Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite

wegen des Feld-Hüner-Schiessens.
sens und Fangens/ damit Wir Uns dessen zu Unserm Plaisir desto ver-
gnüglicher gebrauchen könten/ in nachfolgendem District, so weit sie
mit der Jagt sonst darinn berechtiget/ sich enthalten wolten; nemlich
von dem Leine-Fluß an bey Wilckenburg biß auff Harckenbleck gera-
de auff die Heer-Strasse nach der Pattenser-Mühlen/ an dem Müh-
len-Teiche die Schille hinauff an das Nedder-Holtz/ vor dem Ned-
der-Holtze endlang biß an die Bennecken-Wische/ von da über das
Feld vor Lüersen her nach dem Wolffes-Berge/ den Weg auff dem
Wenningeröder-Berge endlang biß nach Holtensen/ durch Holtensen
auff das Kloster Wennigsen queer über das Feld hinter Bönnigsen
nach dem Gehrder Berge biß nach Ditterke/ allwo das Blumenowi-
sche Gehege wieder angehet.

Als ergehet hiermit Unser gnädigster und zugleich ernster Befehl
an alle und iede Unsere Landsassen/ Unterthanen und Angehörige/
auch Fremde und Ausländer/ wes Standes und Condition die seyn/
daß niemand/ er sey wer er wolle/ auff einigerley Weise/ oder unter eini-
gerley Vorwand/ wie das Namen haben möchte/ in vorbedeutetem
District Feld-Hühner schiessen oder fangen solle.

Würde aber dennoch iemand diesem zuwider sich unterstehen/ in
sothanem vor-specificirtem District Feld-Hühner zu schiessen/ oder zu
fangen/ soll derselbe dafür in eine Geld-Busse/ wann es eine vornehme
Person ist/ von hundert Thalern/ eine mittelmäßige von funffzig Tha-
lern/ und eine Geringe von dreyßig Thalern verfallen seyn/ wann
aber eine geringe Person solche dreyßig Thaler nicht zu bezahlen hätte/
soll selbige mit einer harten Leibes-Straffe ohnnachbleiblich beleget
werden. Wornach sich männiglich zu achten/ und für Schaden zu
hüten; Es wird auch denenjenigen/ so von Unserntwegen zu gebieten
und zu verbieten haben/ und mit hin in specie Unsern Forst- und Jagt-
Bedienten hiermit bey Vermeydung Unserer schweren Ungnade be-
fohlen/ daß sie/ wie obigem gelebet werde/ fleißig acht zu geben/ und
wann sie iemand/ der dem mit Feld-Hühner-schiessen oder fangen zu-
wider gehandelt/ antreffen/ dasselbe zu gebührender Abstraffung gehö-
rigen Orts anzumelden. Damit dieses desto besser kund werde/ soll es
gewöhnlicher Orten öffentlich angeschlagen/ auch von denen Cantzeln
verlesen werden. Signatum in Unserer Residenz-Stadt Hannover/
den 16. Novemb. 1699.

Georg Ludwig/ Churfürst.
XVIII.

wegen des Feld-Huͤner-Schieſſens.
ſens und Fangens/ damit Wir Uns deſſen zu Unſerm Plaiſir deſto ver-
gnuͤglicher gebrauchen koͤnten/ in nachfolgendem Diſtrict, ſo weit ſie
mit der Jagt ſonſt darinn berechtiget/ ſich enthalten wolten; nemlich
von dem Leine-Fluß an bey Wilckenburg biß auff Harckenbleck gera-
de auff die Heer-Straſſe nach der Pattenſer-Muͤhlen/ an dem Muͤh-
len-Teiche die Schille hinauff an das Nedder-Holtz/ vor dem Ned-
der-Holtze endlang biß an die Bennecken-Wiſche/ von da uͤber das
Feld vor Luͤerſen her nach dem Wolffes-Berge/ den Weg auff dem
Wenningeroͤder-Berge endlang biß nach Holtenſen/ durch Holtenſen
auff das Kloſter Wennigſen queer uͤber das Feld hinter Boͤnnigſen
nach dem Gehrder Berge biß nach Ditterke/ allwo das Blumenowi-
ſche Gehege wieder angehet.

Als ergehet hiermit Unſer gnaͤdigſter und zugleich ernſter Befehl
an alle und iede Unſere Landſaſſen/ Unterthanen und Angehoͤrige/
auch Fremde und Auslaͤnder/ wes Standes und Condition die ſeyn/
daß niemand/ er ſey wer er wolle/ auff einigerley Weiſe/ oder unter eini-
gerley Vorwand/ wie das Namen haben moͤchte/ in vorbedeutetem
Diſtrict Feld-Huͤhner ſchieſſen oder fangen ſolle.

Wuͤrde aber dennoch iemand dieſem zuwider ſich unterſtehen/ in
ſothanem vor-ſpecificirtem Diſtrict Feld-Huͤhner zu ſchieſſen/ oder zu
fangen/ ſoll derſelbe dafuͤr in eine Geld-Buſſe/ wann es eine vornehme
Perſon iſt/ von hundert Thalern/ eine mittelmaͤßige von funffzig Tha-
lern/ und eine Geringe von dreyßig Thalern verfallen ſeyn/ wann
aber eine geringe Perſon ſolche dreyßig Thaler nicht zu bezahlen haͤtte/
ſoll ſelbige mit einer harten Leibes-Straffe ohnnachbleiblich beleget
werden. Wornach ſich maͤnniglich zu achten/ und fuͤr Schaden zu
huͤten; Es wird auch denenjenigen/ ſo von Unſerntwegen zu gebieten
und zu verbieten haben/ und mit hin in ſpecie Unſern Forſt- und Jagt-
Bedienten hiermit bey Vermeydung Unſerer ſchweren Ungnade be-
fohlen/ daß ſie/ wie obigem gelebet werde/ fleißig acht zu geben/ und
wann ſie iemand/ der dem mit Feld-Huͤhner-ſchieſſen oder fangen zu-
wider gehandelt/ antreffen/ daſſelbe zu gebuͤhrender Abſtraffung gehoͤ-
rigen Orts anzumelden. Damit dieſes deſto beſſer kund werde/ ſoll es
gewoͤhnlicher Orten oͤffentlich angeſchlagen/ auch von denen Cantzeln
verleſen werden. Signatum in Unſerer Reſidenz-Stadt Hannover/
den 16. Novemb. 1699.

Georg Ludwig/ Churfuͤrſt.
XVIII.
<TEI>
  <text>
    <back>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0902" n="63"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">wegen des Feld-Hu&#x0364;ner-Schie&#x017F;&#x017F;ens.</hi></fw><lb/>
&#x017F;ens und Fangens/ damit Wir Uns de&#x017F;&#x017F;en zu Un&#x017F;erm <hi rendition="#aq">Plai&#x017F;ir</hi> de&#x017F;to ver-<lb/>
gnu&#x0364;glicher gebrauchen ko&#x0364;nten/ in nachfolgendem <hi rendition="#aq">Di&#x017F;trict,</hi> &#x017F;o weit &#x017F;ie<lb/>
mit der Jagt &#x017F;on&#x017F;t darinn berechtiget/ &#x017F;ich enthalten wolten; nemlich<lb/>
von dem Leine-Fluß an bey Wilckenburg biß auff Harckenbleck gera-<lb/>
de auff die Heer-Stra&#x017F;&#x017F;e nach der Patten&#x017F;er-Mu&#x0364;hlen/ an dem Mu&#x0364;h-<lb/>
len-Teiche die Schille hinauff an das Nedder-Holtz/ vor dem Ned-<lb/>
der-Holtze endlang biß an die Bennecken-Wi&#x017F;che/ von da u&#x0364;ber das<lb/>
Feld vor Lu&#x0364;er&#x017F;en her nach dem Wolffes-Berge/ den Weg auff dem<lb/>
Wenningero&#x0364;der-Berge endlang biß nach Holten&#x017F;en/ durch Holten&#x017F;en<lb/>
auff das Klo&#x017F;ter Wennig&#x017F;en queer u&#x0364;ber das Feld hinter Bo&#x0364;nnig&#x017F;en<lb/>
nach dem Gehrder Berge biß nach Ditterke/ allwo das Blumenowi-<lb/>
&#x017F;che Gehege wieder angehet.</p><lb/>
          <p>Als ergehet hiermit Un&#x017F;er gna&#x0364;dig&#x017F;ter und zugleich ern&#x017F;ter Befehl<lb/>
an alle und iede Un&#x017F;ere Land&#x017F;a&#x017F;&#x017F;en/ Unterthanen und Angeho&#x0364;rige/<lb/>
auch Fremde und Ausla&#x0364;nder/ wes Standes und <hi rendition="#aq">Condition</hi> die &#x017F;eyn/<lb/>
daß niemand/ er &#x017F;ey wer er wolle/ auff einigerley Wei&#x017F;e/ oder unter eini-<lb/>
gerley Vorwand/ wie das Namen haben mo&#x0364;chte/ in vorbedeutetem<lb/><hi rendition="#aq">Di&#x017F;trict</hi> Feld-Hu&#x0364;hner &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en oder fangen &#x017F;olle.</p><lb/>
          <p>Wu&#x0364;rde aber dennoch iemand die&#x017F;em zuwider &#x017F;ich unter&#x017F;tehen/ in<lb/>
&#x017F;othanem vor-<hi rendition="#aq">&#x017F;pecific</hi>irtem <hi rendition="#aq">Di&#x017F;trict</hi> Feld-Hu&#x0364;hner zu &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en/ oder zu<lb/>
fangen/ &#x017F;oll der&#x017F;elbe dafu&#x0364;r in eine Geld-Bu&#x017F;&#x017F;e/ wann es eine vornehme<lb/>
Per&#x017F;on i&#x017F;t/ von hundert Thalern/ eine mittelma&#x0364;ßige von funffzig Tha-<lb/>
lern/ und eine Geringe von dreyßig Thalern verfallen &#x017F;eyn/ wann<lb/>
aber eine geringe Per&#x017F;on &#x017F;olche dreyßig Thaler nicht zu bezahlen ha&#x0364;tte/<lb/>
&#x017F;oll &#x017F;elbige mit einer harten Leibes-Straffe ohnnachbleiblich beleget<lb/>
werden. Wornach &#x017F;ich ma&#x0364;nniglich zu achten/ und fu&#x0364;r Schaden zu<lb/>
hu&#x0364;ten; Es wird auch denenjenigen/ &#x017F;o von Un&#x017F;erntwegen zu gebieten<lb/>
und zu verbieten haben/ und mit hin <hi rendition="#aq">in &#x017F;pecie</hi> Un&#x017F;ern For&#x017F;t- und Jagt-<lb/>
Bedienten hiermit bey Vermeydung Un&#x017F;erer &#x017F;chweren Ungnade be-<lb/>
fohlen/ daß &#x017F;ie/ wie obigem gelebet werde/ fleißig acht zu geben/ und<lb/>
wann &#x017F;ie iemand/ der dem mit Feld-Hu&#x0364;hner-&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en oder fangen zu-<lb/>
wider gehandelt/ antreffen/ da&#x017F;&#x017F;elbe zu gebu&#x0364;hrender Ab&#x017F;traffung geho&#x0364;-<lb/>
rigen Orts anzumelden. Damit die&#x017F;es de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er kund werde/ &#x017F;oll es<lb/>
gewo&#x0364;hnlicher Orten o&#x0364;ffentlich ange&#x017F;chlagen/ auch von denen Cantzeln<lb/>
verle&#x017F;en werden. <hi rendition="#aq">Signatum</hi> in Un&#x017F;erer <hi rendition="#aq">Re&#x017F;idenz-</hi>Stadt Hannover/<lb/>
den 16. <hi rendition="#aq">Novemb.</hi> 1699.</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Georg Ludwig/ Churfu&#x0364;r&#x017F;t.</hi> </hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">XVIII.</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </back>
  </text>
</TEI>
[63/0902] wegen des Feld-Huͤner-Schieſſens. ſens und Fangens/ damit Wir Uns deſſen zu Unſerm Plaiſir deſto ver- gnuͤglicher gebrauchen koͤnten/ in nachfolgendem Diſtrict, ſo weit ſie mit der Jagt ſonſt darinn berechtiget/ ſich enthalten wolten; nemlich von dem Leine-Fluß an bey Wilckenburg biß auff Harckenbleck gera- de auff die Heer-Straſſe nach der Pattenſer-Muͤhlen/ an dem Muͤh- len-Teiche die Schille hinauff an das Nedder-Holtz/ vor dem Ned- der-Holtze endlang biß an die Bennecken-Wiſche/ von da uͤber das Feld vor Luͤerſen her nach dem Wolffes-Berge/ den Weg auff dem Wenningeroͤder-Berge endlang biß nach Holtenſen/ durch Holtenſen auff das Kloſter Wennigſen queer uͤber das Feld hinter Boͤnnigſen nach dem Gehrder Berge biß nach Ditterke/ allwo das Blumenowi- ſche Gehege wieder angehet. Als ergehet hiermit Unſer gnaͤdigſter und zugleich ernſter Befehl an alle und iede Unſere Landſaſſen/ Unterthanen und Angehoͤrige/ auch Fremde und Auslaͤnder/ wes Standes und Condition die ſeyn/ daß niemand/ er ſey wer er wolle/ auff einigerley Weiſe/ oder unter eini- gerley Vorwand/ wie das Namen haben moͤchte/ in vorbedeutetem Diſtrict Feld-Huͤhner ſchieſſen oder fangen ſolle. Wuͤrde aber dennoch iemand dieſem zuwider ſich unterſtehen/ in ſothanem vor-ſpecificirtem Diſtrict Feld-Huͤhner zu ſchieſſen/ oder zu fangen/ ſoll derſelbe dafuͤr in eine Geld-Buſſe/ wann es eine vornehme Perſon iſt/ von hundert Thalern/ eine mittelmaͤßige von funffzig Tha- lern/ und eine Geringe von dreyßig Thalern verfallen ſeyn/ wann aber eine geringe Perſon ſolche dreyßig Thaler nicht zu bezahlen haͤtte/ ſoll ſelbige mit einer harten Leibes-Straffe ohnnachbleiblich beleget werden. Wornach ſich maͤnniglich zu achten/ und fuͤr Schaden zu huͤten; Es wird auch denenjenigen/ ſo von Unſerntwegen zu gebieten und zu verbieten haben/ und mit hin in ſpecie Unſern Forſt- und Jagt- Bedienten hiermit bey Vermeydung Unſerer ſchweren Ungnade be- fohlen/ daß ſie/ wie obigem gelebet werde/ fleißig acht zu geben/ und wann ſie iemand/ der dem mit Feld-Huͤhner-ſchieſſen oder fangen zu- wider gehandelt/ antreffen/ daſſelbe zu gebuͤhrender Abſtraffung gehoͤ- rigen Orts anzumelden. Damit dieſes deſto beſſer kund werde/ ſoll es gewoͤhnlicher Orten oͤffentlich angeſchlagen/ auch von denen Cantzeln verleſen werden. Signatum in Unſerer Reſidenz-Stadt Hannover/ den 16. Novemb. 1699. Georg Ludwig/ Churfuͤrſt. XVIII.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/902
Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/902>, abgerufen am 28.04.2024.