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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. I. Band.

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nachsichtig und zart behandelt zu werden. Denn es gilt noch nicht, einzelne und feine
Geister zu ziehen, sondern ti-e letzten Gesetze der Schönheit und edlen Sittlichkeit in
unserem Volk zu erhalten. Sehr weit sind wir heruntergekommen, und was diese
Jahre Vielen klar gemacht haben, das war ein alter Schaden. Die falschen Effecte
in Gutzkow's Dramen und die demokratischen und reaetionairen Excesse der vergangenen
Jahre haben denselben letzten Grund; und die egoistische Ruhmsucht des kleinen literarischen
Abenteurers nährt sich aus derselben Quelle, aus welcher die Verbrechen größerer, poli¬
tischer Abenteurer fließen. Und für diese Quelle unsres Unglücks halten wir die Zucht-
losigkeit der Geister. Wir glauben dagegen zu arbeiten, wenn wir von Zeit zu Zeit
mit Gutzkow und seines Gleichen abrechnen.

Und so nehmen wir zum zweiten Male Abschied von ihm, mit der ehrlich gemein¬
ten Versicherung, daß wir ihm persönlich alles das Gute gönnen, was ihm gerade am
Herzen liegt. Möge sein Roman von Leihbibliotheken und Lesecirkcln mehr gelesen, ge¬
kauft und neu ausgelegt werden, als vor Jahren Sue's ewiger Jude; möge die von
ihm angedeutete besondere Wirkung der weitläufigen Erzählung ganz so ausfallen, wie
er sie wünscht. Wir sind weder seine Freunde noch Feinde; wir werden aber stets die
eifrigen Gegner des Schlechten und Ungeschickten sein, das er hervorbringt und mit viel
mehr Freude Verbreiter des Guten, das er noch schaffen sollte.

Und jetzt noch ein Wort an Herrn Heinrich Brockhaus. Die Redaction d. Bl.
findet keine besondere Genugthuung darin, Ihre litcransche Persönlichkeit anzugreifen.
Aber Sie haben in Ur. 100 Ihrer Zeitung die für Ihre Ruhe unzweckmäßige Be¬
hauptung aufgestellt, daß unser Blatt eine Unwahr heit gesagt hätte. Dasselbe hat im
Interesse Ihrer Zeitung Sie aufmerksam gemacht, daß Sie Ihre doppelte Eigenschaft
als Redacteur und Verlagshändler im Uebermaß dazu benutzen, Bücher Ihres Verlags
durch lobpreisende Kritiken Ihrer Zeitung zu recommandiren." Ihre Entgegnung war im
vorliegenden Falle eine sehr unglückliche Antwort. Und obgleich wir dieselbe nur für die
Ausrede unbehaglicher Betroffenheit, oder einer gewissen unzurechnungsfähigen Naivetät hal¬
ten, so sind wir doch gezwungen, Sie um einen Widerruf dieser Aeußerung ersuchen zu müs-
sscn. Widrigenfalls wir zu unsrem Bedauern in die unbequeme Nothwendigkeit versetzt wer¬
den, Ihre Thätigkeit als Verleger und Redacteur einer weiteren Besprechung zu unter¬
ziehen und dein Publikum durch die betreffenden Zahlenangaben das unheimliche Ver¬
hältniß der in Hhrem Privatinteresse empfohlenen Bücher und Verfasser darzulegen.
Sie würden das Abzählen aber zweckmäßiger selbst besorgen, zumal Sie es schon längst
hätten thun sollen. Und wollen Sie selbst nicht, so geben Sie dem Individuum ihres
Geschäfts den Auftrag, welches sonst die schönere Ausgabe hat, in liebevollen Kritiken
ein harmloses Gemüth und eine kindliche Freude an den Wundern der Welt vorzutra¬
gen. Zum Schluß bedauern wir sehr, Ihre Auffassung nicht theilen zu können, daß
Sie ja die Fehde nichts angehe, welche sich zwischen den Grenzboten und Gutzkow
erhoben habe. Sie haben den ersten Brief von Dr. Gutzkow provocirt oder doch in
einer Weise eingeleitet, die Ihr Interesse an seinem Standpunkt vor dem Publikum
aussprach, Sie haben serner in der Beilage zu derselben No. 100. an einen neuen
kleinen Trommelschlag für Ihren Freund, worin Sie auf ein nächstens -- doch wohl
in Ihrem Verlag? -- erscheinendes Werk aufmerksam machten, den Namen von einem
der Redacteure d. Bl. mit einer leider unartigen Bemerkung angehängt; wir sind daher --
in der That mit dem größten Bedauern -- genöthigt, Sie trotz Ihrer Protestationen
für einen unternehmenden und angriffslustiger Gegner zu halten und demnach auch
ferner zu behandeln




Herausgegeben von Gustav Areytag und Julian Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legitimirt: F. W. Grunow. -- Verlag von F. L. Hevbig
in Leipzig.
Druck von C. E> Elbert in Leipzig.

nachsichtig und zart behandelt zu werden. Denn es gilt noch nicht, einzelne und feine
Geister zu ziehen, sondern ti-e letzten Gesetze der Schönheit und edlen Sittlichkeit in
unserem Volk zu erhalten. Sehr weit sind wir heruntergekommen, und was diese
Jahre Vielen klar gemacht haben, das war ein alter Schaden. Die falschen Effecte
in Gutzkow's Dramen und die demokratischen und reaetionairen Excesse der vergangenen
Jahre haben denselben letzten Grund; und die egoistische Ruhmsucht des kleinen literarischen
Abenteurers nährt sich aus derselben Quelle, aus welcher die Verbrechen größerer, poli¬
tischer Abenteurer fließen. Und für diese Quelle unsres Unglücks halten wir die Zucht-
losigkeit der Geister. Wir glauben dagegen zu arbeiten, wenn wir von Zeit zu Zeit
mit Gutzkow und seines Gleichen abrechnen.

Und so nehmen wir zum zweiten Male Abschied von ihm, mit der ehrlich gemein¬
ten Versicherung, daß wir ihm persönlich alles das Gute gönnen, was ihm gerade am
Herzen liegt. Möge sein Roman von Leihbibliotheken und Lesecirkcln mehr gelesen, ge¬
kauft und neu ausgelegt werden, als vor Jahren Sue's ewiger Jude; möge die von
ihm angedeutete besondere Wirkung der weitläufigen Erzählung ganz so ausfallen, wie
er sie wünscht. Wir sind weder seine Freunde noch Feinde; wir werden aber stets die
eifrigen Gegner des Schlechten und Ungeschickten sein, das er hervorbringt und mit viel
mehr Freude Verbreiter des Guten, das er noch schaffen sollte.

Und jetzt noch ein Wort an Herrn Heinrich Brockhaus. Die Redaction d. Bl.
findet keine besondere Genugthuung darin, Ihre litcransche Persönlichkeit anzugreifen.
Aber Sie haben in Ur. 100 Ihrer Zeitung die für Ihre Ruhe unzweckmäßige Be¬
hauptung aufgestellt, daß unser Blatt eine Unwahr heit gesagt hätte. Dasselbe hat im
Interesse Ihrer Zeitung Sie aufmerksam gemacht, daß Sie Ihre doppelte Eigenschaft
als Redacteur und Verlagshändler im Uebermaß dazu benutzen, Bücher Ihres Verlags
durch lobpreisende Kritiken Ihrer Zeitung zu recommandiren." Ihre Entgegnung war im
vorliegenden Falle eine sehr unglückliche Antwort. Und obgleich wir dieselbe nur für die
Ausrede unbehaglicher Betroffenheit, oder einer gewissen unzurechnungsfähigen Naivetät hal¬
ten, so sind wir doch gezwungen, Sie um einen Widerruf dieser Aeußerung ersuchen zu müs-
sscn. Widrigenfalls wir zu unsrem Bedauern in die unbequeme Nothwendigkeit versetzt wer¬
den, Ihre Thätigkeit als Verleger und Redacteur einer weiteren Besprechung zu unter¬
ziehen und dein Publikum durch die betreffenden Zahlenangaben das unheimliche Ver¬
hältniß der in Hhrem Privatinteresse empfohlenen Bücher und Verfasser darzulegen.
Sie würden das Abzählen aber zweckmäßiger selbst besorgen, zumal Sie es schon längst
hätten thun sollen. Und wollen Sie selbst nicht, so geben Sie dem Individuum ihres
Geschäfts den Auftrag, welches sonst die schönere Ausgabe hat, in liebevollen Kritiken
ein harmloses Gemüth und eine kindliche Freude an den Wundern der Welt vorzutra¬
gen. Zum Schluß bedauern wir sehr, Ihre Auffassung nicht theilen zu können, daß
Sie ja die Fehde nichts angehe, welche sich zwischen den Grenzboten und Gutzkow
erhoben habe. Sie haben den ersten Brief von Dr. Gutzkow provocirt oder doch in
einer Weise eingeleitet, die Ihr Interesse an seinem Standpunkt vor dem Publikum
aussprach, Sie haben serner in der Beilage zu derselben No. 100. an einen neuen
kleinen Trommelschlag für Ihren Freund, worin Sie auf ein nächstens — doch wohl
in Ihrem Verlag? — erscheinendes Werk aufmerksam machten, den Namen von einem
der Redacteure d. Bl. mit einer leider unartigen Bemerkung angehängt; wir sind daher —
in der That mit dem größten Bedauern — genöthigt, Sie trotz Ihrer Protestationen
für einen unternehmenden und angriffslustiger Gegner zu halten und demnach auch
ferner zu behandeln




Herausgegeben von Gustav Areytag und Julian Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legitimirt: F. W. Grunow. — Verlag von F. L. Hevbig
in Leipzig.
Druck von C. E> Elbert in Leipzig.
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[0450] nachsichtig und zart behandelt zu werden. Denn es gilt noch nicht, einzelne und feine Geister zu ziehen, sondern ti-e letzten Gesetze der Schönheit und edlen Sittlichkeit in unserem Volk zu erhalten. Sehr weit sind wir heruntergekommen, und was diese Jahre Vielen klar gemacht haben, das war ein alter Schaden. Die falschen Effecte in Gutzkow's Dramen und die demokratischen und reaetionairen Excesse der vergangenen Jahre haben denselben letzten Grund; und die egoistische Ruhmsucht des kleinen literarischen Abenteurers nährt sich aus derselben Quelle, aus welcher die Verbrechen größerer, poli¬ tischer Abenteurer fließen. Und für diese Quelle unsres Unglücks halten wir die Zucht- losigkeit der Geister. Wir glauben dagegen zu arbeiten, wenn wir von Zeit zu Zeit mit Gutzkow und seines Gleichen abrechnen. Und so nehmen wir zum zweiten Male Abschied von ihm, mit der ehrlich gemein¬ ten Versicherung, daß wir ihm persönlich alles das Gute gönnen, was ihm gerade am Herzen liegt. Möge sein Roman von Leihbibliotheken und Lesecirkcln mehr gelesen, ge¬ kauft und neu ausgelegt werden, als vor Jahren Sue's ewiger Jude; möge die von ihm angedeutete besondere Wirkung der weitläufigen Erzählung ganz so ausfallen, wie er sie wünscht. Wir sind weder seine Freunde noch Feinde; wir werden aber stets die eifrigen Gegner des Schlechten und Ungeschickten sein, das er hervorbringt und mit viel mehr Freude Verbreiter des Guten, das er noch schaffen sollte. Und jetzt noch ein Wort an Herrn Heinrich Brockhaus. Die Redaction d. Bl. findet keine besondere Genugthuung darin, Ihre litcransche Persönlichkeit anzugreifen. Aber Sie haben in Ur. 100 Ihrer Zeitung die für Ihre Ruhe unzweckmäßige Be¬ hauptung aufgestellt, daß unser Blatt eine Unwahr heit gesagt hätte. Dasselbe hat im Interesse Ihrer Zeitung Sie aufmerksam gemacht, daß Sie Ihre doppelte Eigenschaft als Redacteur und Verlagshändler im Uebermaß dazu benutzen, Bücher Ihres Verlags durch lobpreisende Kritiken Ihrer Zeitung zu recommandiren." Ihre Entgegnung war im vorliegenden Falle eine sehr unglückliche Antwort. Und obgleich wir dieselbe nur für die Ausrede unbehaglicher Betroffenheit, oder einer gewissen unzurechnungsfähigen Naivetät hal¬ ten, so sind wir doch gezwungen, Sie um einen Widerruf dieser Aeußerung ersuchen zu müs- sscn. Widrigenfalls wir zu unsrem Bedauern in die unbequeme Nothwendigkeit versetzt wer¬ den, Ihre Thätigkeit als Verleger und Redacteur einer weiteren Besprechung zu unter¬ ziehen und dein Publikum durch die betreffenden Zahlenangaben das unheimliche Ver¬ hältniß der in Hhrem Privatinteresse empfohlenen Bücher und Verfasser darzulegen. Sie würden das Abzählen aber zweckmäßiger selbst besorgen, zumal Sie es schon längst hätten thun sollen. Und wollen Sie selbst nicht, so geben Sie dem Individuum ihres Geschäfts den Auftrag, welches sonst die schönere Ausgabe hat, in liebevollen Kritiken ein harmloses Gemüth und eine kindliche Freude an den Wundern der Welt vorzutra¬ gen. Zum Schluß bedauern wir sehr, Ihre Auffassung nicht theilen zu können, daß Sie ja die Fehde nichts angehe, welche sich zwischen den Grenzboten und Gutzkow erhoben habe. Sie haben den ersten Brief von Dr. Gutzkow provocirt oder doch in einer Weise eingeleitet, die Ihr Interesse an seinem Standpunkt vor dem Publikum aussprach, Sie haben serner in der Beilage zu derselben No. 100. an einen neuen kleinen Trommelschlag für Ihren Freund, worin Sie auf ein nächstens — doch wohl in Ihrem Verlag? — erscheinendes Werk aufmerksam machten, den Namen von einem der Redacteure d. Bl. mit einer leider unartigen Bemerkung angehängt; wir sind daher — in der That mit dem größten Bedauern — genöthigt, Sie trotz Ihrer Protestationen für einen unternehmenden und angriffslustiger Gegner zu halten und demnach auch ferner zu behandeln Herausgegeben von Gustav Areytag und Julian Schmidt. Als verantwort!. Redacteur legitimirt: F. W. Grunow. — Verlag von F. L. Hevbig in Leipzig. Druck von C. E> Elbert in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_93364/450>, abgerufen am 13.05.2024.