2) was daraus dem Lande vor Vortheile zu- wachsen würden?
3) wie dabey das Königl. Interesse gewinnen könnte? und ob
4) auch ein dergleichen Unternehmen den Sei- denbau befördern würde?
so dienet auf die erstere Frage in ergebenster Ant- wort: wie nach einem gehörigen Plane sowohl an der Aufnahme der Bienenzucht, als des Seiden- baues, durch die dazu schicklichen Etablissements im geringsten nicht zu zweifeln stehe, da beyde den rech- ten Stoff in gehöriger Menge, Güte und einer be- ständigen Dauer zu verschaffen im Stande sind. Denn, da sie eigentlich durch besondere, und einzig und allein ganz besonders dazu bestimmte zu unter- richtende und einzurichtende Leute betrieben werden sollen, welche dazu willig, geschickt und ordentlich seyn, und bey solchen ihrem Metier geschützt wer- den müssen, so müssen auch Bienen- und Seiden- bau durch sachverständige Besitzer und Aufseher ge- hörig veranstaltet und besser eingerichtet werden, als es zeither fast überall geschehen ist: wobey aber denn zugleich viele Ländereyen welche eine lange Zeit her, oder fast von jeher zwischen den Forsten, und um dieselben, fast ohne allen wirklichen Nutzen des Königs und des Landes, auch wohl nur blos ihrer Entfernung halber, wüste geblieben sind, an-
gebauet
2) was daraus dem Lande vor Vortheile zu- wachſen wuͤrden?
3) wie dabey das Koͤnigl. Intereſſe gewinnen koͤnnte? und ob
4) auch ein dergleichen Unternehmen den Sei- denbau befoͤrdern wuͤrde?
ſo dienet auf die erſtere Frage in ergebenſter Ant- wort: wie nach einem gehoͤrigen Plane ſowohl an der Aufnahme der Bienenzucht, als des Seiden- baues, durch die dazu ſchicklichen Etabliſſements im geringſten nicht zu zweifeln ſtehe, da beyde den rech- ten Stoff in gehoͤriger Menge, Guͤte und einer be- ſtaͤndigen Dauer zu verſchaffen im Stande ſind. Denn, da ſie eigentlich durch beſondere, und einzig und allein ganz beſonders dazu beſtimmte zu unter- richtende und einzurichtende Leute betrieben werden ſollen, welche dazu willig, geſchickt und ordentlich ſeyn, und bey ſolchen ihrem Metier geſchuͤtzt wer- den muͤſſen, ſo muͤſſen auch Bienen- und Seiden- bau durch ſachverſtaͤndige Beſitzer und Aufſeher ge- hoͤrig veranſtaltet und beſſer eingerichtet werden, als es zeither faſt uͤberall geſchehen iſt: wobey aber denn zugleich viele Laͤndereyen welche eine lange Zeit her, oder faſt von jeher zwiſchen den Forſten, und um dieſelben, faſt ohne allen wirklichen Nutzen des Koͤnigs und des Landes, auch wohl nur blos ihrer Entfernung halber, wuͤſte geblieben ſind, an-
gebauet
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[228[226]/0236]
2) was daraus dem Lande vor Vortheile zu-
wachſen wuͤrden?
3) wie dabey das Koͤnigl. Intereſſe gewinnen
koͤnnte? und ob
4) auch ein dergleichen Unternehmen den Sei-
denbau befoͤrdern wuͤrde?
ſo dienet auf die erſtere Frage in ergebenſter Ant-
wort: wie nach einem gehoͤrigen Plane ſowohl an
der Aufnahme der Bienenzucht, als des Seiden-
baues, durch die dazu ſchicklichen Etabliſſements im
geringſten nicht zu zweifeln ſtehe, da beyde den rech-
ten Stoff in gehoͤriger Menge, Guͤte und einer be-
ſtaͤndigen Dauer zu verſchaffen im Stande ſind.
Denn, da ſie eigentlich durch beſondere, und einzig
und allein ganz beſonders dazu beſtimmte zu unter-
richtende und einzurichtende Leute betrieben werden
ſollen, welche dazu willig, geſchickt und ordentlich
ſeyn, und bey ſolchen ihrem Metier geſchuͤtzt wer-
den muͤſſen, ſo muͤſſen auch Bienen- und Seiden-
bau durch ſachverſtaͤndige Beſitzer und Aufſeher ge-
hoͤrig veranſtaltet und beſſer eingerichtet werden,
als es zeither faſt uͤberall geſchehen iſt: wobey aber
denn zugleich viele Laͤndereyen welche eine lange
Zeit her, oder faſt von jeher zwiſchen den Forſten,
und um dieſelben, faſt ohne allen wirklichen Nutzen
des Koͤnigs und des Landes, auch wohl nur blos
ihrer Entfernung halber, wuͤſte geblieben ſind, an-
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 228[226]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/236>, abgerufen am 07.05.2024.
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