Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.Zweite Scene. (Paris. Ein Zimmer in den Tuillerien.) (Napoleon und Hortense treten ein.) Napoleon. Nun geht's in das Feld, Hortense. -- Ich und meine Armee werden unsre Schuldigkeit zu thun wissen. Hortense. Ahnt' ich nicht, daß es so kommen würde? -- Bitte, Sire, nimm dieses Etui. Napoleon. Wahrlich, schön überzogen -- Adler, Bienen, Veilchen darauf gestickt. -- Und darin? Allerlieb- ste Sachen! Ein ganzes kostbares Schreibzeug en miniature darunter! Hortense. Länder, womit du zu spielen gewohnt bist, kann ich dir nicht geben. Nimm die Kleinigkeit, und denke dabei der großen Liebe der armen Hortense. Napoleon. -- Wann sticktest du den Ueberzug? Zweite Scene. (Paris. Ein Zimmer in den Tuillerien.) (Napoleon und Hortenſe treten ein.) Napoleon. Nun geht’s in das Feld, Hortenſe. — Ich und meine Armee werden unſre Schuldigkeit zu thun wiſſen. Hortenſe. Ahnt’ ich nicht, daß es ſo kommen würde? — Bitte, Sire, nimm dieſes Etui. Napoleon. Wahrlich, ſchön überzogen — Adler, Bienen, Veilchen darauf geſtickt. — Und darin? Allerlieb- ſte Sachen! Ein ganzes koſtbares Schreibzeug en miniature darunter! Hortenſe. Länder, womit du zu ſpielen gewohnt biſt, kann ich dir nicht geben. Nimm die Kleinigkeit, und denke dabei der großen Liebe der armen Hortenſe. Napoleon. — Wann ſtickteſt du den Ueberzug? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0193" n="185"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zweite Scene</hi>.</hi> </head><lb/> <stage>(Paris. Ein Zimmer in den Tuillerien.)</stage><lb/> <stage>(Napoleon und Hortenſe treten ein.)</stage><lb/> <sp who="#NAP"> <speaker><hi rendition="#g">Napoleon</hi>.</speaker><lb/> <p>Nun geht’s in das Feld, Hortenſe. — Ich und<lb/> meine Armee werden unſre Schuldigkeit zu thun<lb/> wiſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#HORTEN"> <speaker><hi rendition="#g">Hortenſe</hi>.</speaker><lb/> <p>Ahnt’ ich nicht, daß es ſo kommen würde? —<lb/> Bitte, Sire, nimm dieſes Etui.</p> </sp><lb/> <sp who="#NAP"> <speaker><hi rendition="#g">Napoleon</hi>.</speaker><lb/> <p>Wahrlich, ſchön überzogen — Adler, Bienen,<lb/> Veilchen darauf geſtickt. — Und darin? Allerlieb-<lb/> ſte Sachen! Ein ganzes koſtbares Schreibzeug <hi rendition="#aq">en<lb/> miniature</hi> darunter!</p> </sp><lb/> <sp who="#HORTEN"> <speaker><hi rendition="#g">Hortenſe</hi>.</speaker><lb/> <p>Länder, womit du zu ſpielen gewohnt biſt, kann<lb/> ich dir nicht geben. Nimm die Kleinigkeit, und<lb/> denke dabei der großen Liebe der armen Hortenſe.</p> </sp><lb/> <sp who="#NAP"> <speaker><hi rendition="#g">Napoleon</hi>.</speaker><lb/> <p>— Wann ſtickteſt du den Ueberzug?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [185/0193]
Zweite Scene.
(Paris. Ein Zimmer in den Tuillerien.)
(Napoleon und Hortenſe treten ein.)
Napoleon.
Nun geht’s in das Feld, Hortenſe. — Ich und
meine Armee werden unſre Schuldigkeit zu thun
wiſſen.
Hortenſe.
Ahnt’ ich nicht, daß es ſo kommen würde? —
Bitte, Sire, nimm dieſes Etui.
Napoleon.
Wahrlich, ſchön überzogen — Adler, Bienen,
Veilchen darauf geſtickt. — Und darin? Allerlieb-
ſte Sachen! Ein ganzes koſtbares Schreibzeug en
miniature darunter!
Hortenſe.
Länder, womit du zu ſpielen gewohnt biſt, kann
ich dir nicht geben. Nimm die Kleinigkeit, und
denke dabei der großen Liebe der armen Hortenſe.
Napoleon.
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/193>, abgerufen am 28.11.2023. |