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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Pohlnisch.
m wie m.
m' wie ein sanfftes mi zuweilen wirds mit einen subti-
len i geschärffet.
n wie n.
n' wie ein sanfftes ni, führet ein subtiles i bey sich, als
Dan' die Zinse, vor den i zeichnen sie es nicht.
o fängt gleichsam von u an, und schließt geschwind
mit o, als z. E. bok die Seite, ließ Buock.
o fängt gleichsam von o an, und schließt geschwind
mit u, z. E. rog das Horn, ließ Roug.
p, r wie p, r, nur p von b wohl unterschieden.
s wie ss, als losos der Lachs.
s wie ein sanfftes si, weil ihm gleichsam ein i ange-
setzt wird, z. E. sila die Krafft.
t wie t, nur von d wohl zu unterscheiden.
u wie u.
w wie w.
w wie ein sanfftes griechisches ph oder ph, wird zu-
weilen nur verschlungen.
y wie ein stumpffes i, noch stümpffer als ein ü, als
z. E. Bürste, Bekümmerniß.
z wie ein sanfftes s, z. E. za für zemma mit mir.
z wie si, weil es mit einen i versetzt wird, z. E. Zie-
ba
der Finck, sledz ber Hering.
z wie sch, doch etwas gelinder, z. E. zaba der Frosch.
cz wie tsch, z. E. czas die Zeit.
rz wie rsch, rzepa die Riebe
ß wie sch, ßata das Kleid.
ßcz wie schtsch, ßczur die Rakte.

Ferner ist bey den Pohlnischen zu mercken, daß
sie eingetheilet werden in Vocales oder selbstlauten-
de, und Consonantes oder mitlautende, selbstlauten-
de heissen a, a, a, e, e, i, o, o, u, y, die übrigen heissen
mitlautende.

Ferner
Pohlniſch.
m wie m.
m′ wie ein ſanfftes mi zuweilen wirds mit einen ſubti-
len i geſchaͤrffet.
n wie n.
n′ wie ein ſanfftes ni, fuͤhret ein ſubtiles i bey ſich, als
Dan′ die Zinſe, vor den i zeichnen ſie es nicht.
o faͤngt gleichſam von u an, und ſchließt geſchwind
mit o, als z. E. bok die Seite, ließ Buock.
ó faͤngt gleichſam von o an, und ſchließt geſchwind
mit u, z. E. rog das Horn, ließ Roug.
p, r wie p, r, nur p von b wohl unterſchieden.
ſ wie ſſ, als łoſos der Lachs.
ś wie ein ſanfftes ſi, weil ihm gleichſam ein i ange-
ſetzt wird, z. E. śila die Krafft.
t wie t, nur von d wohl zu unterſcheiden.
u wie u.
w wie w.
w wie ein ſanfftes griechiſches ϕ oder ph, wird zu-
weilen nur verſchlungen.
y wie ein ſtumpffes i, noch ſtuͤmpffer als ein uͤ, als
z. E. Buͤrſte, Bekuͤmmerniß.
z wie ein ſanfftes ſ, z. E. za fuͤr zemma mit mir.
z wie ſi, weil es mit einen i verſetzt wird, z. E. Zię-
ba
der Finck, śledz ber Hering.
z wie ſch, doch etwas gelinder, z. E. z̓aba der Froſch.
cz wie tſch, z. E. czas die Zeit.
rz wie rſch, rzepa die Riebe
ſz wie ſch, ſzata das Kleid.
ſzcz wie ſchtſch, ſzczur die Rakte.

Ferner iſt bey den Pohlniſchen zu mercken, daß
ſie eingetheilet werden in Vocales oder ſelbſtlauten-
de, und Conſonantes oder mitlautende, ſelbſtlauten-
de heiſſen á, a, ą, e, ę, i, ó, o, u, y, die uͤbrigen heiſſen
mitlautende.

Ferner
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[79/0308] Pohlniſch. m wie m. m′ wie ein ſanfftes mi zuweilen wirds mit einen ſubti- len i geſchaͤrffet. n wie n. n′ wie ein ſanfftes ni, fuͤhret ein ſubtiles i bey ſich, als Dan′ die Zinſe, vor den i zeichnen ſie es nicht. o faͤngt gleichſam von u an, und ſchließt geſchwind mit o, als z. E. bok die Seite, ließ Buock. ó faͤngt gleichſam von o an, und ſchließt geſchwind mit u, z. E. rog das Horn, ließ Roug. p, r wie p, r, nur p von b wohl unterſchieden. ſ wie ſſ, als łoſos der Lachs. ś wie ein ſanfftes ſi, weil ihm gleichſam ein i ange- ſetzt wird, z. E. śila die Krafft. t wie t, nur von d wohl zu unterſcheiden. u wie u. w wie w. w wie ein ſanfftes griechiſches ϕ oder ph, wird zu- weilen nur verſchlungen. y wie ein ſtumpffes i, noch ſtuͤmpffer als ein uͤ, als z. E. Buͤrſte, Bekuͤmmerniß. z wie ein ſanfftes ſ, z. E. za fuͤr zemma mit mir. z wie ſi, weil es mit einen i verſetzt wird, z. E. Zię- ba der Finck, śledz ber Hering. z wie ſch, doch etwas gelinder, z. E. z̓aba der Froſch. cz wie tſch, z. E. czas die Zeit. rz wie rſch, rzepa die Riebe ſz wie ſch, ſzata das Kleid. ſzcz wie ſchtſch, ſzczur die Rakte. Ferner iſt bey den Pohlniſchen zu mercken, daß ſie eingetheilet werden in Vocales oder ſelbſtlauten- de, und Conſonantes oder mitlautende, ſelbſtlauten- de heiſſen á, a, ą, e, ę, i, ó, o, u, y, die uͤbrigen heiſſen mitlautende. Ferner

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/308>, abgerufen am 29.04.2024.