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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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mich die Gräfin I.... zu ihrer Soiree mit dem Beisatze ein, ich würde heute bei ihr
Alexander Dumas kennen lernen.

Gräfin I____ist eine der literarischen Frauen von Paris. Ohne reich oder auch
nnr vermögend zu sein, hält sie sich doch, wie man zu sagen pflegt, ein Haus, und sieht
an jedem Montagsabcnd das Zimmer, das sie ihren Salon nennt, mit Menschen ge¬
füllt. Es sind meist Schriftsteller, die sich bei ihr einfinden, aber auch die Künstler
fehlen nicht. Es sind berühmte Leute darunter, und andere, die eine Aussicht haben
etwas zu werden. Jeder, der den Salon der Gräfin I____betritt, muß irgend ein Talent
oder eine Eigenthümlichkeit als Eintrittskarte vorzuweisen haben. Was er treibt, ob deutsche
Philosophie oder Sanskrit, Poesie oder Industrie, ist gleichgültig. Gegen die Sänger und
Pianisten, die bei anderen Hausfrauen in hohem Slnsehn stehen, hegt die Gräfin
eine große Verachtung, aber dafür stehen ihr die Gelehrten desto hoher. Je seltsamer
und absonderlicher ihr Studium ist, desto besser. Ein Franzose, der den Hegel studirt
hat, ist ihr schon sehr lieb, lieber sind ihr noch die Ueberscher von verschollenen My¬
stikern und Gnostikern. Am höchsten im Werthe stehen die Magnetiseurs und die Docto-
ren, die sich mit Somnambulen abgeben; sie theilen mit den Erfindern neuer Religio¬
nen -- denn auch die gibt es in Paris -- den ersten Rang.

An dem Abend, als man Dumas erwartete, war der kleine Salon der Gräfin I.... voller
als ich ihn je gesehen. Es gab keine Gruppen mehr, sondern ein cvmpactes Gedränge. Die
Hausfrau, mit einem kleinen Kreise von Damen um sich, saß am Kamine und schürte
von Zeit zu Zeit die Kohlen mit einer nervösen Hastigkeit. Ich bemerkte, daß sie sich
oft ungeduldig umkehrte. Plötzlich ging die Thüre rasch auf und ein Mann, der an
Statur alle Umstehenden hoch überragte, trat mit energischer Geberde ein. Die Gräfin
I. ging ihm entgegen, es war Herr Alexander Dumas, Marquis de la Pailleterie.

Es existirt eine bekannte Carrikatur von Dumas ans einem großen Blatt, das alle
französischen Schriftsteller bei einander vorstellt. Ein großer Mann mit einem Ncgcr-
gesicht schreitet ans diesem Bilde mit Siebenmeilenstiefeln über Berge und Thäler hin¬
weg. Ein Stern, vermuthlich der Orden des Nischen, hängt dem Manne wie ein
Amulet um den Hals, aus dem Rücken aber trägt er eine Unmasse Bücher. Schwer
scheint die Last, aber für den herkulischen Bau des Mannes ist sie nichts. Mit unzer¬
störbarem Gleichmuth trägt er sie fort, und anch die Berge und Thäler da unter, mit
all' ihren Hindernissen sind sür ihn nicht vorhanden.

Diese Carrikatur ist vortrefflich. Nicht nur, daß Alexander Dumas in ihr zum
Sprechen getroffen ist, auch seine ganze Art und Weise ist in dem Bilde gezeichnet.
Dumas hat in seinen Zügen noch viel von seinem afrikanischen Ahnherrn. Er hat
schwarzes gekräuseltes Haar, ein breites Gesicht und dicke Lippen. Er ist hoch und
stark gebaut, wie zum Tragen gewaltiger Lasten. Sein Auge hat ein außerordentliches
Feuer, der Bau seiner Stirn ist nicht eben edel; Charakter und Phantasie sind in
ihr beisammen. Dabei hat er in allen Bewegungen etwas Energisches und Robustes,
und wer ihn sprechen Hort, begreift wohl, daß dies der Mann sei, der vor allen andern
die größten Münchhnnsiaden mit der größten Sicherheit vorzutragen versteht.

Die Gräfin stellte mich ihm vor. Er fragte nach dem neuern Drama in Deutsch¬
land. Es war nicht schwer, ihm darüber etwas Neues zu sagen, da ihm Alles unbe¬
kannt war. Im Interesse des Theatre Historiquc fragte er nach übersetzbaren Stücken,
ich erzählte ihm von Uriel Acosta, den Karlsschülern, von Maria Magdalena. Er
hörte zu und kam dann wieder ans seine Achtung für Schiller und Lessing zurück. Er
erzählte, wie er eben wieder mit der Uebersetzung von Kabale und Liebe beschäftigt sei


mich die Gräfin I.... zu ihrer Soiree mit dem Beisatze ein, ich würde heute bei ihr
Alexander Dumas kennen lernen.

Gräfin I____ist eine der literarischen Frauen von Paris. Ohne reich oder auch
nnr vermögend zu sein, hält sie sich doch, wie man zu sagen pflegt, ein Haus, und sieht
an jedem Montagsabcnd das Zimmer, das sie ihren Salon nennt, mit Menschen ge¬
füllt. Es sind meist Schriftsteller, die sich bei ihr einfinden, aber auch die Künstler
fehlen nicht. Es sind berühmte Leute darunter, und andere, die eine Aussicht haben
etwas zu werden. Jeder, der den Salon der Gräfin I____betritt, muß irgend ein Talent
oder eine Eigenthümlichkeit als Eintrittskarte vorzuweisen haben. Was er treibt, ob deutsche
Philosophie oder Sanskrit, Poesie oder Industrie, ist gleichgültig. Gegen die Sänger und
Pianisten, die bei anderen Hausfrauen in hohem Slnsehn stehen, hegt die Gräfin
eine große Verachtung, aber dafür stehen ihr die Gelehrten desto hoher. Je seltsamer
und absonderlicher ihr Studium ist, desto besser. Ein Franzose, der den Hegel studirt
hat, ist ihr schon sehr lieb, lieber sind ihr noch die Ueberscher von verschollenen My¬
stikern und Gnostikern. Am höchsten im Werthe stehen die Magnetiseurs und die Docto-
ren, die sich mit Somnambulen abgeben; sie theilen mit den Erfindern neuer Religio¬
nen — denn auch die gibt es in Paris — den ersten Rang.

An dem Abend, als man Dumas erwartete, war der kleine Salon der Gräfin I.... voller
als ich ihn je gesehen. Es gab keine Gruppen mehr, sondern ein cvmpactes Gedränge. Die
Hausfrau, mit einem kleinen Kreise von Damen um sich, saß am Kamine und schürte
von Zeit zu Zeit die Kohlen mit einer nervösen Hastigkeit. Ich bemerkte, daß sie sich
oft ungeduldig umkehrte. Plötzlich ging die Thüre rasch auf und ein Mann, der an
Statur alle Umstehenden hoch überragte, trat mit energischer Geberde ein. Die Gräfin
I. ging ihm entgegen, es war Herr Alexander Dumas, Marquis de la Pailleterie.

Es existirt eine bekannte Carrikatur von Dumas ans einem großen Blatt, das alle
französischen Schriftsteller bei einander vorstellt. Ein großer Mann mit einem Ncgcr-
gesicht schreitet ans diesem Bilde mit Siebenmeilenstiefeln über Berge und Thäler hin¬
weg. Ein Stern, vermuthlich der Orden des Nischen, hängt dem Manne wie ein
Amulet um den Hals, aus dem Rücken aber trägt er eine Unmasse Bücher. Schwer
scheint die Last, aber für den herkulischen Bau des Mannes ist sie nichts. Mit unzer¬
störbarem Gleichmuth trägt er sie fort, und anch die Berge und Thäler da unter, mit
all' ihren Hindernissen sind sür ihn nicht vorhanden.

Diese Carrikatur ist vortrefflich. Nicht nur, daß Alexander Dumas in ihr zum
Sprechen getroffen ist, auch seine ganze Art und Weise ist in dem Bilde gezeichnet.
Dumas hat in seinen Zügen noch viel von seinem afrikanischen Ahnherrn. Er hat
schwarzes gekräuseltes Haar, ein breites Gesicht und dicke Lippen. Er ist hoch und
stark gebaut, wie zum Tragen gewaltiger Lasten. Sein Auge hat ein außerordentliches
Feuer, der Bau seiner Stirn ist nicht eben edel; Charakter und Phantasie sind in
ihr beisammen. Dabei hat er in allen Bewegungen etwas Energisches und Robustes,
und wer ihn sprechen Hort, begreift wohl, daß dies der Mann sei, der vor allen andern
die größten Münchhnnsiaden mit der größten Sicherheit vorzutragen versteht.

Die Gräfin stellte mich ihm vor. Er fragte nach dem neuern Drama in Deutsch¬
land. Es war nicht schwer, ihm darüber etwas Neues zu sagen, da ihm Alles unbe¬
kannt war. Im Interesse des Theatre Historiquc fragte er nach übersetzbaren Stücken,
ich erzählte ihm von Uriel Acosta, den Karlsschülern, von Maria Magdalena. Er
hörte zu und kam dann wieder ans seine Achtung für Schiller und Lessing zurück. Er
erzählte, wie er eben wieder mit der Uebersetzung von Kabale und Liebe beschäftigt sei


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/135>, abgerufen am 18.05.2024.