Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Und es erwiederte drauf Bellyn: Herr König,
   ihr habet,

Glaub' ich, vernommen, daß Reinecke noch
   vom Banne nicht los ist.

Uebels würd' ich deswegen von meinem Bischof
   erdulden,

Der es leichtlich erfährt, und mich zu strafen
   Gewalt hat.

Aber ich thue Reinecken selbst nichts Grades
   noch Krummes.

Könnte man freylich die Sache vermitteln, und
   sollt' es kein Vorwurf

Mir beym Bischof, Herrn Ohnegrund, wer-
   den, zürnte nicht etwa

Drüber der Probst, Herr Losefund, oder der
   Dechant

Rapiamus, ich segnet' ihn gern nach eurem
   Befehle.

Und es erwiederte drauf Bellyn: Herr Koͤnig,
   ihr habet,

Glaub' ich, vernommen, daß Reinecke noch
   vom Banne nicht los ist.

Uebels wuͤrd' ich deswegen von meinem Bischof
   erdulden,

Der es leichtlich erfaͤhrt, und mich zu strafen
   Gewalt hat.

Aber ich thue Reinecken selbst nichts Grades
   noch Krummes.

Koͤnnte man freylich die Sache vermitteln, und
   sollt' es kein Vorwurf

Mir beym Bischof, Herrn Ohnegrund, wer-
   den, zuͤrnte nicht etwa

Druͤber der Probst, Herr Losefund, oder der
   Dechant

Rapiamus, ich segnet' ihn gern nach eurem
   Befehle.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="11">
              <pb facs="#f0210" n="202"/>
              <l>Und es erwiederte drauf Bellyn: Herr Ko&#x0364;nig,<lb/><space dim="horizontal"/>ihr habet,</l><lb/>
              <l>Glaub' ich, vernommen, daß Reinecke noch<lb/><space dim="horizontal"/>vom Banne nicht los ist.</l><lb/>
              <l>Uebels wu&#x0364;rd' ich deswegen von meinem Bischof<lb/><space dim="horizontal"/>erdulden,</l><lb/>
              <l>Der es leichtlich erfa&#x0364;hrt, und mich zu strafen<lb/><space dim="horizontal"/>Gewalt hat.</l><lb/>
              <l>Aber ich thue Reinecken selbst nichts Grades<lb/><space dim="horizontal"/>noch Krummes.</l><lb/>
              <l>Ko&#x0364;nnte man freylich die Sache vermitteln, und<lb/><space dim="horizontal"/>sollt' es kein Vorwurf</l><lb/>
              <l>Mir beym Bischof, Herrn Ohnegrund, wer-<lb/><space dim="horizontal"/>den, zu&#x0364;rnte nicht etwa</l><lb/>
              <l>Dru&#x0364;ber der Probst, Herr Losefund, oder der<lb/><space dim="horizontal"/>Dechant</l><lb/>
              <l>Rapiamus, ich segnet' ihn gern nach eurem<lb/><space dim="horizontal"/>Befehle.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[202/0210] Und es erwiederte drauf Bellyn: Herr Koͤnig, ihr habet, Glaub' ich, vernommen, daß Reinecke noch vom Banne nicht los ist. Uebels wuͤrd' ich deswegen von meinem Bischof erdulden, Der es leichtlich erfaͤhrt, und mich zu strafen Gewalt hat. Aber ich thue Reinecken selbst nichts Grades noch Krummes. Koͤnnte man freylich die Sache vermitteln, und sollt' es kein Vorwurf Mir beym Bischof, Herrn Ohnegrund, wer- den, zuͤrnte nicht etwa Druͤber der Probst, Herr Losefund, oder der Dechant Rapiamus, ich segnet' ihn gern nach eurem Befehle.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/210
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/210>, abgerufen am 04.05.2024.