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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. I. Band.

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dem zum Danke für seine Ergebenheit am 4. December das Gewölbe eingebrochen
wurde, scheint das Lehrreiche dieser Zahl gefühlt zu haben, denn er kam gestern
aus den genialen Gedanken, sie in Glasflämmchen'illnnnniren zu lassen.' Wir
wollen gar nicht davon reden, daß die Behandlung der Presse der beste Beweis
dafür sei, daß man im Elys^e sehr gut wisse, wieviel von diesen acht Millionen
Zustimmungen zu halten sei. Die stille Opposition, die Verachtung, welche die
gegenwärtigen Machthaber in der öffentlichen Meinung finden, sprechen sich täg¬
lich deutlicher aus, und nur diesem Umstände ist es zuzuschreiben, daß mit den
Adlern auf den Fahnen der Armee nicht auch die Kaiserkrone ihrer Asche wieder
entstiegen sei. Bei der Uebung, welche die Administration gegenwärtig in Stim¬
men- "und Unterschriftensammlungen hat, wird sie ihr Augenmerk wol bald auch
auf imperialistische Petitionen gerichtet haben, und wir werden vielleicht die Merk¬
würdigkeit zu erleben Gelegenheit finden, daß Frankreich den Louis Napoleon fu߬
fällig bitten wird, die Kaiserkrone gnädigst aus seiner Hand nehmen zu wollen.
Vorläufig, da das Gegentheil noch nicht nachdrücklich genug befohlen und durch¬
gesetzt wird, äußert sich die Stimmung der Franzosen bei jeder nicht controlirten
Veranlassung ziemlich feindselig. So wurde im Vaudeuille neulich eine Revue
gegeben unter dem Titel: los premieres an'in<Z8 ne 1832, in welcher Bnvnaparte
auf die servilste Weise gehuldigt wird. Das Publicum pfiff, zischte und tobte so
stark, daß die Regierung uoch am selben Abend die Fortsetzung des Stockes ver¬
bot, weil im zweiten Acre eine völlige Apotheose der Familie Buonaparte vorkam.
Die Kritik mußte berichte", daß das Stück total durchgefallen war, ohne von
der Veranlassung auch nur ein Wort erwähnen zu dürfen. In der eigentlichen
Gesellschaft steht es für das Elysüe uoch trauriger aus, und zu keiner Zeit, so
wie gegen keine Negierung haben so viele Koalitionen der guten Gesellschaft
stattgefunden, als ebeu jetzt. Louis Buonaparte, welcher den Charakter des
französischen Volkes kennt -- diese Gerechtigkeit muß man ihm widerfahren lassen
-- fürchtet die so untergrabende Arbeit der Salons sehr, und Thiers' Entfer-
nung hatte in seinem Talente für spitzige Epigramme ihren Hauptgrund. So
weit nur der Arm der Regierung reicht, werden die Witzbolde bestraft, und Reg-
nier von der OomLÄie krmr^irisL war nahe daran, wegen eines im Foyer gespro¬
chenen scharfen Wortes ausgewiesen zu werden. Die geheimen Flugschriften,
die lithographirten Satyren tauchen auch bereits auf, und wir werden wieder
eine ganz neue Literatur aufzuweisen haben. Nicht minder bezeichnend für den
Stand der Dinge ist der Umstand, daß in der Gesellschaft trotz der verschiedenen
Anläufe, die von allen Seiten dazu geschehen, kein rechtes Interesse für geistige
Zerstreuung und kunstsinnige Genüsse durchgreifen will. Die Theater wie die-
Abendgesellschaften sind noch nicht so besucht, belebt und heiter, als man es nach
dem Bedürfniß, nur vom politischen Alpdrucke sich zu befreien, das Jeder fühlt
und fühlen muß, glauben sollte. Die Gesellschaften find Oppositionövereine;
man ersetzt sich durch gegenseitige Mittheilungen aus den politischen und diplo¬
matischen Coulissen die Zeitungen/und man erscheint auch nicht gern an öffentlichen
Orten, um ein Zusammentreffen mit Leuten zu vermeiden, denen man eben aus¬
zuweichen sucht. Was Napoleon blos von den Legitimisten erlebte, das erfährt
sein Neffe von den Legitimisten, den Orleanisten und den Republikanern. Viele,
die vielleicht im Herzen froh sind, von der Angst vor einer Revolution wenigstens
für einige Zeit befreit zu sein, zeigen dem Elysve ihre Zufriedenheit' doch nicht,
weil sie in ihren Neigungen und Sympathien zu tief verletzt sind. Louis Buo¬
naparte sieht sich hierdurch uur um so ausschließlicher auf seine Generale ver¬
wiesen, und er wird seine buonapartistischen Zwecke nur um so rücksichtsloser ver¬
folgen. Er wird sich nach Znsammensetzung des sogenannte" neuen Parlamentes,


dem zum Danke für seine Ergebenheit am 4. December das Gewölbe eingebrochen
wurde, scheint das Lehrreiche dieser Zahl gefühlt zu haben, denn er kam gestern
aus den genialen Gedanken, sie in Glasflämmchen'illnnnniren zu lassen.' Wir
wollen gar nicht davon reden, daß die Behandlung der Presse der beste Beweis
dafür sei, daß man im Elys^e sehr gut wisse, wieviel von diesen acht Millionen
Zustimmungen zu halten sei. Die stille Opposition, die Verachtung, welche die
gegenwärtigen Machthaber in der öffentlichen Meinung finden, sprechen sich täg¬
lich deutlicher aus, und nur diesem Umstände ist es zuzuschreiben, daß mit den
Adlern auf den Fahnen der Armee nicht auch die Kaiserkrone ihrer Asche wieder
entstiegen sei. Bei der Uebung, welche die Administration gegenwärtig in Stim¬
men- "und Unterschriftensammlungen hat, wird sie ihr Augenmerk wol bald auch
auf imperialistische Petitionen gerichtet haben, und wir werden vielleicht die Merk¬
würdigkeit zu erleben Gelegenheit finden, daß Frankreich den Louis Napoleon fu߬
fällig bitten wird, die Kaiserkrone gnädigst aus seiner Hand nehmen zu wollen.
Vorläufig, da das Gegentheil noch nicht nachdrücklich genug befohlen und durch¬
gesetzt wird, äußert sich die Stimmung der Franzosen bei jeder nicht controlirten
Veranlassung ziemlich feindselig. So wurde im Vaudeuille neulich eine Revue
gegeben unter dem Titel: los premieres an'in<Z8 ne 1832, in welcher Bnvnaparte
auf die servilste Weise gehuldigt wird. Das Publicum pfiff, zischte und tobte so
stark, daß die Regierung uoch am selben Abend die Fortsetzung des Stockes ver¬
bot, weil im zweiten Acre eine völlige Apotheose der Familie Buonaparte vorkam.
Die Kritik mußte berichte», daß das Stück total durchgefallen war, ohne von
der Veranlassung auch nur ein Wort erwähnen zu dürfen. In der eigentlichen
Gesellschaft steht es für das Elysüe uoch trauriger aus, und zu keiner Zeit, so
wie gegen keine Negierung haben so viele Koalitionen der guten Gesellschaft
stattgefunden, als ebeu jetzt. Louis Buonaparte, welcher den Charakter des
französischen Volkes kennt — diese Gerechtigkeit muß man ihm widerfahren lassen
— fürchtet die so untergrabende Arbeit der Salons sehr, und Thiers' Entfer-
nung hatte in seinem Talente für spitzige Epigramme ihren Hauptgrund. So
weit nur der Arm der Regierung reicht, werden die Witzbolde bestraft, und Reg-
nier von der OomLÄie krmr^irisL war nahe daran, wegen eines im Foyer gespro¬
chenen scharfen Wortes ausgewiesen zu werden. Die geheimen Flugschriften,
die lithographirten Satyren tauchen auch bereits auf, und wir werden wieder
eine ganz neue Literatur aufzuweisen haben. Nicht minder bezeichnend für den
Stand der Dinge ist der Umstand, daß in der Gesellschaft trotz der verschiedenen
Anläufe, die von allen Seiten dazu geschehen, kein rechtes Interesse für geistige
Zerstreuung und kunstsinnige Genüsse durchgreifen will. Die Theater wie die-
Abendgesellschaften sind noch nicht so besucht, belebt und heiter, als man es nach
dem Bedürfniß, nur vom politischen Alpdrucke sich zu befreien, das Jeder fühlt
und fühlen muß, glauben sollte. Die Gesellschaften find Oppositionövereine;
man ersetzt sich durch gegenseitige Mittheilungen aus den politischen und diplo¬
matischen Coulissen die Zeitungen/und man erscheint auch nicht gern an öffentlichen
Orten, um ein Zusammentreffen mit Leuten zu vermeiden, denen man eben aus¬
zuweichen sucht. Was Napoleon blos von den Legitimisten erlebte, das erfährt
sein Neffe von den Legitimisten, den Orleanisten und den Republikanern. Viele,
die vielleicht im Herzen froh sind, von der Angst vor einer Revolution wenigstens
für einige Zeit befreit zu sein, zeigen dem Elysve ihre Zufriedenheit' doch nicht,
weil sie in ihren Neigungen und Sympathien zu tief verletzt sind. Louis Buo¬
naparte sieht sich hierdurch uur um so ausschließlicher auf seine Generale ver¬
wiesen, und er wird seine buonapartistischen Zwecke nur um so rücksichtsloser ver¬
folgen. Er wird sich nach Znsammensetzung des sogenannte» neuen Parlamentes,


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_93364/126>, abgerufen am 10.05.2024.