mit den Früchten des Veratri am meisten verglei- chen ließe, so sind sie länglich, am untern Ende stumpf rund, dabey nach aufwärts rund und aufge- trieben. Sie haben auf beyden Seiten nach der Länge hin eine starke Nath, aus welcher lauter feine und ästige Rippen überzwerg auslaufen; obschon ihre Fläche übrigens glatt genug ist. Auf der in- nern Seite öfnen sich diese Hülsen der Länge nach, von der Spitze an, daß man ihre beyde schwarze Saamen sehen kann. Diese bestehen in sehr lan- gen, schwarzen, glänzenden und lang zugespitzten, et- was höckrigen, scharf zusammengetrockneten Kör- nern, die auf der Seite rund, auf der andern aber platter sind, und einen weißen Kern haben.
Daß aber die Sabadillenpflanze nicht zum Ge- schlechte der Gerste, der Wolffswurz, der Ritter- sporren und anderer gehören könne, ist vorhero schon gesagt worden, sondern vielmehr zu einer glatten Art eines fremden Veratri, welches nach dem Zeug- niß des Roedderr. vid. Alberti Medic. Legal. Lib. VI. obs. 23. und aus der Hallenschen Erinnerung noch wahrscheinlicher wird, indem derselbe von dem Ge- brauche der Wurzeln eines amerikanischenVeratri in etlichen Provinzen Erwähnung thut. Die berühm- ten Herrn Verfasser des WürtenbergischenDispen- satorii glauben von der Sabadille, daß sie entweder zum Acenito oder Veratro gehöre, die von der Phar- macopaea Rossica hingegen fragen, Sabadillae semen an veratrum?
Was
mit den Fruͤchten des Veratri am meiſten verglei- chen ließe, ſo ſind ſie laͤnglich, am untern Ende ſtumpf rund, dabey nach aufwaͤrts rund und aufge- trieben. Sie haben auf beyden Seiten nach der Laͤnge hin eine ſtarke Nath, aus welcher lauter feine und aͤſtige Rippen uͤberzwerg auslaufen; obſchon ihre Flaͤche uͤbrigens glatt genug iſt. Auf der in- nern Seite oͤfnen ſich dieſe Huͤlſen der Laͤnge nach, von der Spitze an, daß man ihre beyde ſchwarze Saamen ſehen kann. Dieſe beſtehen in ſehr lan- gen, ſchwarzen, glaͤnzenden und lang zugeſpitzten, et- was hoͤckrigen, ſcharf zuſammengetrockneten Koͤr- nern, die auf der Seite rund, auf der andern aber platter ſind, und einen weißen Kern haben.
Daß aber die Sabadillenpflanze nicht zum Ge- ſchlechte der Gerſte, der Wolffswurz, der Ritter- ſporren und anderer gehoͤren koͤnne, iſt vorhero ſchon geſagt worden, ſondern vielmehr zu einer glatten Art eines fremden Veratri, welches nach dem Zeug- niß des Roedderr. vid. Alberti Medic. Legal. Lib. VI. obſ. 23. und aus der Hallenſchen Erinnerung noch wahrſcheinlicher wird, indem derſelbe von dem Ge- brauche der Wurzeln eines amerikaniſchenVeratri in etlichen Provinzen Erwaͤhnung thut. Die beruͤhm- ten Herrn Verfaſſer des WuͤrtenbergiſchenDiſpen- ſatorii glauben von der Sabadille, daß ſie entweder zum Acenito oder Veratro gehoͤre, die von der Phar- macopaea Roſſica hingegen fragen, Sabadillae ſemen an veratrum?
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[63/0073]
mit den Fruͤchten des Veratri am meiſten verglei-
chen ließe, ſo ſind ſie laͤnglich, am untern Ende
ſtumpf rund, dabey nach aufwaͤrts rund und aufge-
trieben. Sie haben auf beyden Seiten nach der
Laͤnge hin eine ſtarke Nath, aus welcher lauter feine
und aͤſtige Rippen uͤberzwerg auslaufen; obſchon
ihre Flaͤche uͤbrigens glatt genug iſt. Auf der in-
nern Seite oͤfnen ſich dieſe Huͤlſen der Laͤnge nach,
von der Spitze an, daß man ihre beyde ſchwarze
Saamen ſehen kann. Dieſe beſtehen in ſehr lan-
gen, ſchwarzen, glaͤnzenden und lang zugeſpitzten, et-
was hoͤckrigen, ſcharf zuſammengetrockneten Koͤr-
nern, die auf der Seite rund, auf der andern aber
platter ſind, und einen weißen Kern haben.
Daß aber die Sabadillenpflanze nicht zum Ge-
ſchlechte der Gerſte, der Wolffswurz, der Ritter-
ſporren und anderer gehoͤren koͤnne, iſt vorhero ſchon
geſagt worden, ſondern vielmehr zu einer glatten
Art eines fremden Veratri, welches nach dem Zeug-
niß des Roedderr. vid. Alberti Medic. Legal. Lib. VI.
obſ. 23. und aus der Hallenſchen Erinnerung noch
wahrſcheinlicher wird, indem derſelbe von dem Ge-
brauche der Wurzeln eines amerikaniſchen Veratri in
etlichen Provinzen Erwaͤhnung thut. Die beruͤhm-
ten Herrn Verfaſſer des Wuͤrtenbergiſchen Diſpen-
ſatorii glauben von der Sabadille, daß ſie entweder
zum Acenito oder Veratro gehoͤre, die von der Phar-
macopaea Roſſica hingegen fragen, Sabadillae ſemen an
veratrum?
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/73>, abgerufen am 13.05.2024.
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