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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. IV. Band.

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lich der Wichtigthuerei Becher's bei den unpassendsten Gelegenheiten, weiß, daß
er höchst folgenschwere Dinge ganz ein bnZ.'itizlle,, dagegen Lappalien mit einem
Aufwand von Zeit und Worten behandelte, der jedem Dritten lächerlich erscheinen
mußte. So fällt mir ein, daß er eines Tages in allem Ernste das Heil des
östreichischen Staats ganz allein davon abhängig wissen wollte, daß dem Heer
rothe Fahnen gegeben würden. Jeden Abend mit dem Beginn der Dunkelheit
entfernte er sich'. Wohin gehen Sie? frug ick ita einmal, als er sich seufzend
erhob, wie einer, der im Begriff ist, eine furchtbare Arbeit zu beginnen. Wohin?
entgegnete er; ich muß noch 480 Stufen erklimmen, hinauf auf den Stephans-
thurm, damit oben die große Laterne angezündet wird. -- Und was soll denn
die Laterne? -- Je nun/sie soll ringsum dem Landvolk verkünden, daß in Wien
etwas Besonderes los ist. --

Mit Becher kam auch fast täglich Jellinek in den Lileratenwintel des
"rothen Igels." Dieser, ein schmächtiger, blasser, kleiner Mann, hatte sich in
den Tagen des Kampfes fast ganz zurückgezogen, billigte durchaus nicht die Greuel
der Revolution, nannte die letztere sogar "mehrmals' nnnothwendig, allein nichts
desto weniger war er sogleich Feuer und Flamme, sobald irgend Einer die Be¬
rechtigung der Revolution an^utasteu wagte. Nun befand sich in unserer Mitte
ein bekannter, trefflicher Schriftsteller, dessen politischer Konservatismus schlecht
zu seinem heißen Blut und seiner Reizbarkeit paßte. Es fehlte nicht, daß all¬
täglich Jellinek mit diesem Händel bekam. Die hitzigsten Wortgefechte hatten
da Statt, oft mischten sich alle Anwesenden in den Streit, allein selten hatte die¬
ser ein Resultat -- wie zwei gute Schachspieler setzten sich die Parteien immer
icimi^i. Nur in Einem waren sie einig: Wenn es gegen Czecheiuhum und Cze-
ckomanen galt. Dann waren sie Beide Bundesgenossen und webe dem Feind, der
ihnen in die Quere kam. Die C^enden, welche sich im großen Speisezimmer des
"rothen Igels" eingenistet hatten, wurden nach einem Paar Schlachten gänzlich
von ihnen vertrieben und mich diesem Sieg behauptete der Conserrative, daß das
Essen ihm von nun an erst wirklich schmecke. Ich erinnere mich, daß der Befehls¬
haber der akademischen Legion, der Maler Aigner. eines Tages einem der er¬
wähnten Scharmützel beiwohnte. Der hagere, dunkelbraun gelvcite, junge Mann
schien aber in einer fremden Welt ," sein; träumerisch starrte er mit großen, dun-
keln Augen vor sich bin. als sei seine Seele eingeschlafen und die blauen Ränder
seines scbarfgeschinttenen Gesichts schien der Finger der Melancholie gezogen zu
hal'er. Er kam mir. als er so in der flotten Tracht seiner tapfern Legion vor
mir saß ans dem Stuhle. regungslos und ohne Theilnahme für irgend etwas der
Außenwelt, vor, wie irgend ein überspannter Schwärmer ans der Zeit Johanns
von Lenden -- aber nein, besser, wie el" Schwärmer, der die Cigarre in das
offne Pulverfaß wirft, wenn der Feind eindringt. -- -- -- -- --

Wie mag es jetzt wohl aussehen im "rothen Jg.l?" Ich fürchte, die Cze-
chen haben wieder im Triumph ihre allen Plätze eingenommen und sind lauter,
als jemals. Aber das kleine Stübchen ist leer, ich'weiß es. Und dn Toni,
lieber guter Knabe, hast du die Schüsse knallen gehört, als du an einem frosti¬
gen Margen herunter schautest in das trübe Wienerwasscr? Deine Mutter lag in
tiefster Ohnmacht, du aber betrachtetest drüben die Kanonen auf der Bastei und
hieltest dir den Mund zu, weil dir verboten war zu reden, wie dein kleiner Schna¬
bel gewachsen. Nur als es knallte, riefst dn: Aber kommt er denn heute immer
noch' nicht wieder? -- Dein Freund, dein Vater kommt nicht wieder, mein Kind.
Der Tod HKlt prächtig Erntefest in Wien; die Nachlese durfte nicht aus¬
bleiben. '




lich der Wichtigthuerei Becher's bei den unpassendsten Gelegenheiten, weiß, daß
er höchst folgenschwere Dinge ganz ein bnZ.'itizlle,, dagegen Lappalien mit einem
Aufwand von Zeit und Worten behandelte, der jedem Dritten lächerlich erscheinen
mußte. So fällt mir ein, daß er eines Tages in allem Ernste das Heil des
östreichischen Staats ganz allein davon abhängig wissen wollte, daß dem Heer
rothe Fahnen gegeben würden. Jeden Abend mit dem Beginn der Dunkelheit
entfernte er sich'. Wohin gehen Sie? frug ick ita einmal, als er sich seufzend
erhob, wie einer, der im Begriff ist, eine furchtbare Arbeit zu beginnen. Wohin?
entgegnete er; ich muß noch 480 Stufen erklimmen, hinauf auf den Stephans-
thurm, damit oben die große Laterne angezündet wird. — Und was soll denn
die Laterne? — Je nun/sie soll ringsum dem Landvolk verkünden, daß in Wien
etwas Besonderes los ist. —

Mit Becher kam auch fast täglich Jellinek in den Lileratenwintel des
„rothen Igels." Dieser, ein schmächtiger, blasser, kleiner Mann, hatte sich in
den Tagen des Kampfes fast ganz zurückgezogen, billigte durchaus nicht die Greuel
der Revolution, nannte die letztere sogar »mehrmals' nnnothwendig, allein nichts
desto weniger war er sogleich Feuer und Flamme, sobald irgend Einer die Be¬
rechtigung der Revolution an^utasteu wagte. Nun befand sich in unserer Mitte
ein bekannter, trefflicher Schriftsteller, dessen politischer Konservatismus schlecht
zu seinem heißen Blut und seiner Reizbarkeit paßte. Es fehlte nicht, daß all¬
täglich Jellinek mit diesem Händel bekam. Die hitzigsten Wortgefechte hatten
da Statt, oft mischten sich alle Anwesenden in den Streit, allein selten hatte die¬
ser ein Resultat — wie zwei gute Schachspieler setzten sich die Parteien immer
icimi^i. Nur in Einem waren sie einig: Wenn es gegen Czecheiuhum und Cze-
ckomanen galt. Dann waren sie Beide Bundesgenossen und webe dem Feind, der
ihnen in die Quere kam. Die C^enden, welche sich im großen Speisezimmer des
„rothen Igels" eingenistet hatten, wurden nach einem Paar Schlachten gänzlich
von ihnen vertrieben und mich diesem Sieg behauptete der Conserrative, daß das
Essen ihm von nun an erst wirklich schmecke. Ich erinnere mich, daß der Befehls¬
haber der akademischen Legion, der Maler Aigner. eines Tages einem der er¬
wähnten Scharmützel beiwohnte. Der hagere, dunkelbraun gelvcite, junge Mann
schien aber in einer fremden Welt ,» sein; träumerisch starrte er mit großen, dun-
keln Augen vor sich bin. als sei seine Seele eingeschlafen und die blauen Ränder
seines scbarfgeschinttenen Gesichts schien der Finger der Melancholie gezogen zu
hal'er. Er kam mir. als er so in der flotten Tracht seiner tapfern Legion vor
mir saß ans dem Stuhle. regungslos und ohne Theilnahme für irgend etwas der
Außenwelt, vor, wie irgend ein überspannter Schwärmer ans der Zeit Johanns
von Lenden — aber nein, besser, wie el» Schwärmer, der die Cigarre in das
offne Pulverfaß wirft, wenn der Feind eindringt. — — — — —

Wie mag es jetzt wohl aussehen im „rothen Jg.l?" Ich fürchte, die Cze-
chen haben wieder im Triumph ihre allen Plätze eingenommen und sind lauter,
als jemals. Aber das kleine Stübchen ist leer, ich'weiß es. Und dn Toni,
lieber guter Knabe, hast du die Schüsse knallen gehört, als du an einem frosti¬
gen Margen herunter schautest in das trübe Wienerwasscr? Deine Mutter lag in
tiefster Ohnmacht, du aber betrachtetest drüben die Kanonen auf der Bastei und
hieltest dir den Mund zu, weil dir verboten war zu reden, wie dein kleiner Schna¬
bel gewachsen. Nur als es knallte, riefst dn: Aber kommt er denn heute immer
noch' nicht wieder? — Dein Freund, dein Vater kommt nicht wieder, mein Kind.
Der Tod HKlt prächtig Erntefest in Wien; die Nachlese durfte nicht aus¬
bleiben. '




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[0369] lich der Wichtigthuerei Becher's bei den unpassendsten Gelegenheiten, weiß, daß er höchst folgenschwere Dinge ganz ein bnZ.'itizlle,, dagegen Lappalien mit einem Aufwand von Zeit und Worten behandelte, der jedem Dritten lächerlich erscheinen mußte. So fällt mir ein, daß er eines Tages in allem Ernste das Heil des östreichischen Staats ganz allein davon abhängig wissen wollte, daß dem Heer rothe Fahnen gegeben würden. Jeden Abend mit dem Beginn der Dunkelheit entfernte er sich'. Wohin gehen Sie? frug ick ita einmal, als er sich seufzend erhob, wie einer, der im Begriff ist, eine furchtbare Arbeit zu beginnen. Wohin? entgegnete er; ich muß noch 480 Stufen erklimmen, hinauf auf den Stephans- thurm, damit oben die große Laterne angezündet wird. — Und was soll denn die Laterne? — Je nun/sie soll ringsum dem Landvolk verkünden, daß in Wien etwas Besonderes los ist. — Mit Becher kam auch fast täglich Jellinek in den Lileratenwintel des „rothen Igels." Dieser, ein schmächtiger, blasser, kleiner Mann, hatte sich in den Tagen des Kampfes fast ganz zurückgezogen, billigte durchaus nicht die Greuel der Revolution, nannte die letztere sogar »mehrmals' nnnothwendig, allein nichts desto weniger war er sogleich Feuer und Flamme, sobald irgend Einer die Be¬ rechtigung der Revolution an^utasteu wagte. Nun befand sich in unserer Mitte ein bekannter, trefflicher Schriftsteller, dessen politischer Konservatismus schlecht zu seinem heißen Blut und seiner Reizbarkeit paßte. Es fehlte nicht, daß all¬ täglich Jellinek mit diesem Händel bekam. Die hitzigsten Wortgefechte hatten da Statt, oft mischten sich alle Anwesenden in den Streit, allein selten hatte die¬ ser ein Resultat — wie zwei gute Schachspieler setzten sich die Parteien immer icimi^i. Nur in Einem waren sie einig: Wenn es gegen Czecheiuhum und Cze- ckomanen galt. Dann waren sie Beide Bundesgenossen und webe dem Feind, der ihnen in die Quere kam. Die C^enden, welche sich im großen Speisezimmer des „rothen Igels" eingenistet hatten, wurden nach einem Paar Schlachten gänzlich von ihnen vertrieben und mich diesem Sieg behauptete der Conserrative, daß das Essen ihm von nun an erst wirklich schmecke. Ich erinnere mich, daß der Befehls¬ haber der akademischen Legion, der Maler Aigner. eines Tages einem der er¬ wähnten Scharmützel beiwohnte. Der hagere, dunkelbraun gelvcite, junge Mann schien aber in einer fremden Welt ,» sein; träumerisch starrte er mit großen, dun- keln Augen vor sich bin. als sei seine Seele eingeschlafen und die blauen Ränder seines scbarfgeschinttenen Gesichts schien der Finger der Melancholie gezogen zu hal'er. Er kam mir. als er so in der flotten Tracht seiner tapfern Legion vor mir saß ans dem Stuhle. regungslos und ohne Theilnahme für irgend etwas der Außenwelt, vor, wie irgend ein überspannter Schwärmer ans der Zeit Johanns von Lenden — aber nein, besser, wie el» Schwärmer, der die Cigarre in das offne Pulverfaß wirft, wenn der Feind eindringt. — — — — — Wie mag es jetzt wohl aussehen im „rothen Jg.l?" Ich fürchte, die Cze- chen haben wieder im Triumph ihre allen Plätze eingenommen und sind lauter, als jemals. Aber das kleine Stübchen ist leer, ich'weiß es. Und dn Toni, lieber guter Knabe, hast du die Schüsse knallen gehört, als du an einem frosti¬ gen Margen herunter schautest in das trübe Wienerwasscr? Deine Mutter lag in tiefster Ohnmacht, du aber betrachtetest drüben die Kanonen auf der Bastei und hieltest dir den Mund zu, weil dir verboten war zu reden, wie dein kleiner Schna¬ bel gewachsen. Nur als es knallte, riefst dn: Aber kommt er denn heute immer noch' nicht wieder? — Dein Freund, dein Vater kommt nicht wieder, mein Kind. Der Tod HKlt prächtig Erntefest in Wien; die Nachlese durfte nicht aus¬ bleiben. '

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_276755/369>, abgerufen am 17.06.2024.