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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649.

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Appendix.
kommen/ auf viel eine bessere weise ab zu treiben/ vnnd
das Silber auß dem Bley zu scheiden.

Auch die Ertze an solchen Orthen/ da keine Holtz-koh-
len zu bekommen/ oder wann sie zu bekommen seyn/ im-
mer so wol durch Stein-kohlen/ in grosser mänge/ zu
schmeltzen; ein geschwinde vnd nützliche arbeit.

Alle Sulphurische/ Arsenicalische/ Antimonialische/
Koboltische vnnd andere giftige vnd flüchtige Ertzen/
welche/ wegen jhrer feuchtigkeit/ nicht im Fewer zu hal-
ten oder zu schmeltzen seyn; durch eine besondere arth/ ei-
nes Cimentz oder Rost-ofens zu binden vnd figiren/ daß
sie hernach im schmeltzen jhr Silber vnd Golt gern von
sich geben/ vnd mit grossem nutzen erhalten werden.

Durch den guß das leichte vnd flämmichte Golt vnd
Silber auß dem Sand/ Lätten/ Kißling-steinen oder an-
dern armen Berg-arthen/ mit nutzen auß zu schmeltzen.

Auß etlichen geringen oder vnvolkommenen Metal-
len vnd Mineralien jhr vnsichtlich Golt/ welches durch
gemein vnd bekandt abtreiben nicht gespüret wird/ mit
grossem nutzen/ auf ein besondere vnnd geheime weise/
herauß zu schmeltzen.

Das auß-geschmeltzte Silber vnnd Golt/ auf eine
gantz geschwinde vnnd vnköstliche weise/ durch den guß
von einander zu scheiden; also daß man in einem Tage
im eim Ofen/ durch eine Persohn/ etliche 100. Marck
kan scheiden lassen/ kostet nicht halb so viel mühe vnd ar-
beit/ vnd anlag/ als durch das Aq. fort oder Cimenten.

Deßgleichen kan auch ander verarbeitet Golt/ als
Ketten vnd dergleichen ander Gülden-geschmeidt/ gar
geschwind auf den höchsten halt/ wie auch das Golt
vom vergüldeten Silber/ durch den guß gescheiden wer-

den/

Appendix.
kommen/ auf viel eine beſſere weiſe ab zu treiben/ vnnd
das Silber auß dem Bley zu ſcheiden.

Auch die Ertze an ſolchen Orthen/ da keine Holtz-koh-
len zu bekommen/ oder wann ſie zu bekommen ſeyn/ im-
mer ſo wol durch Stein-kohlen/ in groſſer maͤnge/ zu
ſchmeltzen; ein geſchwinde vnd nuͤtzliche arbeit.

Alle Sulphuriſche/ Arſenicaliſche/ Antimonialiſche/
Koboltiſche vnnd andere giftige vnd fluͤchtige Ertzen/
welche/ wegen jhrer feuchtigkeit/ nicht im Fewer zu hal-
ten oder zu ſchmeltzen ſeyn; durch eine beſondere arth/ ei-
nes Cimentz oder Roſt-ofens zu binden vnd figiren/ daß
ſie hernach im ſchmeltzen jhr Silber vnd Golt gern von
ſich geben/ vnd mit groſſem nutzen erhalten werden.

Durch den guß das leichte vnd flaͤmmichte Golt vnd
Silber auß dem Sand/ Laͤtten/ Kißling-ſteinen oder an-
dern armen Berg-arthen/ mit nutzen auß zu ſchmeltzen.

Auß etlichen geringen oder vnvolkommenen Metal-
len vnd Mineralien jhr vnſichtlich Golt/ welches durch
gemein vnd bekandt abtreiben nicht geſpuͤret wird/ mit
groſſem nutzen/ auf ein beſondere vnnd geheime weiſe/
herauß zu ſchmeltzen.

Das auß-geſchmeltzte Silber vnnd Golt/ auf eine
gantz geſchwinde vnnd vnkoͤſtliche weiſe/ durch den guß
von einander zu ſcheiden; alſo daß man in einem Tage
im eim Ofen/ durch eine Perſohn/ etliche 100. Marck
kan ſcheiden laſſen/ koſtet nicht halb ſo viel muͤhe vnd ar-
beit/ vnd anlag/ als durch das Aq. fort oder Cimenten.

Deßgleichen kan auch ander verarbeitet Golt/ als
Ketten vnd dergleichen ander Guͤlden-geſchmeidt/ gar
geſchwind auf den hoͤchſten halt/ wie auch das Golt
vom verguͤldeten Silber/ durch den guß geſcheiden wer-

den/
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[[63]/0067] Appendix. kommen/ auf viel eine beſſere weiſe ab zu treiben/ vnnd das Silber auß dem Bley zu ſcheiden. Auch die Ertze an ſolchen Orthen/ da keine Holtz-koh- len zu bekommen/ oder wann ſie zu bekommen ſeyn/ im- mer ſo wol durch Stein-kohlen/ in groſſer maͤnge/ zu ſchmeltzen; ein geſchwinde vnd nuͤtzliche arbeit. Alle Sulphuriſche/ Arſenicaliſche/ Antimonialiſche/ Koboltiſche vnnd andere giftige vnd fluͤchtige Ertzen/ welche/ wegen jhrer feuchtigkeit/ nicht im Fewer zu hal- ten oder zu ſchmeltzen ſeyn; durch eine beſondere arth/ ei- nes Cimentz oder Roſt-ofens zu binden vnd figiren/ daß ſie hernach im ſchmeltzen jhr Silber vnd Golt gern von ſich geben/ vnd mit groſſem nutzen erhalten werden. Durch den guß das leichte vnd flaͤmmichte Golt vnd Silber auß dem Sand/ Laͤtten/ Kißling-ſteinen oder an- dern armen Berg-arthen/ mit nutzen auß zu ſchmeltzen. Auß etlichen geringen oder vnvolkommenen Metal- len vnd Mineralien jhr vnſichtlich Golt/ welches durch gemein vnd bekandt abtreiben nicht geſpuͤret wird/ mit groſſem nutzen/ auf ein beſondere vnnd geheime weiſe/ herauß zu ſchmeltzen. Das auß-geſchmeltzte Silber vnnd Golt/ auf eine gantz geſchwinde vnnd vnkoͤſtliche weiſe/ durch den guß von einander zu ſcheiden; alſo daß man in einem Tage im eim Ofen/ durch eine Perſohn/ etliche 100. Marck kan ſcheiden laſſen/ koſtet nicht halb ſo viel muͤhe vnd ar- beit/ vnd anlag/ als durch das Aq. fort oder Cimenten. Deßgleichen kan auch ander verarbeitet Golt/ als Ketten vnd dergleichen ander Guͤlden-geſchmeidt/ gar geſchwind auf den hoͤchſten halt/ wie auch das Golt vom verguͤldeten Silber/ durch den guß geſcheiden wer- den/

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649, S. [63]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni05_1649/67>, abgerufen am 03.05.2024.