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Gottsched, Luise Adelgunde Victorie: Die Pietisterey im Fischbein-Rocke. Rostock, 1736.

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Die Pietisterey
Frau Glaubeleichtin.
Ach! da kömmt der Herr Magister Schein-
fromm. Er kömmt als wie gerufen.


Zweyter Auftritt.
Frau Glaubeleichtin, Frau Zancken-
heimin, Frau Seuffzerin, Herr
Scheinfromm.
Herr Scheinfromm.
Sie disputiren ja recht hefftig, wie ich höre.
Was haben sie vor? Wenn ich fragen darff.
Frau Glaubeleichtin.
Die Frau Seuffzerin erkläret uns vor dumme
Weiber.
Herr Scheinfromm.
Ah!
Frau Zanckenheimin.
Sie droht, sie will Orthodox werden.
Herr Scheinfromm.
Ah! ach!
Frau Seuffzerin.
Nein, sie haben mich geschimpft, und find mit
meiner Theologie nicht zufrieden.

Herr
Die Pietiſterey
Frau Glaubeleichtin.
Ach! da koͤmmt der Herr Magiſter Schein-
fromm. Er koͤmmt als wie gerufen.


Zweyter Auftritt.
Frau Glaubeleichtin, Frau Zancken-
heimin, Frau Seuffzerin, Herr
Scheinfromm.
Herr Scheinfromm.
Sie diſputiren ja recht hefftig, wie ich hoͤre.
Was haben ſie vor? Wenn ich fragen darff.
Frau Glaubeleichtin.
Die Frau Seuffzerin erklaͤret uns vor dumme
Weiber.
Herr Scheinfromm.
Ah!
Frau Zanckenheimin.
Sie droht, ſie will Orthodox werden.
Herr Scheinfromm.
Ah! ach!
Frau Seuffzerin.
Nein, ſie haben mich geſchimpft, und find mit
meiner Theologie nicht zufrieden.

Herr
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[98/0118] Die Pietiſterey Frau Glaubeleichtin. Ach! da koͤmmt der Herr Magiſter Schein- fromm. Er koͤmmt als wie gerufen. Zweyter Auftritt. Frau Glaubeleichtin, Frau Zancken- heimin, Frau Seuffzerin, Herr Scheinfromm. Herr Scheinfromm. Sie diſputiren ja recht hefftig, wie ich hoͤre. Was haben ſie vor? Wenn ich fragen darff. Frau Glaubeleichtin. Die Frau Seuffzerin erklaͤret uns vor dumme Weiber. Herr Scheinfromm. Ah! Frau Zanckenheimin. Sie droht, ſie will Orthodox werden. Herr Scheinfromm. Ah! ach! Frau Seuffzerin. Nein, ſie haben mich geſchimpft, und find mit meiner Theologie nicht zufrieden. Herr

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Zitationshilfe: Gottsched, Luise Adelgunde Victorie: Die Pietisterey im Fischbein-Rocke. Rostock, 1736, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottsched_pietisterey_1736/118>, abgerufen am 29.04.2024.