Bey dieser Art von strengem Nebeneinandersetzen, welches im Buche theils wirklich ausgesprochen, theils durch Context und Styl nur herbeygeführt und ein- geleitet ist, sieht Jedermann das Gezwungene, Will- kührliche und Unpassende zweyer großen in sich selbst abgeschlossenen Naturerscheinungen, in sofern sie theil- weise mit einander verglichen werden sollen.
Es ist zu verwundern, daß der Verfasser, der sich sehr lebhaft gegen das Farbenclavier erklärt und dasselbe für unausführbar und unnütz hält, ein solches Vergnü- gen fand, sich aus Verschlingung der beyden Künste
Herrſchender Ton
Soloſtimme
Licht und Halbſchatten
Prime und Secundſtimme
Indig
Violoncell
Ultramarin
Viole und Violine
Gruͤn
Menſchenkehle
Gelb
Clarinette
Hochroth
Trompete
Roſenroth
Hoboe
Kermesroth
Querfloͤte
Purpur
Waldhorn
Violett
Fagott
Zurichtung der Palette
Stimmung der Inſtrumente
Tractement
Applicatur
Bunte lavierte Zeichnung
Clavier-Conzert
Impaſtirtes Gemaͤlde.
Symphonie.
Bey dieſer Art von ſtrengem Nebeneinanderſetzen, welches im Buche theils wirklich ausgeſprochen, theils durch Context und Styl nur herbeygefuͤhrt und ein- geleitet iſt, ſieht Jedermann das Gezwungene, Will- kuͤhrliche und Unpaſſende zweyer großen in ſich ſelbſt abgeſchloſſenen Naturerſcheinungen, in ſofern ſie theil- weiſe mit einander verglichen werden ſollen.
Es iſt zu verwundern, daß der Verfaſſer, der ſich ſehr lebhaft gegen das Farbenclavier erklaͤrt und daſſelbe fuͤr unausfuͤhrbar und unnuͤtz haͤlt, ein ſolches Vergnuͤ- gen fand, ſich aus Verſchlingung der beyden Kuͤnſte
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Herrſchender Ton Soloſtimme
Licht und Halbſchatten Prime und Secundſtimme
Indig Violoncell
Ultramarin Viole und Violine
Gruͤn Menſchenkehle
Gelb Clarinette
Hochroth Trompete
Roſenroth Hoboe
Kermesroth Querfloͤte
Purpur Waldhorn
Violett Fagott
Zurichtung der Palette Stimmung der Inſtrumente
Tractement Applicatur
Bunte lavierte Zeichnung Clavier-Conzert
Impaſtirtes Gemaͤlde. Symphonie.
Bey dieſer Art von ſtrengem Nebeneinanderſetzen,
welches im Buche theils wirklich ausgeſprochen, theils
durch Context und Styl nur herbeygefuͤhrt und ein-
geleitet iſt, ſieht Jedermann das Gezwungene, Will-
kuͤhrliche und Unpaſſende zweyer großen in ſich ſelbſt
abgeſchloſſenen Naturerſcheinungen, in ſofern ſie theil-
weiſe mit einander verglichen werden ſollen.
Es iſt zu verwundern, daß der Verfaſſer, der ſich
ſehr lebhaft gegen das Farbenclavier erklaͤrt und daſſelbe
fuͤr unausfuͤhrbar und unnuͤtz haͤlt, ein ſolches Vergnuͤ-
gen fand, ſich aus Verſchlingung der beyden Kuͤnſte
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 642. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/676>, abgerufen am 19.05.2024.
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