Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

Bild:
<< vorherige Seite
Wink.

Und doch haben sie Recht die ich schelte:
Denn dass ein Wort nicht einfach gelte
Das müsste sich wohl von selbst verstehn.
Das Wort ist ein Fächer! Zwischen den Stäben
Blicken ein Paar schöne Augen hervor.
Der Fächer ist nur ein lieblicher Flor,
Er verdeckt mir zwar das Gesicht;
Aber das Mädchen verbirgt er nicht,
Weil das schönste was sie besitzt
Das Auge, mir in's Auge blitzt.

Wink.

Und doch haben sie Recht die ich schelte:
Denn daſs ein Wort nicht einfach gelte
Das müſste sich wohl von selbst verstehn.
Das Wort ist ein Fächer! Zwischen den Stäben
Blicken ein Paar schöne Augen hervor.
Der Fächer ist nur ein lieblicher Flor,
Er verdeckt mir zwar das Gesicht;
Aber das Mädchen verbirgt er nicht,
Weil das schönste was sie besitzt
Das Auge, mir in’s Auge blitzt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0056" n="46"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Wink</hi></hi>.</hi> </head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <l>Und doch haben sie Recht die ich schelte:</l><lb/>
            <l>Denn da&#x017F;s ein Wort nicht einfach gelte</l><lb/>
            <l>Das mü&#x017F;ste sich wohl von selbst verstehn.</l><lb/>
            <l>Das Wort ist ein Fächer! Zwischen den Stäben</l><lb/>
            <l>Blicken ein Paar schöne Augen hervor.</l><lb/>
            <l>Der Fächer ist nur ein lieblicher Flor,</l><lb/>
            <l>Er verdeckt mir zwar das Gesicht;</l><lb/>
            <l>Aber das Mädchen verbirgt er nicht,</l><lb/>
            <l>Weil das schönste was sie besitzt</l><lb/>
            <l>Das Auge, mir in&#x2019;s Auge blitzt.</l>
          </lg>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0056] Wink. Und doch haben sie Recht die ich schelte: Denn daſs ein Wort nicht einfach gelte Das müſste sich wohl von selbst verstehn. Das Wort ist ein Fächer! Zwischen den Stäben Blicken ein Paar schöne Augen hervor. Der Fächer ist nur ein lieblicher Flor, Er verdeckt mir zwar das Gesicht; Aber das Mädchen verbirgt er nicht, Weil das schönste was sie besitzt Das Auge, mir in’s Auge blitzt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/56
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/56>, abgerufen am 04.05.2024.