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Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650.

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Beschluß.
kommen würde; ist also nicht mit Nutzen zu thun/ son-
dern bißhero für vnmüglich gehalten worden: Nun ich
aber so viel anleittung geben habe/ zweiffele ich nicht/ es
werde mancher mit der Zeit darhinder kommen/ vnd nu-
tzen damit schaffen. Vnd was ich auch nach meinem ver-
mögen mit einem guten Rath darzu behülfflich seyn
kan/ soll nicht vnterlassen bleiben. Was nun allhier
von den Zinn-schlacken vermeldet/ soll gleicher Weise
von andern vnvollkommenen Metallen-schlacken ver-
standen werden; doch also nicht/ als wan alle Schlacken
ohne vnderscheid viel Gold halten solten/ von werden
diese den andern vor gezogen/ welche die gröste Hitze ge-
litten/ vnd zu einem durchsichtigen grünen oder blawen
Glaß worden sind; darauß von etlichen nur durch Extra-
hi
rung eines gemeinen Aq. R. ist gebracht/ doch ohne
Nutzen/ dan der Zusatz hat mehr gekostet/ als das so
davon kommen wehrt gewesen ist/ vnd was noch mehr ist/
bezeugen vnd schreiben weitläufftig etliche Philosophi,
daß aus solchen Schlacken eine wahre Tinctur, andere
vnvollkommene Metallen/ darmit in zu verwandeln/
könne zu gerichtet werden/ welches ich in seinem Werth
will bleiben lassen/ weilen ichs nicht versuchet; sondern
nur von solchen dingen schreiben/ die mir die Experientz
geoffenbahret hat/ vnd sage mit Warheit/ daß in dem
viel gutes verborgen stecket/ aber giebt es durch eine Sei-
gerung des , dessen oben gedacht/ oder andere arbeit/ so
leicht nicht herauß/ sondern erwartet einen starckern/ als
er selber ist/ welcher jhm den Raub/ den er von audern ge-
holet/ wiederum abjagen könne; ist also niemand so starck
er findet endlich seinen Meister/ oder einen/ welcher jhme
wieder mit gleicher masse einschencke/ als er andern ge-
than hat.

Der
F v

Beſchluß.
kommen wuͤrde; iſt alſo nicht mit Nutzen zu thun/ ſon-
dern bißhero fuͤr vnmuͤglich gehalten worden: Nun ich
aber ſo viel anleittung geben habe/ zweiffele ich nicht/ es
werde mancher mit der Zeit darhinder kommen/ vnd nu-
tzen damit ſchaffen. Vnd was ich auch nach meinem ver-
moͤgen mit einem guten Rath darzu behuͤlfflich ſeyn
kan/ ſoll nicht vnterlaſſen bleiben. Was nun allhier
von den Zinn-ſchlacken vermeldet/ ſoll gleicher Weiſe
von andern vnvollkommenen Metallen-ſchlacken ver-
ſtanden werden; doch alſo nicht/ als wan alle Schlacken
ohne vnderſcheid viel Gold halten ſolten/ von ♂ werden
dieſe den andern vor gezogen/ welche die groͤſte Hitze ge-
litten/ vnd zu einem durchſichtigen gruͤnen oder blawen
Glaß worden ſind; darauß von etlichen nur durch Extra-
hi
rung eines gemeinen Aq. R. ⊙ iſt gebracht/ doch ohne
Nutzen/ dan der Zuſatz hat mehr gekoſtet/ als das ⊙ ſo
davon kom̃en wehrt geweſen iſt/ vnd was noch mehr iſt/
bezeugen vnd ſchreiben weitlaͤufftig etliche Philoſophi,
daß aus ſolchen Schlacken eine wahre Tinctur, andere
vnvollkommene Metallen/ darmit in ⊙ zu verwandeln/
koͤnne zu gerichtet werden/ welches ich in ſeinem Werth
will bleiben laſſen/ weilen ichs nicht verſuchet; ſondern
nur von ſolchen dingen ſchreiben/ die mir die Experientz
geoffenbahret hat/ vnd ſage mit Warheit/ daß in dem ♂
viel gutes verborgen ſtecket/ aber giebt es durch eine Sei-
gerung des ♁, deſſen oben gedacht/ oder andere arbeit/ ſo
leicht nicht herauß/ ſondern erwartet einen ſtarckern/ als
er ſelber iſt/ welcher jhm den Raub/ den er von audern ge-
holet/ wiederum abjagen koͤnne; iſt alſo niemand ſo ſtarck
er findet endlich ſeinen Meiſter/ oder einen/ welcher jhme
wieder mit gleicher maſſe einſchencke/ als er andern ge-
than hat.

Der
F v
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[89/0091] Beſchluß. kommen wuͤrde; iſt alſo nicht mit Nutzen zu thun/ ſon- dern bißhero fuͤr vnmuͤglich gehalten worden: Nun ich aber ſo viel anleittung geben habe/ zweiffele ich nicht/ es werde mancher mit der Zeit darhinder kommen/ vnd nu- tzen damit ſchaffen. Vnd was ich auch nach meinem ver- moͤgen mit einem guten Rath darzu behuͤlfflich ſeyn kan/ ſoll nicht vnterlaſſen bleiben. Was nun allhier von den Zinn-ſchlacken vermeldet/ ſoll gleicher Weiſe von andern vnvollkommenen Metallen-ſchlacken ver- ſtanden werden; doch alſo nicht/ als wan alle Schlacken ohne vnderſcheid viel Gold halten ſolten/ von ♂ werden dieſe den andern vor gezogen/ welche die groͤſte Hitze ge- litten/ vnd zu einem durchſichtigen gruͤnen oder blawen Glaß worden ſind; darauß von etlichen nur durch Extra- hirung eines gemeinen Aq. R. ⊙ iſt gebracht/ doch ohne Nutzen/ dan der Zuſatz hat mehr gekoſtet/ als das ⊙ ſo davon kom̃en wehrt geweſen iſt/ vnd was noch mehr iſt/ bezeugen vnd ſchreiben weitlaͤufftig etliche Philoſophi, daß aus ſolchen Schlacken eine wahre Tinctur, andere vnvollkommene Metallen/ darmit in ⊙ zu verwandeln/ koͤnne zu gerichtet werden/ welches ich in ſeinem Werth will bleiben laſſen/ weilen ichs nicht verſuchet; ſondern nur von ſolchen dingen ſchreiben/ die mir die Experientz geoffenbahret hat/ vnd ſage mit Warheit/ daß in dem ♂ viel gutes verborgen ſtecket/ aber giebt es durch eine Sei- gerung des ♁, deſſen oben gedacht/ oder andere arbeit/ ſo leicht nicht herauß/ ſondern erwartet einen ſtarckern/ als er ſelber iſt/ welcher jhm den Raub/ den er von audern ge- holet/ wiederum abjagen koͤnne; iſt alſo niemand ſo ſtarck er findet endlich ſeinen Meiſter/ oder einen/ welcher jhme wieder mit gleicher maſſe einſchencke/ als er andern ge- than hat. Der F v

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolph: Annotationes. Bd. 6. Amsterdam, 1650, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni06_1650/91>, abgerufen am 12.05.2024.