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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832.

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Widerstand fester Körper im Wasser.
Fig.
4
und
5.
Tab.
65.
diesem Falle bei verschiedenen Geschwindigkeiten erfordert wurden, sind in der fol-
genden Tabelle enthalten. Die Differenz der Gewichte, welche die Körper Fig. 4
und 5 in jedem Falle bewegten, gibt den sogenannten verneinten Druck, nämlich
56,4 f [Formel 1] , welcher bloss von der Verschiedenheit der Hintertheile herrührt und
desswegen der verneinte genannt wird, da er dem vordern Drucke zu Hülfe kommt,
demnach von der bewegenden Kraft der vordern Fläche abgezogen werden muss. Die
Dimensionen der Körper sind im englischen Längenmaasse, die erforderlichen Gewichte
aber in englischen Pfunden Avoir du poids angegeben.

I. Tabelle, für a b = 3 Fuss, b c = 1 Fuss, c e = 1 Fuss und c d = 4,5 Fuss.

[Tabelle]
Fig.
6
und
7.

Zur bessern Begründung der vorigen Versuche bediente man sich der Körper Fig. 6
und 7; hierbei sind abermals die Vorder- und Mitteltheile gleich, allein die erstern bil-
den Kreisbogen, während der Hintertheil bei Fig. 6 wie bei Fig. 4 keilförmig geformt, bei
Fig. 7 aber nicht vorhanden ist. Der Querschnitt durch g i ist abermals 1 Quadr. Fuss,
allein der Widerstand beträgt bei den verschiedenen Geschwindigkeiten durchaus mehr,
als bei Fig. 4 und 5, wo der Vordertheil keilförmig war. Diess bestättigen auch an-
dere Erfahrungen, indem es z. B. bekannt ist, dass alle spitzigen oder schneidigen Kör-
per das Wasser weit leichter durchschneiden als stumpfe. Auch sind jene Fische,
welche schneller schwimmen, z. B. die Raubfische, mit spitzigern oder schneidigern
Köpfen versehen, als andere. Die Resultate der Versuche mit den Körpern Fig. 6 und 7
enthält nachstehende Tabelle:

II. Tabelle, für f g = 1 Fuss, g i = 1 Fuss und g h = 4,5 Fuss.

[Tabelle]

Die nächsten Versuche wurden mit solchen Körpern angestellt, wobei die Seiten
Fig.
8
bis
13.
des Keiles wenigstens 41/2 mal so lang sind, als die Grundfläche breit ist. Die hintern
Enden der Körper Fig. 9, 11 und 13 waren kürzer, als die der Körper 8, 10 und 12, indem
die Seiten bei jenen nur 3 Fuss, bei diesen aber 41/2 Fuss lang waren. Nachstehende drei
Tafeln enthalten die Resultate der Versuche mit diesen Figuren, und rechtfertigen den

Widerstand fester Körper im Wasser.
Fig.
4
und
5.
Tab.
65.
diesem Falle bei verschiedenen Geschwindigkeiten erfordert wurden, sind in der fol-
genden Tabelle enthalten. Die Differenz der Gewichte, welche die Körper Fig. 4
und 5 in jedem Falle bewegten, gibt den sogenannten verneinten Druck, nämlich
56,4 f [Formel 1] , welcher bloss von der Verschiedenheit der Hintertheile herrührt und
desswegen der verneinte genannt wird, da er dem vordern Drucke zu Hülfe kommt,
demnach von der bewegenden Kraft der vordern Fläche abgezogen werden muss. Die
Dimensionen der Körper sind im englischen Längenmaasse, die erforderlichen Gewichte
aber in englischen Pfunden Avoir du poids angegeben.

I. Tabelle, für a b = 3 Fuss, b c = 1 Fuss, c e = 1 Fuss und c d = 4,5 Fuss.

[Tabelle]
Fig.
6
und
7.

Zur bessern Begründung der vorigen Versuche bediente man sich der Körper Fig. 6
und 7; hierbei sind abermals die Vorder- und Mitteltheile gleich, allein die erstern bil-
den Kreisbogen, während der Hintertheil bei Fig. 6 wie bei Fig. 4 keilförmig geformt, bei
Fig. 7 aber nicht vorhanden ist. Der Querschnitt durch g i ist abermals 1 Quadr. Fuss,
allein der Widerstand beträgt bei den verschiedenen Geschwindigkeiten durchaus mehr,
als bei Fig. 4 und 5, wo der Vordertheil keilförmig war. Diess bestättigen auch an-
dere Erfahrungen, indem es z. B. bekannt ist, dass alle spitzigen oder schneidigen Kör-
per das Wasser weit leichter durchschneiden als stumpfe. Auch sind jene Fische,
welche schneller schwimmen, z. B. die Raubfische, mit spitzigern oder schneidigern
Köpfen versehen, als andere. Die Resultate der Versuche mit den Körpern Fig. 6 und 7
enthält nachstehende Tabelle:

II. Tabelle, für f g = 1 Fuss, g i = 1 Fuss und g h = 4,5 Fuss.

[Tabelle]

Die nächsten Versuche wurden mit solchen Körpern angestellt, wobei die Seiten
Fig.
8
bis
13.
des Keiles wenigstens 4½ mal so lang sind, als die Grundfläche breit ist. Die hintern
Enden der Körper Fig. 9, 11 und 13 waren kürzer, als die der Körper 8, 10 und 12, indem
die Seiten bei jenen nur 3 Fuss, bei diesen aber 4½ Fuss lang waren. Nachstehende drei
Tafeln enthalten die Resultate der Versuche mit diesen Figuren, und rechtfertigen den

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[476/0494] Widerstand fester Körper im Wasser. diesem Falle bei verschiedenen Geschwindigkeiten erfordert wurden, sind in der fol- genden Tabelle enthalten. Die Differenz der Gewichte, welche die Körper Fig. 4 und 5 in jedem Falle bewegten, gibt den sogenannten verneinten Druck, nämlich 56,4 f [FORMEL], welcher bloss von der Verschiedenheit der Hintertheile herrührt und desswegen der verneinte genannt wird, da er dem vordern Drucke zu Hülfe kommt, demnach von der bewegenden Kraft der vordern Fläche abgezogen werden muss. Die Dimensionen der Körper sind im englischen Längenmaasse, die erforderlichen Gewichte aber in englischen Pfunden Avoir du poids angegeben. Fig. 4 und 5. Tab. 65. I. Tabelle, für a b = 3 Fuss, b c = 1 Fuss, c e = 1 Fuss und c d = 4,5 Fuss. Zur bessern Begründung der vorigen Versuche bediente man sich der Körper Fig. 6 und 7; hierbei sind abermals die Vorder- und Mitteltheile gleich, allein die erstern bil- den Kreisbogen, während der Hintertheil bei Fig. 6 wie bei Fig. 4 keilförmig geformt, bei Fig. 7 aber nicht vorhanden ist. Der Querschnitt durch g i ist abermals 1 Quadr. Fuss, allein der Widerstand beträgt bei den verschiedenen Geschwindigkeiten durchaus mehr, als bei Fig. 4 und 5, wo der Vordertheil keilförmig war. Diess bestättigen auch an- dere Erfahrungen, indem es z. B. bekannt ist, dass alle spitzigen oder schneidigen Kör- per das Wasser weit leichter durchschneiden als stumpfe. Auch sind jene Fische, welche schneller schwimmen, z. B. die Raubfische, mit spitzigern oder schneidigern Köpfen versehen, als andere. Die Resultate der Versuche mit den Körpern Fig. 6 und 7 enthält nachstehende Tabelle: II. Tabelle, für f g = 1 Fuss, g i = 1 Fuss und g h = 4,5 Fuss. Die nächsten Versuche wurden mit solchen Körpern angestellt, wobei die Seiten des Keiles wenigstens 4½ mal so lang sind, als die Grundfläche breit ist. Die hintern Enden der Körper Fig. 9, 11 und 13 waren kürzer, als die der Körper 8, 10 und 12, indem die Seiten bei jenen nur 3 Fuss, bei diesen aber 4½ Fuss lang waren. Nachstehende drei Tafeln enthalten die Resultate der Versuche mit diesen Figuren, und rechtfertigen den Fig. 8 bis 13.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/494>, abgerufen am 27.04.2024.