Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite

Canadischen Giftrebenstrauches, Rhus Toxicoden-
drum,
den nöthigen Unterricht geben konnten.

Die von Crossen eingeschickte Nachricht und
kurze Krankheitsgeschichte, welche durch achtjäh-
rige Erfahrungen in unsern nordlichen Deutschlande
unterstützt wird, hebet viele Zweifel, die gegen die Ge-
wißheit einer schädlichen Wirkung des großen drey-
blättrigen Canadischen Giftrebenstrauchs gemacht
werden könnten, so daß man mit mehrerer Gewißheit
davon sprechen kann, und giebt einigen hie und da be-
findlichen unvollkommenen und abgebrochenen An-
zeigen von der Schädlichkeit ihrer Wirkung ein
wirkliches Gewichte. Von der höchst feinen und
flüchtigen Schärfe der Pflanze werden uns die künf-
tigen Versuche näher unterrichten.

Was die zweyte Art des gleichfalls unter den
Namen des Giftbaumes längst bekannten kleinen
glatten dreyblätterigen
, von der bereits abgehan-
delten Gewächsart ganz unterschiedenen, nordameri-
kanischen Giftrebenstrauches
betrift, so ist sie
Rhus (radicans) Linn. Sp. Pl. P. I. N. 8. pag. 381.
oder Toxicodendron amplexicaule, foliis minori-
bus glabris. Dill. Hort. Elth. p 380. et Toxico-
dendron rectum, foliis minoribus glabris. Dill.
H. Elth. p. 389. tab. 291. fig. 375.

Die Benennungen des Dillenius bezeichnen
eine junge und alte Abänderung dieser Geschlechts-
art. Die Pflanze ist in unsern botanischen Gärten
beynahe einheimisch, und fast älter, als die vorherge-

hende

Canadiſchen Giftrebenſtrauches, Rhus Toxicoden-
drum,
den noͤthigen Unterricht geben konnten.

Die von Croſſen eingeſchickte Nachricht und
kurze Krankheitsgeſchichte, welche durch achtjaͤh-
rige Erfahrungen in unſern nordlichen Deutſchlande
unterſtuͤtzt wird, hebet viele Zweifel, die gegen die Ge-
wißheit einer ſchaͤdlichen Wirkung des großen drey-
blaͤttrigen Canadiſchen Giftrebenſtrauchs gemacht
werden koͤnnten, ſo daß man mit mehrerer Gewißheit
davon ſprechen kann, und giebt einigen hie und da be-
findlichen unvollkommenen und abgebrochenen An-
zeigen von der Schaͤdlichkeit ihrer Wirkung ein
wirkliches Gewichte. Von der hoͤchſt feinen und
fluͤchtigen Schaͤrfe der Pflanze werden uns die kuͤnf-
tigen Verſuche naͤher unterrichten.

Was die zweyte Art des gleichfalls unter den
Namen des Giftbaumes laͤngſt bekannten kleinen
glatten dreyblaͤtterigen
, von der bereits abgehan-
delten Gewaͤchsart ganz unterſchiedenen, nordameri-
kaniſchen Giftrebenſtrauches
betrift, ſo iſt ſie
Rhus (radicans) Linn. Sp. Pl. P. I. N. 8. pag. 381.
oder Toxicodendron amplexicaule, foliis minori-
bus glabris. Dill. Hort. Elth. p 380. et Toxico-
dendron rectum, foliis minoribus glabris. Dill.
H. Elth. p. 389. tab. 291. fig. 375.

Die Benennungen des Dillenius bezeichnen
eine junge und alte Abaͤnderung dieſer Geſchlechts-
art. Die Pflanze iſt in unſern botaniſchen Gaͤrten
beynahe einheimiſch, und faſt aͤlter, als die vorherge-

hende
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0203" n="191"/>
Canadi&#x017F;chen Giftreben&#x017F;trauches, <hi rendition="#aq">Rhus Toxicoden-<lb/>
drum,</hi> den no&#x0364;thigen Unterricht geben konnten.</p><lb/>
        <p>Die von Cro&#x017F;&#x017F;en einge&#x017F;chickte Nachricht und<lb/>
kurze Krankheitsge&#x017F;chichte, welche durch achtja&#x0364;h-<lb/>
rige Erfahrungen in un&#x017F;ern nordlichen Deut&#x017F;chlande<lb/>
unter&#x017F;tu&#x0364;tzt wird, hebet viele Zweifel, die gegen die Ge-<lb/>
wißheit einer &#x017F;cha&#x0364;dlichen Wirkung des großen drey-<lb/>
bla&#x0364;ttrigen Canadi&#x017F;chen Giftreben&#x017F;trauchs gemacht<lb/>
werden ko&#x0364;nnten, &#x017F;o daß man mit mehrerer Gewißheit<lb/>
davon &#x017F;prechen kann, und giebt einigen hie und da be-<lb/>
findlichen unvollkommenen und abgebrochenen An-<lb/>
zeigen von der Scha&#x0364;dlichkeit ihrer Wirkung ein<lb/>
wirkliches Gewichte. Von der ho&#x0364;ch&#x017F;t feinen und<lb/>
flu&#x0364;chtigen Scha&#x0364;rfe der Pflanze werden uns die ku&#x0364;nf-<lb/>
tigen Ver&#x017F;uche na&#x0364;her unterrichten.</p><lb/>
        <p>Was die zweyte Art des <choice><sic>gleich&#x017F;alls</sic><corr>gleichfalls</corr></choice> unter den<lb/>
Namen des <hi rendition="#fr">Giftbaumes</hi> la&#x0364;ng&#x017F;t bekannten <hi rendition="#fr">kleinen<lb/>
glatten dreybla&#x0364;tterigen</hi>, von der bereits abgehan-<lb/>
delten Gewa&#x0364;chsart ganz unter&#x017F;chiedenen, <hi rendition="#fr">nordameri-<lb/>
kani&#x017F;chen Giftreben&#x017F;trauches</hi> betrift, &#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;ie<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rhus</hi> (<hi rendition="#i">radicans</hi>) Linn. Sp. Pl. P. I. N. 8. pag. 381.</hi><lb/>
oder <hi rendition="#aq">Toxicodendron amplexicaule, foliis minori-<lb/>
bus glabris. Dill. Hort. Elth. p 380. et Toxico-<lb/>
dendron rectum, foliis minoribus glabris. Dill.<lb/>
H. Elth. p. 389. tab. 291. fig. 375.</hi></p><lb/>
        <p>Die Benennungen des Dillenius bezeichnen<lb/>
eine junge und alte Aba&#x0364;nderung die&#x017F;er Ge&#x017F;chlechts-<lb/>
art. Die Pflanze i&#x017F;t in un&#x017F;ern botani&#x017F;chen Ga&#x0364;rten<lb/>
beynahe einheimi&#x017F;ch, und fa&#x017F;t a&#x0364;lter, als die vorherge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hende</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[191/0203] Canadiſchen Giftrebenſtrauches, Rhus Toxicoden- drum, den noͤthigen Unterricht geben konnten. Die von Croſſen eingeſchickte Nachricht und kurze Krankheitsgeſchichte, welche durch achtjaͤh- rige Erfahrungen in unſern nordlichen Deutſchlande unterſtuͤtzt wird, hebet viele Zweifel, die gegen die Ge- wißheit einer ſchaͤdlichen Wirkung des großen drey- blaͤttrigen Canadiſchen Giftrebenſtrauchs gemacht werden koͤnnten, ſo daß man mit mehrerer Gewißheit davon ſprechen kann, und giebt einigen hie und da be- findlichen unvollkommenen und abgebrochenen An- zeigen von der Schaͤdlichkeit ihrer Wirkung ein wirkliches Gewichte. Von der hoͤchſt feinen und fluͤchtigen Schaͤrfe der Pflanze werden uns die kuͤnf- tigen Verſuche naͤher unterrichten. Was die zweyte Art des gleichfalls unter den Namen des Giftbaumes laͤngſt bekannten kleinen glatten dreyblaͤtterigen, von der bereits abgehan- delten Gewaͤchsart ganz unterſchiedenen, nordameri- kaniſchen Giftrebenſtrauches betrift, ſo iſt ſie Rhus (radicans) Linn. Sp. Pl. P. I. N. 8. pag. 381. oder Toxicodendron amplexicaule, foliis minori- bus glabris. Dill. Hort. Elth. p 380. et Toxico- dendron rectum, foliis minoribus glabris. Dill. H. Elth. p. 389. tab. 291. fig. 375. Die Benennungen des Dillenius bezeichnen eine junge und alte Abaͤnderung dieſer Geſchlechts- art. Die Pflanze iſt in unſern botaniſchen Gaͤrten beynahe einheimiſch, und faſt aͤlter, als die vorherge- hende

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/203
Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/203>, abgerufen am 30.04.2024.