Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, I. Semester. II. Band.sich in der Elisabethenkirche ausspricht, -- (so daß sie eigentlich we¬ W. H. nicht. sich in der Elisabethenkirche ausspricht, — (so daß sie eigentlich we¬ W. H. nicht. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0491" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/270550"/> <p xml:id="ID_1366" prev="#ID_1365"> sich in der Elisabethenkirche ausspricht, — (so daß sie eigentlich we¬<lb/> niger freie Nachbildung als unbedingte Nachahmung hervor-<lb/> rief) uns wohl als ein Abbild gelten von der inneren Le¬<lb/> benskraft des alten Hessenstammes. Auch die Nassau hat große ar¬<lb/> chitektonische Kunstwerke aufzuweisen, und der Limburger Dom ist<lb/> der Marburger Kirche wohl ebenbürtig an künstlerischem Adel, er<lb/> steht mitten inne, geographisch und ästhetisch, zwischen dem reinen,<lb/> des schönen Maaßes strenge Gerechtigkeit anstrebenden Formsinne der<lb/> romanischen Bauten des „heiligen Köln" und dem — wie uns we¬<lb/> nigstens ein Fragment lehrt — üppigen, heiteren Geiste des „fröh¬<lb/> lichen Mainz," er zeigt daher den romanischen Styl zur größten, in¬<lb/> nerhalb der Grenzen der wahren, strengen Schönheit möglichen Pracht<lb/> ausgebildet — aber die Bedeutung birgt er dem Nassauer nicht,<lb/> daß sich ein ruhmwürdiger Theil der vaterländischen Geschichte ge¬<lb/> radezu verkörpert hätte in dem Werke, ja daß dasselbe, wie die Mar¬<lb/> burger Elisabethenkirche, die eigentliche That sei eines ganzen Zeit¬<lb/> abschnittes, und daß dem Volke beim Anblicke des Domes eine reiche<lb/> Saat großer heimathlicher Erinnerungen hervorwüchse aus den alten<lb/> Mauern.</p><lb/> <note type="byline"> W. H. nicht.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0491]
sich in der Elisabethenkirche ausspricht, — (so daß sie eigentlich we¬
niger freie Nachbildung als unbedingte Nachahmung hervor-
rief) uns wohl als ein Abbild gelten von der inneren Le¬
benskraft des alten Hessenstammes. Auch die Nassau hat große ar¬
chitektonische Kunstwerke aufzuweisen, und der Limburger Dom ist
der Marburger Kirche wohl ebenbürtig an künstlerischem Adel, er
steht mitten inne, geographisch und ästhetisch, zwischen dem reinen,
des schönen Maaßes strenge Gerechtigkeit anstrebenden Formsinne der
romanischen Bauten des „heiligen Köln" und dem — wie uns we¬
nigstens ein Fragment lehrt — üppigen, heiteren Geiste des „fröh¬
lichen Mainz," er zeigt daher den romanischen Styl zur größten, in¬
nerhalb der Grenzen der wahren, strengen Schönheit möglichen Pracht
ausgebildet — aber die Bedeutung birgt er dem Nassauer nicht,
daß sich ein ruhmwürdiger Theil der vaterländischen Geschichte ge¬
radezu verkörpert hätte in dem Werke, ja daß dasselbe, wie die Mar¬
burger Elisabethenkirche, die eigentliche That sei eines ganzen Zeit¬
abschnittes, und daß dem Volke beim Anblicke des Domes eine reiche
Saat großer heimathlicher Erinnerungen hervorwüchse aus den alten
Mauern.
W. H. nicht.
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