometer.

Gebraucht man aber Thermometer, deren Siedpunkte bey andern Barometerhoͤhen beſtimmt ſind, welche von 27 Zoll um ± a Lin, abweichen, ſo muß man bedenken, daß der Fundamentalabſtand dieſer Thermometer ſelbſt um (a/1134) des vorigen Abſtands groͤßer oder kleiner iſt, oder

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0061" xml:id="P.4.51" n="51"/><lb/>
des Siedpunkts vom Eispunkte in Theilen des Maaß&#x017F;tabs, wie 55 1/2+77 3/4: 0 + 56, das i&#x017F;t wie 133 1/4 : 96, und eine Linie Barometerfall erniedrigt den Siedpunkt des Thermometers um (96/133,25) d. i. um 0, 72 Theile des Maaß&#x017F;tabs.</p>
            <p>Setzt man mit Herrn <hi rendition="#b">de Lu&#x0364;c</hi> ein fu&#x0364;r allemal fe&#x017F;t, daß der Siedpunkt aller Thermometer bey 27 <hi rendition="#b">pari&#x017F;er Zoll</hi> (324 Lin.) <hi rendition="#b">Barometerho&#x0364;he</hi> be&#x017F;timmt werden &#x017F;olle, &#x017F;o wird fu&#x0364;r die&#x017F;e Normal-barometerho&#x0364;he (welche um 17 Lin. geringer i&#x017F;t, als die beobachtete zu Genua), der Ab&#x017F;tand des Siedpunkts 829&#x2014;17. 0, 72=816, 8 Theile des delu&#x0364;c&#x017F;chen Maaß&#x017F;tabes betragen. Von die&#x017F;em Fundamentalab&#x017F;tande machen 0, 72 Theile des Maaß&#x017F;tabes den 1134&#x017F;ten Theil aus. <hi rendition="#b">Daher erniedrigt eine pari&#x017F;er Linie Barometerfall den Siedpunkt des Thermometers um</hi> (1/1134) <hi rendition="#b">des&lt;*&gt;enigen Fundamentalab&#x017F;tands, den man bey 27 Zoll Barometerho&#x0364;he gefunden hat,</hi> welches an der fahrenheiti&#x017F;chen in 180 Grade getheilten Scale (180/1134) oder (10/63) Grad austra&#x0364;gt. Demnach a&#x0364;ndert &#x017F;ich der Siedpunkt bey der Barometervera&#x0364;nderung von 27 bis 28 Zoll um (120/63) oder um 1, 9 fahrenheiti&#x017F;che Grade.</p>
            <p>Kocht man z. B. Wa&#x017F;&#x017F;er an einem Tage oder Orte, wo das Barometer 28 Zoll hoch &#x017F;teht, &#x017F;o &#x017F;iedet es er&#x017F;t alsdann vo&#x0364;llig, wenn ein bey 27 Zoll Barometerho&#x0364;he graduirtes Thermometer darinn 213, 9 fahrenheiti&#x017F;che Grade zeigt. Oder zeigt das Barometer auf einem Berge nur 20 Zoll, &#x017F;o kocht das Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;chon bey 212&#x2014;7. 1,9=198,7 Grad Wa&#x0364;rme an einem &#x017F;olchen Thermometer.</p>
            <p>Gebraucht man aber Thermometer, deren Siedpunkte bey andern Barometerho&#x0364;hen be&#x017F;timmt &#x017F;ind, welche von 27 Zoll um ± <hi rendition="#aq">a</hi> Lin, abweichen, &#x017F;o muß man bedenken, daß der Fundamentalab&#x017F;tand die&#x017F;er Thermometer &#x017F;elb&#x017F;t um (<hi rendition="#aq">a</hi>/1134) des vorigen Ab&#x017F;tands gro&#x0364;ßer oder kleiner i&#x017F;t, oder<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[51/0061] des Siedpunkts vom Eispunkte in Theilen des Maaßſtabs, wie 55 1/2+77 3/4: 0 + 56, das iſt wie 133 1/4 : 96, und eine Linie Barometerfall erniedrigt den Siedpunkt des Thermometers um (96/133,25) d. i. um 0, 72 Theile des Maaßſtabs. Setzt man mit Herrn de Luͤc ein fuͤr allemal feſt, daß der Siedpunkt aller Thermometer bey 27 pariſer Zoll (324 Lin.) Barometerhoͤhe beſtimmt werden ſolle, ſo wird fuͤr dieſe Normal-barometerhoͤhe (welche um 17 Lin. geringer iſt, als die beobachtete zu Genua), der Abſtand des Siedpunkts 829—17. 0, 72=816, 8 Theile des deluͤcſchen Maaßſtabes betragen. Von dieſem Fundamentalabſtande machen 0, 72 Theile des Maaßſtabes den 1134ſten Theil aus. Daher erniedrigt eine pariſer Linie Barometerfall den Siedpunkt des Thermometers um (1/1134) des<*>enigen Fundamentalabſtands, den man bey 27 Zoll Barometerhoͤhe gefunden hat, welches an der fahrenheitiſchen in 180 Grade getheilten Scale (180/1134) oder (10/63) Grad austraͤgt. Demnach aͤndert ſich der Siedpunkt bey der Barometerveraͤnderung von 27 bis 28 Zoll um (120/63) oder um 1, 9 fahrenheitiſche Grade. Kocht man z. B. Waſſer an einem Tage oder Orte, wo das Barometer 28 Zoll hoch ſteht, ſo ſiedet es erſt alsdann voͤllig, wenn ein bey 27 Zoll Barometerhoͤhe graduirtes Thermometer darinn 213, 9 fahrenheitiſche Grade zeigt. Oder zeigt das Barometer auf einem Berge nur 20 Zoll, ſo kocht das Waſſer ſchon bey 212—7. 1,9=198,7 Grad Waͤrme an einem ſolchen Thermometer. Gebraucht man aber Thermometer, deren Siedpunkte bey andern Barometerhoͤhen beſtimmt ſind, welche von 27 Zoll um ± a Lin, abweichen, ſo muß man bedenken, daß der Fundamentalabſtand dieſer Thermometer ſelbſt um (a/1134) des vorigen Abſtands groͤßer oder kleiner iſt, oder

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/61
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/61>, abgerufen am 21.05.2024.