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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band.

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mit seiner Civilliste, oder die Bühne wird Nationalanstalt; in beiden Fällen jedoch
müßten die Stuttgarter ihre Ansprüche an vielseitige Leistungen des Theaters bedeutend
herabstimmeu, das Ballet hört gänzlich ans, die Oper wird reducirt an Sängern und
Kavellisten (von letztem können wir einige wohl entbehren, namentlich solche, die mehr
im Auslande, als in Stuttgart musiciren), das Schauspiel dürfte mit wenigern Kräften
als früher, wenn nur der gute Stamm bleibt, recht Dankenswerthes leisten. Aber vor
Allem Reorganisation des Bühnenwesens nach Innen und Außen, soll das Theater nicht
gänzlich zur Dienerin der Frivolität herabsinken .


III.
Äus Prag.

Die Eindrücke der Pfingstwoche find wie ein böser Spuk geschwunden. Niemand
will im Stande sein sich zu erklären, weshalb bombardirt, barrikadirt und arretirt
wurde, oder zu was noch untersucht wird. Daß der Aufstand kein czechischer, kein
nationalslavischer war, behaupten die Bewunderer Palacky's mit Bestimmtheit und auch
Deutsche beruhigen sich bei dieser Versicherung. Von den Tendenzen des Slavencon-
gresses spricht man als unschuldigen Träumereien. Nur der verhaßte Name und das
stolze Wesen des Fürsten Windischgrätz haben den Kampf veranlaßt! ? Das Wort "Ver¬
schwörung", welches Windischgrätz in einer Kundmachung gebrauchte, wird als Verleum-
dung bezeichnet und die Czechen, deren Vertreter in Wien wieder sür die Integrität
und Selbstständigkeit der Monarchie (d. h. Trennung von Deutschland) sind, finden
sich im Bewußtsein ihrer Loyalität so gekränkt, daß sie Genugthuung verlangen und
dem Fürsten einen Jnjnrienprvzcst anhängen wollen. Seit einige zwanzig unter den
Angeklagten freigelassen und die andern den bürgerlichen Gerichten übergeben sind, ver¬
breitet sich allgemein der Glaube, daß von einer Verschwörung nicht die leiseste Spur
gerichtlich nachzuweisen sei. Weshalb der Belagerungszustand mir nominell aufgehoben
ist, -- deun die Höhen sind noch immer mit Kanonen besetzt, -..... begreift keine Seele;
das Ministerium in Wien kann sich auf unermüdliche Interpellationen darüber gefaßt machen.

Dagegen behaupten Andere steif und fest, eine Verschwörung habe sich nur zu klar
und grell aus den Akten erwiesen, nach deren Einsicht der Fürst, welcher ein Aristokrat,
aber weder ein Lügner noch ein Schwachkopf sei, seine erwähnte Bekanntmachung abgefaßt.
Die Wurzeln der Verschwörung aber sollen in so unnahbare heilige Regionen hinaufreichen,
daß man in Wien die Nothwendigkeit eingesehen habe, die Untersuchung niederzuschlagen
oder allmälig einschlafen zu lassen. Diese "Gespenstcrsehcr" gehen so weit, die Namen
eines Erzherzogs und einer Erzherzogin in ihre Anschuldigungen zu verflechten und hoch¬
gestellte Personen, die ich nicht nennen kann, als ihre Gewährsmänner anzuführen.

Ende vorigen Monats war Gubernialrath Taschek, Beisitzer der Untersuchungscom¬
mission, mit sämmtlichen Acten in Wien, wohin ein telegraphischer Befehl ihn gerufen
hatte. Er kehrte mit einer Depesche an den Fürsten zurück, die wie eine Dankadresse
lautet. Demnach scheint das Ministerium von der Unschuld der Swornost, Slavia u. s. w.
nicht vollständig überzeugt zu sein. Hielte doch der Justizminister Bach das gegebene
Wort und stellte die Angeklagten bald vor ein öffentliches Gericht, damit die Geheimniß-
krämerei aufhörte. Das Flüstern und Raunen von Verschwörungen und Gegenverschwö¬
rungen riecht gar zu sehr nach der alten Zeit, aus welcher die Leute noch die Gewohnheit
geerbt haben, überall Fallen, Hinterthüren und räthselhaftes Cvulissenspiel zu vermuthen.

Jetzt, wo es hier stille wird, scheint die Agitation in den deutschbohmischen Kreisen
zu beginnen; man dringt dort energisch aus unmittelbaren Anschluß an Deutschland.
Michel kommt langsam in's Feuer und kommt spät, aber dann hält er auch aus Ver¬
.
1'. schwörungen wird es indeß dort nicht geben. .




Verlag von F. L. Herbig. -- Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Druck von Friedrich Andr".

mit seiner Civilliste, oder die Bühne wird Nationalanstalt; in beiden Fällen jedoch
müßten die Stuttgarter ihre Ansprüche an vielseitige Leistungen des Theaters bedeutend
herabstimmeu, das Ballet hört gänzlich ans, die Oper wird reducirt an Sängern und
Kavellisten (von letztem können wir einige wohl entbehren, namentlich solche, die mehr
im Auslande, als in Stuttgart musiciren), das Schauspiel dürfte mit wenigern Kräften
als früher, wenn nur der gute Stamm bleibt, recht Dankenswerthes leisten. Aber vor
Allem Reorganisation des Bühnenwesens nach Innen und Außen, soll das Theater nicht
gänzlich zur Dienerin der Frivolität herabsinken .


III.
Äus Prag.

Die Eindrücke der Pfingstwoche find wie ein böser Spuk geschwunden. Niemand
will im Stande sein sich zu erklären, weshalb bombardirt, barrikadirt und arretirt
wurde, oder zu was noch untersucht wird. Daß der Aufstand kein czechischer, kein
nationalslavischer war, behaupten die Bewunderer Palacky's mit Bestimmtheit und auch
Deutsche beruhigen sich bei dieser Versicherung. Von den Tendenzen des Slavencon-
gresses spricht man als unschuldigen Träumereien. Nur der verhaßte Name und das
stolze Wesen des Fürsten Windischgrätz haben den Kampf veranlaßt! ? Das Wort „Ver¬
schwörung", welches Windischgrätz in einer Kundmachung gebrauchte, wird als Verleum-
dung bezeichnet und die Czechen, deren Vertreter in Wien wieder sür die Integrität
und Selbstständigkeit der Monarchie (d. h. Trennung von Deutschland) sind, finden
sich im Bewußtsein ihrer Loyalität so gekränkt, daß sie Genugthuung verlangen und
dem Fürsten einen Jnjnrienprvzcst anhängen wollen. Seit einige zwanzig unter den
Angeklagten freigelassen und die andern den bürgerlichen Gerichten übergeben sind, ver¬
breitet sich allgemein der Glaube, daß von einer Verschwörung nicht die leiseste Spur
gerichtlich nachzuweisen sei. Weshalb der Belagerungszustand mir nominell aufgehoben
ist, — deun die Höhen sind noch immer mit Kanonen besetzt, -..... begreift keine Seele;
das Ministerium in Wien kann sich auf unermüdliche Interpellationen darüber gefaßt machen.

Dagegen behaupten Andere steif und fest, eine Verschwörung habe sich nur zu klar
und grell aus den Akten erwiesen, nach deren Einsicht der Fürst, welcher ein Aristokrat,
aber weder ein Lügner noch ein Schwachkopf sei, seine erwähnte Bekanntmachung abgefaßt.
Die Wurzeln der Verschwörung aber sollen in so unnahbare heilige Regionen hinaufreichen,
daß man in Wien die Nothwendigkeit eingesehen habe, die Untersuchung niederzuschlagen
oder allmälig einschlafen zu lassen. Diese „Gespenstcrsehcr" gehen so weit, die Namen
eines Erzherzogs und einer Erzherzogin in ihre Anschuldigungen zu verflechten und hoch¬
gestellte Personen, die ich nicht nennen kann, als ihre Gewährsmänner anzuführen.

Ende vorigen Monats war Gubernialrath Taschek, Beisitzer der Untersuchungscom¬
mission, mit sämmtlichen Acten in Wien, wohin ein telegraphischer Befehl ihn gerufen
hatte. Er kehrte mit einer Depesche an den Fürsten zurück, die wie eine Dankadresse
lautet. Demnach scheint das Ministerium von der Unschuld der Swornost, Slavia u. s. w.
nicht vollständig überzeugt zu sein. Hielte doch der Justizminister Bach das gegebene
Wort und stellte die Angeklagten bald vor ein öffentliches Gericht, damit die Geheimniß-
krämerei aufhörte. Das Flüstern und Raunen von Verschwörungen und Gegenverschwö¬
rungen riecht gar zu sehr nach der alten Zeit, aus welcher die Leute noch die Gewohnheit
geerbt haben, überall Fallen, Hinterthüren und räthselhaftes Cvulissenspiel zu vermuthen.

Jetzt, wo es hier stille wird, scheint die Agitation in den deutschbohmischen Kreisen
zu beginnen; man dringt dort energisch aus unmittelbaren Anschluß an Deutschland.
Michel kommt langsam in's Feuer und kommt spät, aber dann hält er auch aus Ver¬
.
1'. schwörungen wird es indeß dort nicht geben. .




Verlag von F. L. Herbig. — Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Druck von Friedrich Andr«.
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[0308] mit seiner Civilliste, oder die Bühne wird Nationalanstalt; in beiden Fällen jedoch müßten die Stuttgarter ihre Ansprüche an vielseitige Leistungen des Theaters bedeutend herabstimmeu, das Ballet hört gänzlich ans, die Oper wird reducirt an Sängern und Kavellisten (von letztem können wir einige wohl entbehren, namentlich solche, die mehr im Auslande, als in Stuttgart musiciren), das Schauspiel dürfte mit wenigern Kräften als früher, wenn nur der gute Stamm bleibt, recht Dankenswerthes leisten. Aber vor Allem Reorganisation des Bühnenwesens nach Innen und Außen, soll das Theater nicht gänzlich zur Dienerin der Frivolität herabsinken . III. Äus Prag. Die Eindrücke der Pfingstwoche find wie ein böser Spuk geschwunden. Niemand will im Stande sein sich zu erklären, weshalb bombardirt, barrikadirt und arretirt wurde, oder zu was noch untersucht wird. Daß der Aufstand kein czechischer, kein nationalslavischer war, behaupten die Bewunderer Palacky's mit Bestimmtheit und auch Deutsche beruhigen sich bei dieser Versicherung. Von den Tendenzen des Slavencon- gresses spricht man als unschuldigen Träumereien. Nur der verhaßte Name und das stolze Wesen des Fürsten Windischgrätz haben den Kampf veranlaßt! ? Das Wort „Ver¬ schwörung", welches Windischgrätz in einer Kundmachung gebrauchte, wird als Verleum- dung bezeichnet und die Czechen, deren Vertreter in Wien wieder sür die Integrität und Selbstständigkeit der Monarchie (d. h. Trennung von Deutschland) sind, finden sich im Bewußtsein ihrer Loyalität so gekränkt, daß sie Genugthuung verlangen und dem Fürsten einen Jnjnrienprvzcst anhängen wollen. Seit einige zwanzig unter den Angeklagten freigelassen und die andern den bürgerlichen Gerichten übergeben sind, ver¬ breitet sich allgemein der Glaube, daß von einer Verschwörung nicht die leiseste Spur gerichtlich nachzuweisen sei. Weshalb der Belagerungszustand mir nominell aufgehoben ist, — deun die Höhen sind noch immer mit Kanonen besetzt, -..... begreift keine Seele; das Ministerium in Wien kann sich auf unermüdliche Interpellationen darüber gefaßt machen. Dagegen behaupten Andere steif und fest, eine Verschwörung habe sich nur zu klar und grell aus den Akten erwiesen, nach deren Einsicht der Fürst, welcher ein Aristokrat, aber weder ein Lügner noch ein Schwachkopf sei, seine erwähnte Bekanntmachung abgefaßt. Die Wurzeln der Verschwörung aber sollen in so unnahbare heilige Regionen hinaufreichen, daß man in Wien die Nothwendigkeit eingesehen habe, die Untersuchung niederzuschlagen oder allmälig einschlafen zu lassen. Diese „Gespenstcrsehcr" gehen so weit, die Namen eines Erzherzogs und einer Erzherzogin in ihre Anschuldigungen zu verflechten und hoch¬ gestellte Personen, die ich nicht nennen kann, als ihre Gewährsmänner anzuführen. Ende vorigen Monats war Gubernialrath Taschek, Beisitzer der Untersuchungscom¬ mission, mit sämmtlichen Acten in Wien, wohin ein telegraphischer Befehl ihn gerufen hatte. Er kehrte mit einer Depesche an den Fürsten zurück, die wie eine Dankadresse lautet. Demnach scheint das Ministerium von der Unschuld der Swornost, Slavia u. s. w. nicht vollständig überzeugt zu sein. Hielte doch der Justizminister Bach das gegebene Wort und stellte die Angeklagten bald vor ein öffentliches Gericht, damit die Geheimniß- krämerei aufhörte. Das Flüstern und Raunen von Verschwörungen und Gegenverschwö¬ rungen riecht gar zu sehr nach der alten Zeit, aus welcher die Leute noch die Gewohnheit geerbt haben, überall Fallen, Hinterthüren und räthselhaftes Cvulissenspiel zu vermuthen. Jetzt, wo es hier stille wird, scheint die Agitation in den deutschbohmischen Kreisen zu beginnen; man dringt dort energisch aus unmittelbaren Anschluß an Deutschland. Michel kommt langsam in's Feuer und kommt spät, aber dann hält er auch aus Ver¬ . 1'. schwörungen wird es indeß dort nicht geben. . Verlag von F. L. Herbig. — Redacteure: Gustav Freytag und Julian Schmidt. Druck von Friedrich Andr«.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_277429/308>, abgerufen am 24.05.2024.