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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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Volkes in beiden Lagern immer bedenklicher; die Liberale", durch Genfs Umwälzung
bedeutend verstärkt, drangen in Volksversammlungen und dnrch Petitionen nach energi¬
schen Maßnahmen gegen den Sonderbund; dieser/ von fremdem Golde offen und heim¬
lich unterstützt, gab nicht nach, sondern befestigte sich nur "in so stärker in sich selber,
bewaffnete seine Bürger, berief seine Milizen,' warf Schanzen auf und gab deutlich
seine Lust zu erkennen, dem Glücke der Waffen die Lösung der schwebenden Frage an-
zuvertrauen. Die Tagsatzung von 1847 ward sonach eine der merkwürdigsten und be¬
deutungsvollsten des Jahrhunderts. Der Liberalismus hatte mehr als je zuvor in der
Schweiz Boden gewonnen; den radikalen Cantonen Bern, Waadt, Zürich, Aargau,
Genf. Solothurn, Tessin, Baselland (halbe Stimme). Appenzell-Außerrhvden (halbe
Stimme). Schaffhausen. Thurgau schlössen sich auch Graubündten und nach langem,
heißem Kampfe der Factionen. Se. Gallen an. Der parlamentarische Krieg ward mit
heftiger Erbitte,ung. aber von beiden Seiten mit Geschick und außerordentlicher Um¬
sicht geführt. Männer, .wie auf radicaler Seite Achscnbein, Frei-Hervse, Munzinger,
Kern, Furrer, Druey, Rilliet, auf der der Svndcrbündner Meier, Cvnrten, suchten
mit glänzender Dialektik ihrer Meinung den Sieg zu erringen. Aber die letzteren un¬
terlagen; eine Majorität von zwölf und einer halben Stimme verlangte Auflösung und
Entwaffnung des Sonderbundes, Ausweisung der Jesuiten und Amnestie für die Ge¬
ächteten. Die Gesandten zogen in ihre Heimath, um neue Instructionen einzuholen.
Wie aber zu erwarten stand, gingen auf der neu berufenen Tagsatzung die sieben
Stände durchaus nicht von ihrer Weigerung ab, ihr engeres Bündniß aufzulösen. Alle
Vermittlungsversuche, deren sogar Zug einen verfehlten gemacht hatte, scheiterten an
der Hartnäckigkeit der Sonderbnndsgesandtcn, welche längst auf Krieg gefaßt, prahlend
und drohend die Tagsatzung vor deren Schluß verließen, und demnach in offener Wi¬
dersetzlichkeit aus dem Bunde der Eidgenossenschaft schieden. Die Tagsatzung erließ
nunmehr eine treffliche, versöhnliche Proklamation an das Volk der sieben Cantone,
aber die damit abgesandten Commissäre wurden zurückgewiesen, und die Verbreitung der
Proclamation in den Sonderbnndscantvuen auf das Strengste verboten. Der Tagsa¬
tzung blieb darauf hin nichts mehr übrig, als ihr Ansehn dnrch Gewalt aufrecht zu er¬
halten; sie faßte den Exccutionsbcschluß, und stellte zu dessen Ausführung ein mittler¬
weile berufenes hinreichendes Trnppcncontingcnt dem Obersten Dufour, welcher zum Ge¬
neral des eidgenössischen Heeres erwählt ward, zur Verfügung, Drei Stände hatten sich
auf den beiden letzten Tagsatzungen jeder Abstimmung enthalten; Neuenburg, das in seiner
Politischen Hermaphrvditgcstalt unter dem Stäbe preußischer Büreaukratie seufzt, und nie¬
mals darf, wie es gern möchte; Baselstadt (halbe Stimme), welche unter dem Regi¬
ment einer versumpften Geldaristokratie das ganze Vaterland nicht so hoch hält, wie
eine Elle Band oder das Tractätchcn einer Missionsgesellschaft; und Appenzell-Jnner-
rhvden (halbe Stimme), welches, ganz katholisch, so in dem Morast der Bigotterie und
der erbärmlichsten materiellen und geistigen Zustände versunken ist, daß sein sämmtliches
Volk als unzurechnungsfähig zu betrachten ist. Diese Eantvne weigerten sich auch An¬
fangs, ihr Eontiugent zu der Execntionsarmce zu stellen; allein die Tagsatzung zeigte
Ernst, bedrohte dieselben, sogar Neuenburg ohne Furcht vor Preußen, selbst mit Exe¬
cutive und sie haben sich gefügt. Einzelne Aufwicgclungsvcrsuchc (Putsche) reaktionä¬
rer Dunkelmänner in den katholischen Ländern des Äargans, Se. Gallens und Grau-
bündtens schlugen fehl, und somit steht nun das cidgenossiftlie Heer, als imposante
Macht, einig und begeistert, wie durch Zauber a"S dem Boden gerufen, der Armee
und dem fanatisirten Landsturm des Sonderbundes schlagfertig gegenüber.


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Volkes in beiden Lagern immer bedenklicher; die Liberale», durch Genfs Umwälzung
bedeutend verstärkt, drangen in Volksversammlungen und dnrch Petitionen nach energi¬
schen Maßnahmen gegen den Sonderbund; dieser/ von fremdem Golde offen und heim¬
lich unterstützt, gab nicht nach, sondern befestigte sich nur »in so stärker in sich selber,
bewaffnete seine Bürger, berief seine Milizen,' warf Schanzen auf und gab deutlich
seine Lust zu erkennen, dem Glücke der Waffen die Lösung der schwebenden Frage an-
zuvertrauen. Die Tagsatzung von 1847 ward sonach eine der merkwürdigsten und be¬
deutungsvollsten des Jahrhunderts. Der Liberalismus hatte mehr als je zuvor in der
Schweiz Boden gewonnen; den radikalen Cantonen Bern, Waadt, Zürich, Aargau,
Genf. Solothurn, Tessin, Baselland (halbe Stimme). Appenzell-Außerrhvden (halbe
Stimme). Schaffhausen. Thurgau schlössen sich auch Graubündten und nach langem,
heißem Kampfe der Factionen. Se. Gallen an. Der parlamentarische Krieg ward mit
heftiger Erbitte,ung. aber von beiden Seiten mit Geschick und außerordentlicher Um¬
sicht geführt. Männer, .wie auf radicaler Seite Achscnbein, Frei-Hervse, Munzinger,
Kern, Furrer, Druey, Rilliet, auf der der Svndcrbündner Meier, Cvnrten, suchten
mit glänzender Dialektik ihrer Meinung den Sieg zu erringen. Aber die letzteren un¬
terlagen; eine Majorität von zwölf und einer halben Stimme verlangte Auflösung und
Entwaffnung des Sonderbundes, Ausweisung der Jesuiten und Amnestie für die Ge¬
ächteten. Die Gesandten zogen in ihre Heimath, um neue Instructionen einzuholen.
Wie aber zu erwarten stand, gingen auf der neu berufenen Tagsatzung die sieben
Stände durchaus nicht von ihrer Weigerung ab, ihr engeres Bündniß aufzulösen. Alle
Vermittlungsversuche, deren sogar Zug einen verfehlten gemacht hatte, scheiterten an
der Hartnäckigkeit der Sonderbnndsgesandtcn, welche längst auf Krieg gefaßt, prahlend
und drohend die Tagsatzung vor deren Schluß verließen, und demnach in offener Wi¬
dersetzlichkeit aus dem Bunde der Eidgenossenschaft schieden. Die Tagsatzung erließ
nunmehr eine treffliche, versöhnliche Proklamation an das Volk der sieben Cantone,
aber die damit abgesandten Commissäre wurden zurückgewiesen, und die Verbreitung der
Proclamation in den Sonderbnndscantvuen auf das Strengste verboten. Der Tagsa¬
tzung blieb darauf hin nichts mehr übrig, als ihr Ansehn dnrch Gewalt aufrecht zu er¬
halten; sie faßte den Exccutionsbcschluß, und stellte zu dessen Ausführung ein mittler¬
weile berufenes hinreichendes Trnppcncontingcnt dem Obersten Dufour, welcher zum Ge¬
neral des eidgenössischen Heeres erwählt ward, zur Verfügung, Drei Stände hatten sich
auf den beiden letzten Tagsatzungen jeder Abstimmung enthalten; Neuenburg, das in seiner
Politischen Hermaphrvditgcstalt unter dem Stäbe preußischer Büreaukratie seufzt, und nie¬
mals darf, wie es gern möchte; Baselstadt (halbe Stimme), welche unter dem Regi¬
ment einer versumpften Geldaristokratie das ganze Vaterland nicht so hoch hält, wie
eine Elle Band oder das Tractätchcn einer Missionsgesellschaft; und Appenzell-Jnner-
rhvden (halbe Stimme), welches, ganz katholisch, so in dem Morast der Bigotterie und
der erbärmlichsten materiellen und geistigen Zustände versunken ist, daß sein sämmtliches
Volk als unzurechnungsfähig zu betrachten ist. Diese Eantvne weigerten sich auch An¬
fangs, ihr Eontiugent zu der Execntionsarmce zu stellen; allein die Tagsatzung zeigte
Ernst, bedrohte dieselben, sogar Neuenburg ohne Furcht vor Preußen, selbst mit Exe¬
cutive und sie haben sich gefügt. Einzelne Aufwicgclungsvcrsuchc (Putsche) reaktionä¬
rer Dunkelmänner in den katholischen Ländern des Äargans, Se. Gallens und Grau-
bündtens schlugen fehl, und somit steht nun das cidgenossiftlie Heer, als imposante
Macht, einig und begeistert, wie durch Zauber a»S dem Boden gerufen, der Armee
und dem fanatisirten Landsturm des Sonderbundes schlagfertig gegenüber.


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[0269] Volkes in beiden Lagern immer bedenklicher; die Liberale», durch Genfs Umwälzung bedeutend verstärkt, drangen in Volksversammlungen und dnrch Petitionen nach energi¬ schen Maßnahmen gegen den Sonderbund; dieser/ von fremdem Golde offen und heim¬ lich unterstützt, gab nicht nach, sondern befestigte sich nur »in so stärker in sich selber, bewaffnete seine Bürger, berief seine Milizen,' warf Schanzen auf und gab deutlich seine Lust zu erkennen, dem Glücke der Waffen die Lösung der schwebenden Frage an- zuvertrauen. Die Tagsatzung von 1847 ward sonach eine der merkwürdigsten und be¬ deutungsvollsten des Jahrhunderts. Der Liberalismus hatte mehr als je zuvor in der Schweiz Boden gewonnen; den radikalen Cantonen Bern, Waadt, Zürich, Aargau, Genf. Solothurn, Tessin, Baselland (halbe Stimme). Appenzell-Außerrhvden (halbe Stimme). Schaffhausen. Thurgau schlössen sich auch Graubündten und nach langem, heißem Kampfe der Factionen. Se. Gallen an. Der parlamentarische Krieg ward mit heftiger Erbitte,ung. aber von beiden Seiten mit Geschick und außerordentlicher Um¬ sicht geführt. Männer, .wie auf radicaler Seite Achscnbein, Frei-Hervse, Munzinger, Kern, Furrer, Druey, Rilliet, auf der der Svndcrbündner Meier, Cvnrten, suchten mit glänzender Dialektik ihrer Meinung den Sieg zu erringen. Aber die letzteren un¬ terlagen; eine Majorität von zwölf und einer halben Stimme verlangte Auflösung und Entwaffnung des Sonderbundes, Ausweisung der Jesuiten und Amnestie für die Ge¬ ächteten. Die Gesandten zogen in ihre Heimath, um neue Instructionen einzuholen. Wie aber zu erwarten stand, gingen auf der neu berufenen Tagsatzung die sieben Stände durchaus nicht von ihrer Weigerung ab, ihr engeres Bündniß aufzulösen. Alle Vermittlungsversuche, deren sogar Zug einen verfehlten gemacht hatte, scheiterten an der Hartnäckigkeit der Sonderbnndsgesandtcn, welche längst auf Krieg gefaßt, prahlend und drohend die Tagsatzung vor deren Schluß verließen, und demnach in offener Wi¬ dersetzlichkeit aus dem Bunde der Eidgenossenschaft schieden. Die Tagsatzung erließ nunmehr eine treffliche, versöhnliche Proklamation an das Volk der sieben Cantone, aber die damit abgesandten Commissäre wurden zurückgewiesen, und die Verbreitung der Proclamation in den Sonderbnndscantvuen auf das Strengste verboten. Der Tagsa¬ tzung blieb darauf hin nichts mehr übrig, als ihr Ansehn dnrch Gewalt aufrecht zu er¬ halten; sie faßte den Exccutionsbcschluß, und stellte zu dessen Ausführung ein mittler¬ weile berufenes hinreichendes Trnppcncontingcnt dem Obersten Dufour, welcher zum Ge¬ neral des eidgenössischen Heeres erwählt ward, zur Verfügung, Drei Stände hatten sich auf den beiden letzten Tagsatzungen jeder Abstimmung enthalten; Neuenburg, das in seiner Politischen Hermaphrvditgcstalt unter dem Stäbe preußischer Büreaukratie seufzt, und nie¬ mals darf, wie es gern möchte; Baselstadt (halbe Stimme), welche unter dem Regi¬ ment einer versumpften Geldaristokratie das ganze Vaterland nicht so hoch hält, wie eine Elle Band oder das Tractätchcn einer Missionsgesellschaft; und Appenzell-Jnner- rhvden (halbe Stimme), welches, ganz katholisch, so in dem Morast der Bigotterie und der erbärmlichsten materiellen und geistigen Zustände versunken ist, daß sein sämmtliches Volk als unzurechnungsfähig zu betrachten ist. Diese Eantvne weigerten sich auch An¬ fangs, ihr Eontiugent zu der Execntionsarmce zu stellen; allein die Tagsatzung zeigte Ernst, bedrohte dieselben, sogar Neuenburg ohne Furcht vor Preußen, selbst mit Exe¬ cutive und sie haben sich gefügt. Einzelne Aufwicgclungsvcrsuchc (Putsche) reaktionä¬ rer Dunkelmänner in den katholischen Ländern des Äargans, Se. Gallens und Grau- bündtens schlugen fehl, und somit steht nun das cidgenossiftlie Heer, als imposante Macht, einig und begeistert, wie durch Zauber a»S dem Boden gerufen, der Armee und dem fanatisirten Landsturm des Sonderbundes schlagfertig gegenüber. « renzl'ot-n. IV. Ili/,7.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/269>, abgerufen am 18.05.2024.