Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Aber ich habe mich wieder bemüht; es ist mir
   gelungen.

Habt ihr Freude gehabt, so kommt nun end-
   lich die Reihe

Wieder an mich; so pflegt es zu gehn, man
   weiß sich zu fassen.

Wenn ich nun reise, so kann ich mich täglich
   der lieben Verwandten

Dankbar erinnern, ihr habt mir die Schuhe
   gefällig gegeben,

Und es soll euch nicht reuen; was ich an Ab-
   laß verdiene,

Theil' ich mit euch, ich hol' ihn zu Rom
   und über dem Meere.

Und Frau Gieremund lag in großen Schmer-
   zen, sie konnte

Fast nicht reden, doch griff sie sich an und
   sagte mit Seufzen:

Aber ich habe mich wieder bemuͤht; es ist mir
   gelungen.

Habt ihr Freude gehabt, so kommt nun end-
   lich die Reihe

Wieder an mich; so pflegt es zu gehn, man
   weiß sich zu fassen.

Wenn ich nun reise, so kann ich mich taͤglich
   der lieben Verwandten

Dankbar erinnern, ihr habt mir die Schuhe
   gefaͤllig gegeben,

Und es soll euch nicht reuen; was ich an Ab-
   laß verdiene,

Theil' ich mit euch, ich hol' ihn zu Rom
   und uͤber dem Meere.

Und Frau Gieremund lag in großen Schmer-
   zen, sie konnte

Fast nicht reden, doch griff sie sich an und
   sagte mit Seufzen:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="9">
              <pb facs="#f0207" n="199"/>
              <l>Aber ich habe mich wieder bemu&#x0364;ht; es ist mir<lb/><space dim="horizontal"/>gelungen.</l><lb/>
              <l>Habt ihr Freude gehabt, so kommt nun end-<lb/><space dim="horizontal"/>lich die Reihe</l><lb/>
              <l>Wieder an mich; so pflegt es zu gehn, man<lb/><space dim="horizontal"/>weiß sich zu fassen.</l><lb/>
              <l>Wenn ich nun reise, so kann ich mich ta&#x0364;glich<lb/><space dim="horizontal"/>der lieben Verwandten</l><lb/>
              <l>Dankbar erinnern, ihr habt mir die Schuhe<lb/><space dim="horizontal"/>gefa&#x0364;llig gegeben,</l><lb/>
              <l>Und es soll euch nicht reuen; was ich an Ab-<lb/><space dim="horizontal"/>laß verdiene,</l><lb/>
              <l>Theil' ich mit euch, ich hol' ihn zu Rom<lb/><space dim="horizontal"/>und u&#x0364;ber dem Meere.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="10">
              <l>Und Frau Gieremund lag in großen Schmer-<lb/><space dim="horizontal"/>zen, sie konnte</l><lb/>
              <l>Fast nicht reden, doch griff sie sich an und<lb/><space dim="horizontal"/>sagte mit Seufzen:</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[199/0207] Aber ich habe mich wieder bemuͤht; es ist mir gelungen. Habt ihr Freude gehabt, so kommt nun end- lich die Reihe Wieder an mich; so pflegt es zu gehn, man weiß sich zu fassen. Wenn ich nun reise, so kann ich mich taͤglich der lieben Verwandten Dankbar erinnern, ihr habt mir die Schuhe gefaͤllig gegeben, Und es soll euch nicht reuen; was ich an Ab- laß verdiene, Theil' ich mit euch, ich hol' ihn zu Rom und uͤber dem Meere. Und Frau Gieremund lag in großen Schmer- zen, sie konnte Fast nicht reden, doch griff sie sich an und sagte mit Seufzen:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/207
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/207>, abgerufen am 04.05.2024.