Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Beg
Beg, heisset ein Herr auf
Türekisch und ist ein Eh-
ren- Nahme, der geringe-
ren Land-Pflegern gege-
ben wird.
Beglerbeg, heist auf Tür-
ckisch so viel als ein Herr
über andere Herren/

und ist der Titul eines
Statthalters einer gros-
sen Landschafft.
Beguinen, Leute welche ein
Closter-Leben führen,
Weiber und Jungfrauen
so andächtig bey einander
wohnen, doch ohne Gelüb-
de, graue Schwestern.
Bellicosus, kriegerisch, streit-
bar.
Belvedere, ist ein Jtaliä-
nisch Wort, und wird
von solchen Oertern ge-
braucht, von dannen man
sehr weit sehen, und an-
genehme Gegenden ent-
decken kan.
Benediciren, segnen, Gutes
wünschen.
Benediction, Einsegnung,
der Seegen, Glück-
wunsch, und besondere
Creutz-Schlagung des
Pabsts.
[Spaltenumbruch]
Best
Beneficium, eine Wohl-
that, Gnade, Gutthat;
auch eine Geistliche Pfrün-
de oder Amt, nebst ge-
wissen Einkünfften, dessen
in der Römisch-Catholi-
schen Kirche diejenigen fä-
hig seynd, welche die Ton-
sur
empfangen haben,
oder in einem gewissen
Orden seynd.
Beneficium competentiae,
ist eine Freyheit, welche
statt hat, wann einem
durch die Execution alle
Güther weggenommen
werden, daß ihm und den
Seinigen sein nothdürff-
tiger Unterhalt gereichet
werden muß.
Beneventiren, bewillkom-
men, empfahen.
Benevolentz, Gunst, Wohl-
gewogenheit.
Besoigniren, Fleiß anwen-
den, sich bemühen, Sorge
für etwas tragen.
Bestia, ein unvernünfftiges
Thier, auch ein wüfter lo-
ser Mensch.
Bestialisch, tumm, viehisch,
abscheulich.
Bestialitaet, unvernünffti-
ges
E 3
[Spaltenumbruch]
Beg
Beg, heiſſet ein Herr auf
Tuͤrekiſch und iſt ein Eh-
ren- Nahme, der geringe-
ren Land-Pflegern gege-
ben wird.
Beglerbeg, heiſt auf Tuͤr-
ckiſch ſo viel als ein Herr
uͤber andere Herren/

und iſt der Titul eines
Statthalters einer groſ-
ſen Landſchafft.
Beguinen, Leute welche ein
Cloſter-Leben fuͤhren,
Weiber und Jungfrauen
ſo andaͤchtig bey einander
wohnen, doch ohne Geluͤb-
de, graue Schweſtern.
Bellicoſus, kriegeriſch, ſtreit-
bar.
Belvedere, iſt ein Jtaliaͤ-
niſch Wort, und wird
von ſolchen Oertern ge-
braucht, von dannen man
ſehr weit ſehen, und an-
genehme Gegenden ent-
decken kan.
Benediciren, ſegnen, Gutes
wuͤnſchen.
Benediction, Einſegnung,
der Seegen, Gluͤck-
wunſch, und beſondere
Creutz-Schlagung des
Pabſts.
[Spaltenumbruch]
Beſt
Beneficium, eine Wohl-
that, Gnade, Gutthat;
auch eine Geiſtliche Pfruͤn-
de oder Amt, nebſt ge-
wiſſen Einkuͤnfften, deſſen
in der Roͤmiſch-Catholi-
ſchen Kirche diejenigen faͤ-
hig ſeynd, welche die Ton-
ſur
empfangen haben,
oder in einem gewiſſen
Orden ſeynd.
Beneficium competentiæ,
iſt eine Freyheit, welche
ſtatt hat, wann einem
durch die Execution alle
Guͤther weggenommen
werden, daß ihm und den
Seinigen ſein nothduͤrff-
tiger Unterhalt gereichet
werden muß.
Beneventiren, bewillkom-
men, empfahen.
Benevolentz, Gunſt, Wohl-
gewogenheit.
Beſoigniren, Fleiß anwen-
den, ſich bemuͤhen, Sorge
fuͤr etwas tragen.
Beſtia, ein unvernuͤnfftiges
Thier, auch ein wuͤfter lo-
ſer Menſch.
Beſtialiſch, tumm, viehiſch,
abſcheulich.
Beſtialitæt, unvernuͤnffti-
ges
E 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0085" n="69"/>
        <cb/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Beg</hi> </fw><lb/>
        <list>
          <item><hi rendition="#aq">Beg,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et ein Herr auf<lb/>
Tu&#x0364;reki&#x017F;ch und i&#x017F;t ein Eh-<lb/>
ren- Nahme, der geringe-<lb/>
ren Land-Pflegern gege-<lb/>
ben wird.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Beglerbeg,</hi> hei&#x017F;t auf Tu&#x0364;r-<lb/>
cki&#x017F;ch &#x017F;o viel als ein <hi rendition="#fr">Herr<lb/>
u&#x0364;ber andere Herren/</hi><lb/>
und i&#x017F;t der Titul eines<lb/>
Statthalters einer gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Land&#x017F;chafft.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Beguin</hi>en, Leute welche ein<lb/>
Clo&#x017F;ter-Leben fu&#x0364;hren,<lb/>
Weiber und Jungfrauen<lb/>
&#x017F;o anda&#x0364;chtig bey einander<lb/>
wohnen, doch ohne Gelu&#x0364;b-<lb/>
de, graue Schwe&#x017F;tern.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Bellico&#x017F;us,</hi> kriegeri&#x017F;ch, &#x017F;treit-<lb/>
bar.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Belvedere,</hi> i&#x017F;t ein Jtalia&#x0364;-<lb/>
ni&#x017F;ch Wort, und wird<lb/>
von &#x017F;olchen Oertern ge-<lb/>
braucht, von dannen man<lb/>
&#x017F;ehr weit &#x017F;ehen, und an-<lb/>
genehme Gegenden ent-<lb/>
decken kan.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Benedici</hi>ren, &#x017F;egnen, Gutes<lb/>
wu&#x0364;n&#x017F;chen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Benediction,</hi> Ein&#x017F;egnung,<lb/>
der Seegen, Glu&#x0364;ck-<lb/>
wun&#x017F;ch, und be&#x017F;ondere<lb/><hi rendition="#g">Creutz</hi>-Schlagung des<lb/>
Pab&#x017F;ts.</item>
        </list><lb/>
        <cb/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Be&#x017F;t</hi> </fw><lb/>
        <list>
          <item><hi rendition="#aq">Beneficium,</hi> eine Wohl-<lb/>
that, Gnade, Gutthat;<lb/>
auch eine Gei&#x017F;tliche Pfru&#x0364;n-<lb/>
de oder Amt, neb&#x017F;t ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en Einku&#x0364;nfften, de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
in der Ro&#x0364;mi&#x017F;ch-Catholi-<lb/>
&#x017F;chen Kirche diejenigen fa&#x0364;-<lb/>
hig &#x017F;eynd, welche die <hi rendition="#aq">Ton-<lb/>
&#x017F;ur</hi> empfangen haben,<lb/>
oder in einem gewi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Orden &#x017F;eynd.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Beneficium competentiæ,</hi><lb/>
i&#x017F;t eine Freyheit, welche<lb/>
&#x017F;tatt hat, wann einem<lb/>
durch die <hi rendition="#aq">Execution</hi> alle<lb/>
Gu&#x0364;ther weggenommen<lb/>
werden, daß ihm und den<lb/>
Seinigen &#x017F;ein nothdu&#x0364;rff-<lb/>
tiger Unterhalt gereichet<lb/>
werden muß.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Beneventi</hi>ren, bewillkom-<lb/>
men, empfahen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Benevolen</hi>tz, Gun&#x017F;t, Wohl-<lb/>
gewogenheit.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Be&#x017F;oigni</hi>ren, Fleiß anwen-<lb/>
den, &#x017F;ich bemu&#x0364;hen, Sorge<lb/>
fu&#x0364;r etwas tragen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Be&#x017F;tia,</hi> ein unvernu&#x0364;nfftiges<lb/>
Thier, auch ein wu&#x0364;fter lo-<lb/>
&#x017F;er Men&#x017F;ch.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Be&#x017F;tiali</hi>&#x017F;ch, tumm, viehi&#x017F;ch,<lb/>
ab&#x017F;cheulich.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Be&#x017F;tialitæt,</hi> unvernu&#x0364;nffti-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">E</hi> 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ges</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0085] Beg Beſt Beg, heiſſet ein Herr auf Tuͤrekiſch und iſt ein Eh- ren- Nahme, der geringe- ren Land-Pflegern gege- ben wird. Beglerbeg, heiſt auf Tuͤr- ckiſch ſo viel als ein Herr uͤber andere Herren/ und iſt der Titul eines Statthalters einer groſ- ſen Landſchafft. Beguinen, Leute welche ein Cloſter-Leben fuͤhren, Weiber und Jungfrauen ſo andaͤchtig bey einander wohnen, doch ohne Geluͤb- de, graue Schweſtern. Bellicoſus, kriegeriſch, ſtreit- bar. Belvedere, iſt ein Jtaliaͤ- niſch Wort, und wird von ſolchen Oertern ge- braucht, von dannen man ſehr weit ſehen, und an- genehme Gegenden ent- decken kan. Benediciren, ſegnen, Gutes wuͤnſchen. Benediction, Einſegnung, der Seegen, Gluͤck- wunſch, und beſondere Creutz-Schlagung des Pabſts. Beneficium, eine Wohl- that, Gnade, Gutthat; auch eine Geiſtliche Pfruͤn- de oder Amt, nebſt ge- wiſſen Einkuͤnfften, deſſen in der Roͤmiſch-Catholi- ſchen Kirche diejenigen faͤ- hig ſeynd, welche die Ton- ſur empfangen haben, oder in einem gewiſſen Orden ſeynd. Beneficium competentiæ, iſt eine Freyheit, welche ſtatt hat, wann einem durch die Execution alle Guͤther weggenommen werden, daß ihm und den Seinigen ſein nothduͤrff- tiger Unterhalt gereichet werden muß. Beneventiren, bewillkom- men, empfahen. Benevolentz, Gunſt, Wohl- gewogenheit. Beſoigniren, Fleiß anwen- den, ſich bemuͤhen, Sorge fuͤr etwas tragen. Beſtia, ein unvernuͤnfftiges Thier, auch ein wuͤfter lo- ſer Menſch. Beſtialiſch, tumm, viehiſch, abſcheulich. Beſtialitæt, unvernuͤnffti- ges E 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/85
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/85>, abgerufen am 03.05.2024.