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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.

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Eisenwerk in Neujoachimsthal.

Die Anlage der Eisenwerke wird hier theils durch die Mächtigkeit und Nähe der Erze,
theils durch die vortheilhafte Lage der Herrschaften begünstigt, indem selbe, vom Beraun-
Flusse durchschnitten, das nöthige Wasser zum Betriebe von Hüttenwerken besitzen. Die
ungeheuer grossen Waldungen weisen überdiess auf die Nothwendigkeit hin, einen gros-
sen Theil des auf anderem Wege nicht abzusetzenden Holzquantums mittelst des Hütten-
betriebes zu verwerthen. Die Nähe der Hauptstadt Prag biethet endlich ein besonderes
Beförderungsmittel des Absatzes dar.

Im Jahre 1809 bestanden auf diesen Herrschaften zwei Hochöfen, beide an der Beraun,
der eine in Althütten, der zweite in Neuhütten oder Nischburg. Da der erste Hochofen
baufällig war, so machte der Schichtsamtsdirektor Herr Nittinger und mein Vater den
Vorschlag, am Fusse des Berges Krussna Hora und zwar unmittelbar am Ausgange des
Erbstollens ein neues Eisenwerk zu errichten. Die Lokalität gewährte dort den Vortheil,
dass die Erzzufuhr erspart wurde, und dass das Werk beinahe in die Mitte der schlag-
baren Wälder kam. Dagegen both sich hier die bedeutende Schwierigkeit dar, dass man
zum Betriebe der Gebläse nur eine Wassermenge von 1/3 bis 1/2 Kubikfuss in der Sekunde
zur Disposizion hatte. Diese unbedeutende Wassermenge wurde aus einigen, höher im
Thale liegenden grossen Behältern oder Teichen bezogen, und es war keine Möglichkeit
vorhanden, selbe durch Zuleitung anderer Wässer zu vergrössern. Dieser Umstand war
um so mehr zu berücksichtigen, als man den Plan machte, in den Eisenwerken zwei
Hochöfen jeden von 42 Fuss Höhe neben einander zu erbauen, um wenigstens zeitweise
durch den vereinigten Betrieb zweier Schächte grössere, in Böhmen noch nirgends aus-
führbare Gegenstände von Eisen giessen zu können. Unter diesen Verhältnissen wird jeder
Hüttenmann und Mechaniker gestehen, dass das ausgeführte Eisenwerk, welches nach
dem Herrn Landgrafen Joachim Egon von Fürstenberg mit dem Namen Neujoachims-
thal
bezeichnet wurde, eine Aufgabe gelöst hat, welche nur mit Hülfe verlässiger mecha-
nischer Berechnungen und durch eine seltene Beharrlichkeit möglich war. In dieser Hin-
sicht lässt sich behaupten, dass das Gusswerk in Neujoachimsthal zu den merkwürdig-
sten technischen Unternehmungen gehört, welche sich in den österreichischen Staaten,

von der razionellen Ansicht aus, dass hiedurch nicht bloss das Erträgniss der Herrschaft unmittelbar
vermehrt, sondern auch ein weiterer Gewinn bewirkt wird, indem die Unterthanen beschäftigt und
wohlhabend gemacht werden, sonach auch wieder ihre Zinsungen pünktlicher an die Herrschaft entrich-
ten und durch die vergrösserte Konsumzion den Ertrag der letztern bedeutend erhöhen. Ueberdiess wird
die Moralität der arbeitenden Klasse durch eine geregelte Beschäftigung gehoben, die Populazion steuer-
fähig erhalten und so abermals eine günstige Rückwirkung auf den Staat und die Obrigkeit veranlasst.
Die wichtigsten Verbesserungen verdankt aber die Herrschaft der im Jahre 1809 während der
Minderjährigkeit des gegenwärtigen Besitzers eingetretenen Administration in der Person des Herrn
Landgrafen Joachim Egon von Fürstenberg. Ihm zur Seite stand der Schichtamtsdirektor und ge-
genwärtige Hofrath Nittinger, ein Beamter, der an Thätigkeit, gründlichen Kenntnissen und regem
Eifer für das Beste der ihm anvertrauten Werke wohl Wenige seines Gleichen hat. Nebstbei war die
Leitung des Bergbaues und der mechanische Theil aller neuen Anlagen meinem Vater während mehr
als 40 Jahren auf dieser Herrschaft übertragen. Bei diesen neuen Werksanlagen wurde durch 2 Jahre,
nämlich vom Jahre 1817 bis 1819 Herr Franz Riepl, gegenwärtig k. k. Professor in Wien als Schicht-
meister verwendet; endlich verdient auch vorzüglich der erfahrene Kunstmeister Herr Webernitz bei
der praktischen Ausführung der Werksanlagen erwähnt zu werden.
Eisenwerk in Neujoachimsthal.

Die Anlage der Eisenwerke wird hier theils durch die Mächtigkeit und Nähe der Erze,
theils durch die vortheilhafte Lage der Herrschaften begünstigt, indem selbe, vom Beraun-
Flusse durchschnitten, das nöthige Wasser zum Betriebe von Hüttenwerken besitzen. Die
ungeheuer grossen Waldungen weisen überdiess auf die Nothwendigkeit hin, einen gros-
sen Theil des auf anderem Wege nicht abzusetzenden Holzquantums mittelst des Hütten-
betriebes zu verwerthen. Die Nähe der Hauptstadt Prag biethet endlich ein besonderes
Beförderungsmittel des Absatzes dar.

Im Jahre 1809 bestanden auf diesen Herrschaften zwei Hochöfen, beide an der Beraun,
der eine in Althütten, der zweite in Neuhütten oder Nischburg. Da der erste Hochofen
baufällig war, so machte der Schichtsamtsdirektor Herr Nittinger und mein Vater den
Vorschlag, am Fusse des Berges Krussna Hora und zwar unmittelbar am Ausgange des
Erbstollens ein neues Eisenwerk zu errichten. Die Lokalität gewährte dort den Vortheil,
dass die Erzzufuhr erspart wurde, und dass das Werk beinahe in die Mitte der schlag-
baren Wälder kam. Dagegen both sich hier die bedeutende Schwierigkeit dar, dass man
zum Betriebe der Gebläse nur eine Wassermenge von ⅓ bis ½ Kubikfuss in der Sekunde
zur Disposizion hatte. Diese unbedeutende Wassermenge wurde aus einigen, höher im
Thale liegenden grossen Behältern oder Teichen bezogen, und es war keine Möglichkeit
vorhanden, selbe durch Zuleitung anderer Wässer zu vergrössern. Dieser Umstand war
um so mehr zu berücksichtigen, als man den Plan machte, in den Eisenwerken zwei
Hochöfen jeden von 42 Fuss Höhe neben einander zu erbauen, um wenigstens zeitweise
durch den vereinigten Betrieb zweier Schächte grössere, in Böhmen noch nirgends aus-
führbare Gegenstände von Eisen giessen zu können. Unter diesen Verhältnissen wird jeder
Hüttenmann und Mechaniker gestehen, dass das ausgeführte Eisenwerk, welches nach
dem Herrn Landgrafen Joachim Egon von Fürstenberg mit dem Namen Neujoachims-
thal
bezeichnet wurde, eine Aufgabe gelöst hat, welche nur mit Hülfe verlässiger mecha-
nischer Berechnungen und durch eine seltene Beharrlichkeit möglich war. In dieser Hin-
sicht lässt sich behaupten, dass das Gusswerk in Neujoachimsthal zu den merkwürdig-
sten technischen Unternehmungen gehört, welche sich in den österreichischen Staaten,

von der razionellen Ansicht aus, dass hiedurch nicht bloss das Erträgniss der Herrschaft unmittelbar
vermehrt, sondern auch ein weiterer Gewinn bewirkt wird, indem die Unterthanen beschäftigt und
wohlhabend gemacht werden, sonach auch wieder ihre Zinsungen pünktlicher an die Herrschaft entrich-
ten und durch die vergrösserte Konsumzion den Ertrag der letztern bedeutend erhöhen. Ueberdiess wird
die Moralität der arbeitenden Klasse durch eine geregelte Beschäftigung gehoben, die Populazion steuer-
fähig erhalten und so abermals eine günstige Rückwirkung auf den Staat und die Obrigkeit veranlasst.
Die wichtigsten Verbesserungen verdankt aber die Herrschaft der im Jahre 1809 während der
Minderjährigkeit des gegenwärtigen Besitzers eingetretenen Administration in der Person des Herrn
Landgrafen Joachim Egon von Fürstenberg. Ihm zur Seite stand der Schichtamtsdirektor und ge-
genwärtige Hofrath Nittinger, ein Beamter, der an Thätigkeit, gründlichen Kenntnissen und regem
Eifer für das Beste der ihm anvertrauten Werke wohl Wenige seines Gleichen hat. Nebstbei war die
Leitung des Bergbaues und der mechanische Theil aller neuen Anlagen meinem Vater während mehr
als 40 Jahren auf dieser Herrschaft übertragen. Bei diesen neuen Werksanlagen wurde durch 2 Jahre,
nämlich vom Jahre 1817 bis 1819 Herr Franz Riepl, gegenwärtig k. k. Professor in Wien als Schicht-
meister verwendet; endlich verdient auch vorzüglich der erfahrene Kunstmeister Herr Webernitz bei
der praktischen Ausführung der Werksanlagen erwähnt zu werden.
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[431/0467] Eisenwerk in Neujoachimsthal. Die Anlage der Eisenwerke wird hier theils durch die Mächtigkeit und Nähe der Erze, theils durch die vortheilhafte Lage der Herrschaften begünstigt, indem selbe, vom Beraun- Flusse durchschnitten, das nöthige Wasser zum Betriebe von Hüttenwerken besitzen. Die ungeheuer grossen Waldungen weisen überdiess auf die Nothwendigkeit hin, einen gros- sen Theil des auf anderem Wege nicht abzusetzenden Holzquantums mittelst des Hütten- betriebes zu verwerthen. Die Nähe der Hauptstadt Prag biethet endlich ein besonderes Beförderungsmittel des Absatzes dar. Im Jahre 1809 bestanden auf diesen Herrschaften zwei Hochöfen, beide an der Beraun, der eine in Althütten, der zweite in Neuhütten oder Nischburg. Da der erste Hochofen baufällig war, so machte der Schichtsamtsdirektor Herr Nittinger und mein Vater den Vorschlag, am Fusse des Berges Krussna Hora und zwar unmittelbar am Ausgange des Erbstollens ein neues Eisenwerk zu errichten. Die Lokalität gewährte dort den Vortheil, dass die Erzzufuhr erspart wurde, und dass das Werk beinahe in die Mitte der schlag- baren Wälder kam. Dagegen both sich hier die bedeutende Schwierigkeit dar, dass man zum Betriebe der Gebläse nur eine Wassermenge von ⅓ bis ½ Kubikfuss in der Sekunde zur Disposizion hatte. Diese unbedeutende Wassermenge wurde aus einigen, höher im Thale liegenden grossen Behältern oder Teichen bezogen, und es war keine Möglichkeit vorhanden, selbe durch Zuleitung anderer Wässer zu vergrössern. Dieser Umstand war um so mehr zu berücksichtigen, als man den Plan machte, in den Eisenwerken zwei Hochöfen jeden von 42 Fuss Höhe neben einander zu erbauen, um wenigstens zeitweise durch den vereinigten Betrieb zweier Schächte grössere, in Böhmen noch nirgends aus- führbare Gegenstände von Eisen giessen zu können. Unter diesen Verhältnissen wird jeder Hüttenmann und Mechaniker gestehen, dass das ausgeführte Eisenwerk, welches nach dem Herrn Landgrafen Joachim Egon von Fürstenberg mit dem Namen Neujoachims- thal bezeichnet wurde, eine Aufgabe gelöst hat, welche nur mit Hülfe verlässiger mecha- nischer Berechnungen und durch eine seltene Beharrlichkeit möglich war. In dieser Hin- sicht lässt sich behaupten, dass das Gusswerk in Neujoachimsthal zu den merkwürdig- sten technischen Unternehmungen gehört, welche sich in den österreichischen Staaten, *) *) von der razionellen Ansicht aus, dass hiedurch nicht bloss das Erträgniss der Herrschaft unmittelbar vermehrt, sondern auch ein weiterer Gewinn bewirkt wird, indem die Unterthanen beschäftigt und wohlhabend gemacht werden, sonach auch wieder ihre Zinsungen pünktlicher an die Herrschaft entrich- ten und durch die vergrösserte Konsumzion den Ertrag der letztern bedeutend erhöhen. Ueberdiess wird die Moralität der arbeitenden Klasse durch eine geregelte Beschäftigung gehoben, die Populazion steuer- fähig erhalten und so abermals eine günstige Rückwirkung auf den Staat und die Obrigkeit veranlasst. Die wichtigsten Verbesserungen verdankt aber die Herrschaft der im Jahre 1809 während der Minderjährigkeit des gegenwärtigen Besitzers eingetretenen Administration in der Person des Herrn Landgrafen Joachim Egon von Fürstenberg. Ihm zur Seite stand der Schichtamtsdirektor und ge- genwärtige Hofrath Nittinger, ein Beamter, der an Thätigkeit, gründlichen Kenntnissen und regem Eifer für das Beste der ihm anvertrauten Werke wohl Wenige seines Gleichen hat. Nebstbei war die Leitung des Bergbaues und der mechanische Theil aller neuen Anlagen meinem Vater während mehr als 40 Jahren auf dieser Herrschaft übertragen. Bei diesen neuen Werksanlagen wurde durch 2 Jahre, nämlich vom Jahre 1817 bis 1819 Herr Franz Riepl, gegenwärtig k. k. Professor in Wien als Schicht- meister verwendet; endlich verdient auch vorzüglich der erfahrene Kunstmeister Herr Webernitz bei der praktischen Ausführung der Werksanlagen erwähnt zu werden.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/467>, abgerufen am 28.04.2024.