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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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der vornehmsten Jubelschriften.

Die andere Seite stellet die Aurora in Gestalt einer
Frauen in einem Wagen vor. Der Wagen selbst
wird von dem geflügelten Musenpferd, Pegaso, über
welchem, der Morgenstern scheinet, fortgezogen. An
statt des Wagenrades hat man Flügel aus dem
Wagen der Fortuna entlehnet. Aurora hat in der
Hand eine brennende Fackel, mit der lincken streuet
sie Rosen und Blumen aus. Vor ihr stehet ein
wachsamer Hahn in krähender Positur und hinter ihr
bricht die helle Sonne herfür. Die Um - und Unter-
schrift: VT AVRORA MVSIS AMICA
SOLEM. SIC TYPOGRAPHIA RENA-
TVM EVANGELIVM.
zeigt an, gleichwie
die denen Musen und Studirenden holde und günstige
Morgenröthe vor der Sonnen hergehet; Also sey die
Druckerkunst vor die durch GOttes Gnade wieder-
gebrachte Evangelische Lehre hergegangen. Jch ha-
be diese Beschreibung mit Fleiß hier aus Tentzeln
mit dessen eigenen Worten eingerücket, weil diese
Müntze Herr Reyher in Gotha stechen lassen, wovon
ich unten mehr reden werde.

18) Joan. Christophori Krausii laudes Typo-
graphiae, Chemnitii, 1709. p.
700-704. Herr
Krause, ein Kunstverwandter, hat mit diesem Brief
Johann Conrad Stösseln seinen Glückwunsch ab-
geleget, als selbiger sein Postulat bey seinem-Herrn
Vater verschencket. Man findet darinnen erzehlet,
was zum Lob der Buchdruckerkunst gesagt werden
kan. Johann Gerhard Sucksdorf hat diesen
Brief ins Lateinische übersetzt.

19) De Germaniae miraculo optimo maximo
Typis Litterarum earumque differentiis disserta-
tio, qua simul Artis Typographicae universam ra-

tionem
B 4
der vornehmſten Jubelſchriften.

Die andere Seite ſtellet die Aurora in Geſtalt einer
Frauen in einem Wagen vor. Der Wagen ſelbſt
wird von dem gefluͤgelten Muſenpferd, Pegaſo, uͤber
welchem, der Morgenſtern ſcheinet, fortgezogen. An
ſtatt des Wagenrades hat man Fluͤgel aus dem
Wagen der Fortuna entlehnet. Aurora hat in der
Hand eine brennende Fackel, mit der lincken ſtreuet
ſie Roſen und Blumen aus. Vor ihr ſtehet ein
wachſamer Hahn in kraͤhender Poſitur und hinter ihr
bricht die helle Sonne herfuͤr. Die Um - und Unter-
ſchrift: VT AVRORA MVSIS AMICA
SOLEM. SIC TYPOGRAPHIA RENA-
TVM EVANGELIVM.
zeigt an, gleichwie
die denen Muſen und Studirenden holde und guͤnſtige
Morgenroͤthe vor der Sonnen hergehet; Alſo ſey die
Druckerkunſt vor die durch GOttes Gnade wieder-
gebrachte Evangeliſche Lehre hergegangen. Jch ha-
be dieſe Beſchreibung mit Fleiß hier aus Tentzeln
mit deſſen eigenen Worten eingeruͤcket, weil dieſe
Muͤntze Herr Reyher in Gotha ſtechen laſſen, wovon
ich unten mehr reden werde.

18) Joan. Chriſtophori Krauſii laudes Typo-
graphiæ, Chemnitii, 1709. p.
700-704. Herr
Krauſe, ein Kunſtverwandter, hat mit dieſem Brief
Johann Conrad Stoͤſſeln ſeinen Gluͤckwunſch ab-
geleget, als ſelbiger ſein Poſtulat bey ſeinem-Herrn
Vater verſchencket. Man findet darinnen erzehlet,
was zum Lob der Buchdruckerkunſt geſagt werden
kan. Johann Gerhard Sucksdorf hat dieſen
Brief ins Lateiniſche uͤberſetzt.

19) De Germaniæ miraculo optimo maximo
Typis Litterarum earumque differentiis diſſerta-
tio, qua ſimul Artis Typographicæ univerſam ra-

tionem
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[23/0057] der vornehmſten Jubelſchriften. Die andere Seite ſtellet die Aurora in Geſtalt einer Frauen in einem Wagen vor. Der Wagen ſelbſt wird von dem gefluͤgelten Muſenpferd, Pegaſo, uͤber welchem, der Morgenſtern ſcheinet, fortgezogen. An ſtatt des Wagenrades hat man Fluͤgel aus dem Wagen der Fortuna entlehnet. Aurora hat in der Hand eine brennende Fackel, mit der lincken ſtreuet ſie Roſen und Blumen aus. Vor ihr ſtehet ein wachſamer Hahn in kraͤhender Poſitur und hinter ihr bricht die helle Sonne herfuͤr. Die Um - und Unter- ſchrift: VT AVRORA MVSIS AMICA SOLEM. SIC TYPOGRAPHIA RENA- TVM EVANGELIVM. zeigt an, gleichwie die denen Muſen und Studirenden holde und guͤnſtige Morgenroͤthe vor der Sonnen hergehet; Alſo ſey die Druckerkunſt vor die durch GOttes Gnade wieder- gebrachte Evangeliſche Lehre hergegangen. Jch ha- be dieſe Beſchreibung mit Fleiß hier aus Tentzeln mit deſſen eigenen Worten eingeruͤcket, weil dieſe Muͤntze Herr Reyher in Gotha ſtechen laſſen, wovon ich unten mehr reden werde. 18) Joan. Chriſtophori Krauſii laudes Typo- graphiæ, Chemnitii, 1709. p. 700-704. Herr Krauſe, ein Kunſtverwandter, hat mit dieſem Brief Johann Conrad Stoͤſſeln ſeinen Gluͤckwunſch ab- geleget, als ſelbiger ſein Poſtulat bey ſeinem-Herrn Vater verſchencket. Man findet darinnen erzehlet, was zum Lob der Buchdruckerkunſt geſagt werden kan. Johann Gerhard Sucksdorf hat dieſen Brief ins Lateiniſche uͤberſetzt. 19) De Germaniæ miraculo optimo maximo Typis Litterarum earumque differentiis diſſerta- tio, qua ſimul Artis Typographicæ univerſam ra- tionem B 4

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/57>, abgerufen am 16.05.2024.