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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

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Und so eilt' er hinweg nach seinem Gewerbe.
   Da sann ich,

Ob sich der herrliche Schatz wohl in der Nä-
   he befände?

Eilig trat ich herbey und schritt zum Werke;
   die Ritze

Hatt' ich in weniger Zeit mit meinen Pfoten
   eröffnet,

Kroch begierig hinein. Da fand ich köstliche
   Sachen,

Feines Silbers genug und rothen Goldes!
   Wahrhaftig

Auch der Aelteste hier hat nie so vieles ge-
   sehen.

Und ich machte mich dran mit meinem Wei-
   be; wir trugen,

Schleppten bey Tag und bey Nacht; uns fehl-
   ten Karren und Wagen,

Viele Mühe kostet' es uns und manche Be-
   schwerniß.

Und so eilt' er hinweg nach seinem Gewerbe.
   Da sann ich,

Ob sich der herrliche Schatz wohl in der Naͤ-
   he befaͤnde?

Eilig trat ich herbey und schritt zum Werke;
   die Ritze

Hatt' ich in weniger Zeit mit meinen Pfoten
   eroͤffnet,

Kroch begierig hinein. Da fand ich koͤstliche
   Sachen,

Feines Silbers genug und rothen Goldes!
   Wahrhaftig

Auch der Aelteste hier hat nie so vieles ge-
   sehen.

Und ich machte mich dran mit meinem Wei-
   be; wir trugen,

Schleppten bey Tag und bey Nacht; uns fehl-
   ten Karren und Wagen,

Viele Muͤhe kostet' es uns und manche Be-
   schwerniß.

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[167/0175] Und so eilt' er hinweg nach seinem Gewerbe. Da sann ich, Ob sich der herrliche Schatz wohl in der Naͤ- he befaͤnde? Eilig trat ich herbey und schritt zum Werke; die Ritze Hatt' ich in weniger Zeit mit meinen Pfoten eroͤffnet, Kroch begierig hinein. Da fand ich koͤstliche Sachen, Feines Silbers genug und rothen Goldes! Wahrhaftig Auch der Aelteste hier hat nie so vieles ge- sehen. Und ich machte mich dran mit meinem Wei- be; wir trugen, Schleppten bey Tag und bey Nacht; uns fehl- ten Karren und Wagen, Viele Muͤhe kostet' es uns und manche Be- schwerniß.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/175>, abgerufen am 01.05.2024.