Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite
wohl eingerichteten Wörterbuchs.

Löser, oder Läuffer ist der Stein bey den Mahlern,
so mit der Hand geführet wird, die Farben auf den
Farbestein zu reiben, siehe Tab. II. I,

Löschpappier, siehe Maculatur.

Löthen, zwey Stücke eines Metalls durch Zinn oder
Kupfer zusammen fügen. Das Eisen wird mit Kup-
fer, das Kupfer mit Zinn und das Silber mit Silber
durch Hülffe des Borax gelöthet Will man ein Ei-
sen an das andere löthen, so muß man dünnes Mes-
sing auf das Stück, das man löthen will, wie auch
gepülverten Borax legen und es auf allen Seiten
mit brennenden Kohlen bedecken, die man so lange
zuleget biß das Meßing, flüßig wird. Es ist auch zu
erinnern, daß man das Meßing, indem es heiß ist, we-
der schlagen noch schmieden soll, weil es sonsten zer-
brechen würde. Das Kupfer hingegen läßt sich warm
und kalt schlagen. Diese Wissenschafft ist bey Dru-
rey eine nöthige Wissenschafft eines Druckers.

Loßsprechen, oder Freysprechen, geschiehet wenn
man einen Jungen, der seine Lehrjahre ehrlich aus-
gestanden, gegen erlegte Gebührniß als einen Cor-
nuten erkläret.

Maculatur, graues, oder das sogenannte Lösch-
pappier
, bedienet sich der Drucker, bey dem Wie-
derdruck, in den Deckel zu legen. Die andere Art
suche eben unter dem Titul, P. I.

Marmel eine Art von Stein, welcher hart, sich glät-
ten und poliren läßt, und von den Bildhauern zu
allerhand Zierrathen gebraucht wird, er ist von man-
cherley Farben, und vermischt mit Adern oder
Tipffeln und Flecken. Der Buchdrucker kann ihn
nutzen die Farbe darauf zu bereiten weil er glatt
ist und keinen Sand führet.

Man-
O
wohl eingerichteten Woͤrterbuchs.

Loͤſer, oder Laͤuffer iſt der Stein bey den Mahlern,
ſo mit der Hand gefuͤhret wird, die Farben auf den
Farbeſtein zu reiben, ſiehe Tab. II. I,

Loͤſchpappier, ſiehe Maculatur.

Loͤthen, zwey Stuͤcke eines Metalls durch Zinn oder
Kupfer zuſammen fuͤgen. Das Eiſen wird mit Kup-
fer, das Kupfer mit Zinn und das Silber mit Silber
durch Huͤlffe des Borax geloͤthet Will man ein Ei-
ſen an das andere loͤthen, ſo muß man duͤnnes Meſ-
ſing auf das Stuͤck, das man loͤthen will, wie auch
gepuͤlverten Borax legen und es auf allen Seiten
mit brennenden Kohlen bedecken, die man ſo lange
zuleget biß das Meßing, fluͤßig wird. Es iſt auch zu
erinnern, daß man das Meßing, indem es heiß iſt, we-
der ſchlagen noch ſchmieden ſoll, weil es ſonſten zer-
brechen wuͤrde. Das Kupfer hingegen laͤßt ſich warm
und kalt ſchlagen. Dieſe Wiſſenſchafft iſt bey Dru-
rey eine noͤthige Wiſſenſchafft eines Druckers.

Loßſprechen, oder Freyſprechen, geſchiehet wenn
man einen Jungen, der ſeine Lehrjahre ehrlich aus-
geſtanden, gegen erlegte Gebuͤhrniß als einen Cor-
nuten erklaͤret.

Maculatur, graues, oder das ſogenannte Loͤſch-
pappier
, bedienet ſich der Drucker, bey dem Wie-
derdruck, in den Deckel zu legen. Die andere Art
ſuche eben unter dem Titul, P. I.

Marmel eine Art von Stein, welcher hart, ſich glaͤt-
ten und poliren laͤßt, und von den Bildhauern zu
allerhand Zierrathen gebraucht wird, er iſt von man-
cherley Farben, und vermiſcht mit Adern oder
Tipffeln und Flecken. Der Buchdrucker kann ihn
nutzen die Farbe darauf zu bereiten weil er glatt
iſt und keinen Sand fuͤhret.

Man-
O
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0295" n="209"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">wohl eingerichteten Wo&#x0364;rterbuchs.</hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Lo&#x0364;&#x017F;er</hi>, oder <hi rendition="#fr">La&#x0364;uffer</hi> i&#x017F;t der Stein bey den Mahlern,<lb/>
&#x017F;o mit der Hand gefu&#x0364;hret wird, die Farben auf den<lb/>
Farbe&#x017F;tein zu reiben, &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Tab. II. I,</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Lo&#x0364;&#x017F;chpappier</hi>, &#x017F;iehe <hi rendition="#fr">Maculatur.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Lo&#x0364;then</hi>, zwey Stu&#x0364;cke eines Metalls durch Zinn oder<lb/>
Kupfer zu&#x017F;ammen fu&#x0364;gen. Das Ei&#x017F;en wird mit Kup-<lb/>
fer, das Kupfer mit Zinn und das Silber mit Silber<lb/>
durch Hu&#x0364;lffe des Borax gelo&#x0364;thet Will man ein Ei-<lb/>
&#x017F;en an das andere lo&#x0364;then, &#x017F;o muß man du&#x0364;nnes Me&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ing auf das Stu&#x0364;ck, das man lo&#x0364;then will, wie auch<lb/>
gepu&#x0364;lverten Borax legen und es auf allen Seiten<lb/>
mit brennenden Kohlen bedecken, die man &#x017F;o lange<lb/>
zuleget biß das Meßing, flu&#x0364;ßig wird. Es i&#x017F;t auch zu<lb/>
erinnern, daß man das Meßing, indem es heiß i&#x017F;t, we-<lb/>
der &#x017F;chlagen noch &#x017F;chmieden &#x017F;oll, weil es &#x017F;on&#x017F;ten zer-<lb/>
brechen wu&#x0364;rde. Das Kupfer hingegen la&#x0364;ßt &#x017F;ich warm<lb/>
und kalt &#x017F;chlagen. Die&#x017F;e Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft i&#x017F;t bey Dru-<lb/>
rey eine no&#x0364;thige Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft eines Druckers.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Loß&#x017F;prechen</hi>, oder <hi rendition="#fr">Frey&#x017F;prechen</hi>, ge&#x017F;chiehet wenn<lb/>
man einen Jungen, der &#x017F;eine Lehrjahre ehrlich aus-<lb/>
ge&#x017F;tanden, gegen erlegte Gebu&#x0364;hrniß als einen Cor-<lb/>
nuten erkla&#x0364;ret.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Maculatur</hi>, graues, oder das &#x017F;ogenannte <hi rendition="#fr">Lo&#x0364;&#x017F;ch-<lb/>
pappier</hi>, bedienet &#x017F;ich der Drucker, bey dem Wie-<lb/>
derdruck, in den Deckel zu legen. Die andere Art<lb/>
&#x017F;uche eben unter dem Titul, <hi rendition="#aq">P. I.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Marmel</hi> eine Art von Stein, welcher hart, &#x017F;ich gla&#x0364;t-<lb/>
ten und poliren la&#x0364;ßt, und von den Bildhauern zu<lb/>
allerhand Zierrathen gebraucht wird, er i&#x017F;t von man-<lb/>
cherley Farben, und vermi&#x017F;cht mit Adern oder<lb/>
Tipffeln und Flecken. Der Buchdrucker kann ihn<lb/>
nutzen die Farbe darauf zu bereiten weil er glatt<lb/>
i&#x017F;t und keinen Sand fu&#x0364;hret.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">O</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Man-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[209/0295] wohl eingerichteten Woͤrterbuchs. Loͤſer, oder Laͤuffer iſt der Stein bey den Mahlern, ſo mit der Hand gefuͤhret wird, die Farben auf den Farbeſtein zu reiben, ſiehe Tab. II. I, Loͤſchpappier, ſiehe Maculatur. Loͤthen, zwey Stuͤcke eines Metalls durch Zinn oder Kupfer zuſammen fuͤgen. Das Eiſen wird mit Kup- fer, das Kupfer mit Zinn und das Silber mit Silber durch Huͤlffe des Borax geloͤthet Will man ein Ei- ſen an das andere loͤthen, ſo muß man duͤnnes Meſ- ſing auf das Stuͤck, das man loͤthen will, wie auch gepuͤlverten Borax legen und es auf allen Seiten mit brennenden Kohlen bedecken, die man ſo lange zuleget biß das Meßing, fluͤßig wird. Es iſt auch zu erinnern, daß man das Meßing, indem es heiß iſt, we- der ſchlagen noch ſchmieden ſoll, weil es ſonſten zer- brechen wuͤrde. Das Kupfer hingegen laͤßt ſich warm und kalt ſchlagen. Dieſe Wiſſenſchafft iſt bey Dru- rey eine noͤthige Wiſſenſchafft eines Druckers. Loßſprechen, oder Freyſprechen, geſchiehet wenn man einen Jungen, der ſeine Lehrjahre ehrlich aus- geſtanden, gegen erlegte Gebuͤhrniß als einen Cor- nuten erklaͤret. Maculatur, graues, oder das ſogenannte Loͤſch- pappier, bedienet ſich der Drucker, bey dem Wie- derdruck, in den Deckel zu legen. Die andere Art ſuche eben unter dem Titul, P. I. Marmel eine Art von Stein, welcher hart, ſich glaͤt- ten und poliren laͤßt, und von den Bildhauern zu allerhand Zierrathen gebraucht wird, er iſt von man- cherley Farben, und vermiſcht mit Adern oder Tipffeln und Flecken. Der Buchdrucker kann ihn nutzen die Farbe darauf zu bereiten weil er glatt iſt und keinen Sand fuͤhret. Man- O

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/295
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/295>, abgerufen am 15.06.2024.