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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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haben sott, fand eS für zeitgemäß, um einem längst gefühlten Bedürfniß abzuhelfen,
aus jener Stelle, die man den "Monarchenhügcl" zu nennen pflegt, einen eisernen Ofen
(andere behaupten, es sei ein Obelisk) als Denkmal hinzustellen. Ob er im Winter
geheizt wird, wissen wir nicht, aber sicher ist es, daß sein Zweck ist, die Erinnerung
warm zu halten, an ein Ereigniß, welches, wie man behauptet, zu jener Zeit einiges
Aufsehen gemacht haben soll. Wie es scheint, ist jene Schlacht -- über die uns alle
historische Notizen fehlen, -- nur von zwei einzelnen Menschen ausgefochten worden,
denn auf dem erwähnten Ofen befindet sich als Embleme zwei in einander verschlungene
Hände ans Messingblech. Die Sage von den drei Alliirten ist also eine irrige, es
müßte denn sein, daß der dritte ein bloßer Zuschauer war, welches die Deukmalgründcr
wahrscheinlich durch das dreieckige Auge (ditto aus Messingblech) ausdrücken wollte".
Um so rühmenswcrther ist es, daß ein so flüchtiges Ereignis,, wie jene Schlacht, welches
wahrscheinlich mir deshalb so wenig bekannt wurde, weil so gar wenig Personen Theil nahmen,
mit so großer Solennität i" Gegenwart von gewiß 1000 Seelen gefeiert wurde. Schlag
1V Uhr zog die ganze Schuljugend von Meisdors, in dessen Nähe das "Denkmal" gesetzt
wurde, der Cantor an der Spitze, in feierlicher Prozession (einige Dorfmädchcn hatten so¬
gar künstliche Rosenkränzlein in den diesmal gekämmten Haaren), der sich Mitglieder
jener Privatgesellschaft und eine unabsehbare Menge von einigen Neugierigen anschlössen,
hin nach dem Monarchenhügcl, wo das "Monument" bereits in seiner Nacktheit, d. h.
enthüllt, dastand. Ein geistlicher Herr ans Leipzig hielt eine sehr fromme Predigt,
worin uns jene zwei Hände und das dreieckige Ange erklärt wurden, ein anderer Geist¬
liche vom Lande predigte^ i<1em. Die Schuljugend sang, und das Monument horte
in tiefer Stille zu. Um halb 12 Uhr kehrte Alles sonderbare nach Hause zu dem
warmen Fleischtöpfe.

Unsere Leser halten uns hoffentlich nicht für uuuational, weil wir von einem
Denkmal, das von "patriotischem" Eifer gesetzt wurde, so frivol sprechen. Im Gegentheil,
weil wir ans deutsche Ehre und Würde halten, wünschen wir vor Allem, daß man uus
nicht lächerlich mache. Wie? Für eins der größten Ereignisse der Weltgeschichte, der gro߬
artigste Sieg deutscher Nation, die Völkerschlacht, in der das edelste Blut aller deut¬
schen Stämme geflossen ist, soll eine Hand voll Menschen, soll die Schuljugend eines
Dorfes, die Predigt eines Geistlichen, ein schwarz angestrichener Eiscnklnmpen die Ver¬
herrlichung sich anmaßen? Gerade weil dieser Boden heilig, weil dieses Erdreich ge¬
weiht ist durch die Taufe des edelsten Blutes, kommt es nur dem gesammten deutschen
Volke zu, ihn anch sinnbildlich zu weihen und zu heiligen! Die Feier einer großen
That muß groß wie sie selber sein! Allerdings sagte man uns: dieses kleine Denkmal
sei ja nur provisorisch, es solle mir den Platz bezeichnen, auf dem einst ein größeres
Pranger werde. Dann legt einen Stein, einen einfachen Würfel hin, gebt Euch aber
nicht das Ansehen, als ob Ihr ein Einweihungsfest feiertet, welches nur der ganzen
Nation angehört. Wenn Hunderttausende auf dieser großen Wahlstätte ein Besrciungs-
sest feiern würden, wie es einer gewaltigen Nation zukömmt, so würde ganz Europa
dies würdevoll und gerecht finden. Wenn aber die Schuljugend von Licbcrtwolkwitz, in
Begleitung mehrerer Leipziger Privatleute die Sicgeshymne ans Napoleon's Fall rc-
prascntncn, so stellt sich das poetische, das sittliche Gefühl auf die Seite des gefalle¬
nen Helden und man denkt unwillkürlich an die Parabel von dem todten Löwen.

Wenden wir uns zu einer würdigern Repräsentation deutscher Einheit und Inter¬
essen, zu dem Kongreß, der in diesem Monate Behufs einer allgemeinen deutschen Wech-
selgcsetzgebnng zusammentrat, und der seine Sitzungen tagtäglich von 1") Uhr Vor-


haben sott, fand eS für zeitgemäß, um einem längst gefühlten Bedürfniß abzuhelfen,
aus jener Stelle, die man den „Monarchenhügcl" zu nennen pflegt, einen eisernen Ofen
(andere behaupten, es sei ein Obelisk) als Denkmal hinzustellen. Ob er im Winter
geheizt wird, wissen wir nicht, aber sicher ist es, daß sein Zweck ist, die Erinnerung
warm zu halten, an ein Ereigniß, welches, wie man behauptet, zu jener Zeit einiges
Aufsehen gemacht haben soll. Wie es scheint, ist jene Schlacht — über die uns alle
historische Notizen fehlen, — nur von zwei einzelnen Menschen ausgefochten worden,
denn auf dem erwähnten Ofen befindet sich als Embleme zwei in einander verschlungene
Hände ans Messingblech. Die Sage von den drei Alliirten ist also eine irrige, es
müßte denn sein, daß der dritte ein bloßer Zuschauer war, welches die Deukmalgründcr
wahrscheinlich durch das dreieckige Auge (ditto aus Messingblech) ausdrücken wollte».
Um so rühmenswcrther ist es, daß ein so flüchtiges Ereignis,, wie jene Schlacht, welches
wahrscheinlich mir deshalb so wenig bekannt wurde, weil so gar wenig Personen Theil nahmen,
mit so großer Solennität i» Gegenwart von gewiß 1000 Seelen gefeiert wurde. Schlag
1V Uhr zog die ganze Schuljugend von Meisdors, in dessen Nähe das „Denkmal" gesetzt
wurde, der Cantor an der Spitze, in feierlicher Prozession (einige Dorfmädchcn hatten so¬
gar künstliche Rosenkränzlein in den diesmal gekämmten Haaren), der sich Mitglieder
jener Privatgesellschaft und eine unabsehbare Menge von einigen Neugierigen anschlössen,
hin nach dem Monarchenhügcl, wo das „Monument" bereits in seiner Nacktheit, d. h.
enthüllt, dastand. Ein geistlicher Herr ans Leipzig hielt eine sehr fromme Predigt,
worin uns jene zwei Hände und das dreieckige Ange erklärt wurden, ein anderer Geist¬
liche vom Lande predigte^ i<1em. Die Schuljugend sang, und das Monument horte
in tiefer Stille zu. Um halb 12 Uhr kehrte Alles sonderbare nach Hause zu dem
warmen Fleischtöpfe.

Unsere Leser halten uns hoffentlich nicht für uuuational, weil wir von einem
Denkmal, das von „patriotischem" Eifer gesetzt wurde, so frivol sprechen. Im Gegentheil,
weil wir ans deutsche Ehre und Würde halten, wünschen wir vor Allem, daß man uus
nicht lächerlich mache. Wie? Für eins der größten Ereignisse der Weltgeschichte, der gro߬
artigste Sieg deutscher Nation, die Völkerschlacht, in der das edelste Blut aller deut¬
schen Stämme geflossen ist, soll eine Hand voll Menschen, soll die Schuljugend eines
Dorfes, die Predigt eines Geistlichen, ein schwarz angestrichener Eiscnklnmpen die Ver¬
herrlichung sich anmaßen? Gerade weil dieser Boden heilig, weil dieses Erdreich ge¬
weiht ist durch die Taufe des edelsten Blutes, kommt es nur dem gesammten deutschen
Volke zu, ihn anch sinnbildlich zu weihen und zu heiligen! Die Feier einer großen
That muß groß wie sie selber sein! Allerdings sagte man uns: dieses kleine Denkmal
sei ja nur provisorisch, es solle mir den Platz bezeichnen, auf dem einst ein größeres
Pranger werde. Dann legt einen Stein, einen einfachen Würfel hin, gebt Euch aber
nicht das Ansehen, als ob Ihr ein Einweihungsfest feiertet, welches nur der ganzen
Nation angehört. Wenn Hunderttausende auf dieser großen Wahlstätte ein Besrciungs-
sest feiern würden, wie es einer gewaltigen Nation zukömmt, so würde ganz Europa
dies würdevoll und gerecht finden. Wenn aber die Schuljugend von Licbcrtwolkwitz, in
Begleitung mehrerer Leipziger Privatleute die Sicgeshymne ans Napoleon's Fall rc-
prascntncn, so stellt sich das poetische, das sittliche Gefühl auf die Seite des gefalle¬
nen Helden und man denkt unwillkürlich an die Parabel von dem todten Löwen.

Wenden wir uns zu einer würdigern Repräsentation deutscher Einheit und Inter¬
essen, zu dem Kongreß, der in diesem Monate Behufs einer allgemeinen deutschen Wech-
selgcsetzgebnng zusammentrat, und der seine Sitzungen tagtäglich von 1«) Uhr Vor-


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[0189] haben sott, fand eS für zeitgemäß, um einem längst gefühlten Bedürfniß abzuhelfen, aus jener Stelle, die man den „Monarchenhügcl" zu nennen pflegt, einen eisernen Ofen (andere behaupten, es sei ein Obelisk) als Denkmal hinzustellen. Ob er im Winter geheizt wird, wissen wir nicht, aber sicher ist es, daß sein Zweck ist, die Erinnerung warm zu halten, an ein Ereigniß, welches, wie man behauptet, zu jener Zeit einiges Aufsehen gemacht haben soll. Wie es scheint, ist jene Schlacht — über die uns alle historische Notizen fehlen, — nur von zwei einzelnen Menschen ausgefochten worden, denn auf dem erwähnten Ofen befindet sich als Embleme zwei in einander verschlungene Hände ans Messingblech. Die Sage von den drei Alliirten ist also eine irrige, es müßte denn sein, daß der dritte ein bloßer Zuschauer war, welches die Deukmalgründcr wahrscheinlich durch das dreieckige Auge (ditto aus Messingblech) ausdrücken wollte». Um so rühmenswcrther ist es, daß ein so flüchtiges Ereignis,, wie jene Schlacht, welches wahrscheinlich mir deshalb so wenig bekannt wurde, weil so gar wenig Personen Theil nahmen, mit so großer Solennität i» Gegenwart von gewiß 1000 Seelen gefeiert wurde. Schlag 1V Uhr zog die ganze Schuljugend von Meisdors, in dessen Nähe das „Denkmal" gesetzt wurde, der Cantor an der Spitze, in feierlicher Prozession (einige Dorfmädchcn hatten so¬ gar künstliche Rosenkränzlein in den diesmal gekämmten Haaren), der sich Mitglieder jener Privatgesellschaft und eine unabsehbare Menge von einigen Neugierigen anschlössen, hin nach dem Monarchenhügcl, wo das „Monument" bereits in seiner Nacktheit, d. h. enthüllt, dastand. Ein geistlicher Herr ans Leipzig hielt eine sehr fromme Predigt, worin uns jene zwei Hände und das dreieckige Ange erklärt wurden, ein anderer Geist¬ liche vom Lande predigte^ i<1em. Die Schuljugend sang, und das Monument horte in tiefer Stille zu. Um halb 12 Uhr kehrte Alles sonderbare nach Hause zu dem warmen Fleischtöpfe. Unsere Leser halten uns hoffentlich nicht für uuuational, weil wir von einem Denkmal, das von „patriotischem" Eifer gesetzt wurde, so frivol sprechen. Im Gegentheil, weil wir ans deutsche Ehre und Würde halten, wünschen wir vor Allem, daß man uus nicht lächerlich mache. Wie? Für eins der größten Ereignisse der Weltgeschichte, der gro߬ artigste Sieg deutscher Nation, die Völkerschlacht, in der das edelste Blut aller deut¬ schen Stämme geflossen ist, soll eine Hand voll Menschen, soll die Schuljugend eines Dorfes, die Predigt eines Geistlichen, ein schwarz angestrichener Eiscnklnmpen die Ver¬ herrlichung sich anmaßen? Gerade weil dieser Boden heilig, weil dieses Erdreich ge¬ weiht ist durch die Taufe des edelsten Blutes, kommt es nur dem gesammten deutschen Volke zu, ihn anch sinnbildlich zu weihen und zu heiligen! Die Feier einer großen That muß groß wie sie selber sein! Allerdings sagte man uns: dieses kleine Denkmal sei ja nur provisorisch, es solle mir den Platz bezeichnen, auf dem einst ein größeres Pranger werde. Dann legt einen Stein, einen einfachen Würfel hin, gebt Euch aber nicht das Ansehen, als ob Ihr ein Einweihungsfest feiertet, welches nur der ganzen Nation angehört. Wenn Hunderttausende auf dieser großen Wahlstätte ein Besrciungs- sest feiern würden, wie es einer gewaltigen Nation zukömmt, so würde ganz Europa dies würdevoll und gerecht finden. Wenn aber die Schuljugend von Licbcrtwolkwitz, in Begleitung mehrerer Leipziger Privatleute die Sicgeshymne ans Napoleon's Fall rc- prascntncn, so stellt sich das poetische, das sittliche Gefühl auf die Seite des gefalle¬ nen Helden und man denkt unwillkürlich an die Parabel von dem todten Löwen. Wenden wir uns zu einer würdigern Repräsentation deutscher Einheit und Inter¬ essen, zu dem Kongreß, der in diesem Monate Behufs einer allgemeinen deutschen Wech- selgcsetzgebnng zusammentrat, und der seine Sitzungen tagtäglich von 1«) Uhr Vor-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/189>, abgerufen am 19.05.2024.