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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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Richtigkeit habe, bringt er verschiedene Einwendungen
gegen die Newtonischen Experimente so wie auch gegen
die Theorie vor. Richter schreibt dagegen (Tom. eod.
p.
226.). Darauf läßt sich Rizzetti wieder vernehmen und
fügt noch einen Anhang hinzu (p. 303. f.) Aus einer
neu veränderten Ausgabe des ersten Rizzettischen Auf-
satzes findet sich gleichfalls ein Auszug (p. 234.) und
ein Auszug aus einem Briefe des Rizzetti an die
Londner Societät (p. 236.).

Richter vertheidigt sich gegen Rizzetti (A. E. 1724,
p.
27.) Dieser giebt heraus: Specimen physico - ma-
thematicum de Luminis affectionibus, Tarvisii et
Venet.
1727. 8. Einzelne Theile daraus waren früher
erschienen: De Luminis refractione, Auctore Rizzetto
(Siehe A. E. 1726. Nr. 10.) De Luminis reflexione,
Auctore Rizzetto
(S. A. E. supl. Tom. IX, Sect.
2. Nr.
4.).

Gedachtes Werk darf keinem Freunde der Farben-
lehre künftighin unbekannt bleiben. Wir machen zu
unsern gegenwärtigen historischen Zwecken daraus einen
flüchtigen Auszug.

Er nimmt an, das Licht bestehe aus Theilen, die
sich ungern von einander entfernen, aber doch durch
Refraction von einander getrennt werden; dadurch ent-
stehe die Dispersion desselben, welche Grimaldi sich
schon ausgedacht hatte. Rizzetti nimmt leider auch noch
Strahlen an, um mit denselben zu operiren.

Richtigkeit habe, bringt er verſchiedene Einwendungen
gegen die Newtoniſchen Experimente ſo wie auch gegen
die Theorie vor. Richter ſchreibt dagegen (Tom. eod.
p.
226.). Darauf laͤßt ſich Rizzetti wieder vernehmen und
fuͤgt noch einen Anhang hinzu (p. 303. f.) Aus einer
neu veraͤnderten Ausgabe des erſten Rizzettiſchen Auf-
ſatzes findet ſich gleichfalls ein Auszug (p. 234.) und
ein Auszug aus einem Briefe des Rizzetti an die
Londner Societaͤt (p. 236.).

Richter vertheidigt ſich gegen Rizzetti (A. E. 1724,
p.
27.) Dieſer giebt heraus: Specimen physico - ma-
thematicum de Luminis affectionibus, Tarvisii et
Venet.
1727. 8. Einzelne Theile daraus waren fruͤher
erſchienen: De Luminis refractione, Auctore Rizzetto
(Siehe A. E. 1726. Nr. 10.) De Luminis reflexione,
Auctore Rizzetto
(S. A. E. supl. Tom. IX, Sect.
2. Nr.
4.).

Gedachtes Werk darf keinem Freunde der Farben-
lehre kuͤnftighin unbekannt bleiben. Wir machen zu
unſern gegenwaͤrtigen hiſtoriſchen Zwecken daraus einen
fluͤchtigen Auszug.

Er nimmt an, das Licht beſtehe aus Theilen, die
ſich ungern von einander entfernen, aber doch durch
Refraction von einander getrennt werden; dadurch ent-
ſtehe die Diſperſion deſſelben, welche Grimaldi ſich
ſchon ausgedacht hatte. Rizzetti nimmt leider auch noch
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[464/0498] Richtigkeit habe, bringt er verſchiedene Einwendungen gegen die Newtoniſchen Experimente ſo wie auch gegen die Theorie vor. Richter ſchreibt dagegen (Tom. eod. p. 226.). Darauf laͤßt ſich Rizzetti wieder vernehmen und fuͤgt noch einen Anhang hinzu (p. 303. f.) Aus einer neu veraͤnderten Ausgabe des erſten Rizzettiſchen Auf- ſatzes findet ſich gleichfalls ein Auszug (p. 234.) und ein Auszug aus einem Briefe des Rizzetti an die Londner Societaͤt (p. 236.). Richter vertheidigt ſich gegen Rizzetti (A. E. 1724, p. 27.) Dieſer giebt heraus: Specimen physico - ma- thematicum de Luminis affectionibus, Tarvisii et Venet. 1727. 8. Einzelne Theile daraus waren fruͤher erſchienen: De Luminis refractione, Auctore Rizzetto (Siehe A. E. 1726. Nr. 10.) De Luminis reflexione, Auctore Rizzetto (S. A. E. supl. Tom. IX, Sect. 2. Nr. 4.). Gedachtes Werk darf keinem Freunde der Farben- lehre kuͤnftighin unbekannt bleiben. Wir machen zu unſern gegenwaͤrtigen hiſtoriſchen Zwecken daraus einen fluͤchtigen Auszug. Er nimmt an, das Licht beſtehe aus Theilen, die ſich ungern von einander entfernen, aber doch durch Refraction von einander getrennt werden; dadurch ent- ſtehe die Diſperſion deſſelben, welche Grimaldi ſich ſchon ausgedacht hatte. Rizzetti nimmt leider auch noch Strahlen an, um mit denſelben zu operiren.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/498>, abgerufen am 05.05.2024.