Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.brochen; und was ließe sich nicht noch alles Wäre es denn leicht anders zu machen Gar leicht, versetzte der Hauptmann; sie brochen; und was ließe ſich nicht noch alles Waͤre es denn leicht anders zu machen Gar leicht, verſetzte der Hauptmann; ſie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0059" n="54"/> brochen; und was ließe ſich nicht noch alles<lb/> einwenden.</p><lb/> <p>Waͤre es denn leicht anders zu machen<lb/> geweſen? fragte Eduard.</p><lb/> <p>Gar leicht, verſetzte der Hauptmann; ſie<lb/> durfte nur die eine Felſenecke, die noch da¬<lb/> zu unſcheinbar iſt, weil ſie aus kleinen Theilen<lb/> beſteht, wegbrechen; ſo erlangte ſie eine ſchoͤn<lb/> geſchwungene Wendung zum Aufſtieg und zu¬<lb/> gleich uͤberfluͤſſige Steine, um die Stellen her¬<lb/> aufzumauern, wo der Weg ſchmal und ver¬<lb/> kruͤppelt geworden waͤre. Doch ſey dieß im<lb/> engſten Vertrauen unter uns geſagt: ſie wird<lb/> ſonſt irre und verdrießlich. Auch muß man<lb/> was gemacht iſt, beſtehen laſſen. Will man<lb/> weiter Geld und Muͤhe aufwenden, ſo waͤre<lb/> von der Mooshuͤtte hinaufwaͤrts und uͤber die<lb/> Anhoͤhe noch mancherley zu thun und viel<lb/> angenehmes zu leiſten.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [54/0059]
brochen; und was ließe ſich nicht noch alles
einwenden.
Waͤre es denn leicht anders zu machen
geweſen? fragte Eduard.
Gar leicht, verſetzte der Hauptmann; ſie
durfte nur die eine Felſenecke, die noch da¬
zu unſcheinbar iſt, weil ſie aus kleinen Theilen
beſteht, wegbrechen; ſo erlangte ſie eine ſchoͤn
geſchwungene Wendung zum Aufſtieg und zu¬
gleich uͤberfluͤſſige Steine, um die Stellen her¬
aufzumauern, wo der Weg ſchmal und ver¬
kruͤppelt geworden waͤre. Doch ſey dieß im
engſten Vertrauen unter uns geſagt: ſie wird
ſonſt irre und verdrießlich. Auch muß man
was gemacht iſt, beſtehen laſſen. Will man
weiter Geld und Muͤhe aufwenden, ſo waͤre
von der Mooshuͤtte hinaufwaͤrts und uͤber die
Anhoͤhe noch mancherley zu thun und viel
angenehmes zu leiſten.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/59 |
Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/59>, abgerufen am 17.06.2024. |