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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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Seine Bemühungen sind redlich, seine Aufmerksam-
keit genau und anhaltend. Er wird die dunkle Eigen-
schaft der Farbe gewahr, die Nothwendigkeit eines farb-
losen Lichts zur Erscheinung der Farbe, und führt die
sämmtlichen Paare der sich fordernden Farben ganz rich-
tig durch; nur übereilt er sich im Urtheil, und kommt
so wenig als H. F. T. auf das Apercü, daß die
zweyte Farbe eine physiologische sey.

Das letzte der oben benannten Werke, sehr schön
auf 32 Seiten in klein Quart gedruckt, verdiente wohl
ganz übersetzt, und mit der ihm beygefügten Kupfer-
tafel begleitet zu werden, indem nur zweyhundert Ex-
emplare davon existiren, und alle aufrichtigen Versu-
che zu dem Wahren zu gelangen, schätzbar und selbst
die Mißgriffe belehrend sind.


Seine Bemuͤhungen ſind redlich, ſeine Aufmerkſam-
keit genau und anhaltend. Er wird die dunkle Eigen-
ſchaft der Farbe gewahr, die Nothwendigkeit eines farb-
loſen Lichts zur Erſcheinung der Farbe, und fuͤhrt die
ſaͤmmtlichen Paare der ſich fordernden Farben ganz rich-
tig durch; nur uͤbereilt er ſich im Urtheil, und kommt
ſo wenig als H. F. T. auf das Aperçuͤ, daß die
zweyte Farbe eine phyſiologiſche ſey.

Das letzte der oben benannten Werke, ſehr ſchoͤn
auf 32 Seiten in klein Quart gedruckt, verdiente wohl
ganz uͤberſetzt, und mit der ihm beygefuͤgten Kupfer-
tafel begleitet zu werden, indem nur zweyhundert Ex-
emplare davon exiſtiren, und alle aufrichtigen Verſu-
che zu dem Wahren zu gelangen, ſchaͤtzbar und ſelbſt
die Mißgriffe belehrend ſind.


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[622/0656] Seine Bemuͤhungen ſind redlich, ſeine Aufmerkſam- keit genau und anhaltend. Er wird die dunkle Eigen- ſchaft der Farbe gewahr, die Nothwendigkeit eines farb- loſen Lichts zur Erſcheinung der Farbe, und fuͤhrt die ſaͤmmtlichen Paare der ſich fordernden Farben ganz rich- tig durch; nur uͤbereilt er ſich im Urtheil, und kommt ſo wenig als H. F. T. auf das Aperçuͤ, daß die zweyte Farbe eine phyſiologiſche ſey. Das letzte der oben benannten Werke, ſehr ſchoͤn auf 32 Seiten in klein Quart gedruckt, verdiente wohl ganz uͤberſetzt, und mit der ihm beygefuͤgten Kupfer- tafel begleitet zu werden, indem nur zweyhundert Ex- emplare davon exiſtiren, und alle aufrichtigen Verſu- che zu dem Wahren zu gelangen, ſchaͤtzbar und ſelbſt die Mißgriffe belehrend ſind.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 622. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/656>, abgerufen am 30.04.2024.