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Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, I. Semester. I. Band.

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sichten abweicht, hat in diesem Fall nicht viel zu sagen, wo es hauptsächlich auf die
Feststellung der Thatsachen ankommt. --

Vor einiger Zeit zeigten wir die Geschichte Indiens von Knigthley an, es ist
seitdem ein neues Werk erschienen - I.'1nah ^.nglaiss g-paire, et s.xrss 1'iusurrsetioii
as 1857 Mr Is poure Däouarä as Darren, g-neisn oknoier as 8. N. Lri-
tÄnniqus ä^us 1'Inäs. I'roisisms säition, revus se oonsiäsrÄdlsmsnt ÄUginsutse.
2 La., ?Aris, H^elistts. Neu ist in demselben nur der 2 Bd., der nicht blos ein
Referat, sondern auch eine geistvolle Beurtheilung der indischen Verwicklungen aus
den letzten Jahren gibt; von dem I.Bd. erschien bereits 1843 die 2. Auflage: er ist
in der Form einer Reisebeschreibung gehalten. Was die Beschreibung der gegen¬
wärtigen Jnsurrection betrifft, so werden seit den neuesten Enthüllungen die That¬
sachen zuweilen in anderm Licht erscheinen; so arge Dinge sich zugetragen haben,
so ist doch vieles stark, übertrieben worden. --

. Noch möge hier die 2. Auflage der geographischen Landschaftsbilder
vom Director Vogel erwähnt werden, welche den 3 Bd. des Handbuchs zur
Belebung geographischer Wissenschaft ausfüllen (Leipzig, Hinrichs). Die Auswahl ist
durchweg aus classischen Schriftstellern genommen. --

Eine Biographie von James Augustus N. John: Louis Napoleon, Kai¬
ser der Franzosen (Leipzig, Thenau) wird in "diesem Augenblick, wo der Kaiser
sich mit so großem Erfolg beeifert, das Urtheil Europas über den neuen Cäsaris¬
mus umzustimmen, viel gelesen werden; sie ist pikant und unterhaltend geschrieben,
und es fehlt namentlich an Klatschgeschichten nicht. Ernstcrc Anforderungen zu befrie¬
digen ist sie dagegen kaum geeignet; der Verfasser hat nur allgemein zugängliche
Quellen benutzen können, und seine Kritik ist ohne alle Methode. --

Griechische Reisen und Studien von F. L. Ussing. Mit 3 Tafeln,
Kopenhagen, Gyldendcilsche Buchhandlung. Der erste Theil des Buchs ist die Be¬
schreibung einer Reise durch Thessalien, die im Jahre 1846 unternommen wurde
und deren Ergebnisse in sehr anschaulicher Weise erzählt sind. Der zweite Theil
"Attische Studien" bringt eine Abhandlung, welche den Beweis unternimmt, daß
einige Bildhauerarbeiten an den Propyläen (ein Hermes und die Chariten), von
denen man Neste gefunden, Werke des Philosophen Sokrates seien, darauf folgt ein
zweiter Aufsatz, welcher unter starker Polemik gegen Bötticher, Curtius und Overbeck
die Meinung des Verfassers von der ursprünglichen Gestalt des Parthenons versieht,
nach welcher der größte Theil des Hckatompcdvs sich unter freiem Himmel befunden
haben soll. ' '




Verantwortlicher Redacteur: v. Moritz Busch -- Verlag von F. L. Hcrbig'
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

sichten abweicht, hat in diesem Fall nicht viel zu sagen, wo es hauptsächlich auf die
Feststellung der Thatsachen ankommt. —

Vor einiger Zeit zeigten wir die Geschichte Indiens von Knigthley an, es ist
seitdem ein neues Werk erschienen - I.'1nah ^.nglaiss g-paire, et s.xrss 1'iusurrsetioii
as 1857 Mr Is poure Däouarä as Darren, g-neisn oknoier as 8. N. Lri-
tÄnniqus ä^us 1'Inäs. I'roisisms säition, revus se oonsiäsrÄdlsmsnt ÄUginsutse.
2 La., ?Aris, H^elistts. Neu ist in demselben nur der 2 Bd., der nicht blos ein
Referat, sondern auch eine geistvolle Beurtheilung der indischen Verwicklungen aus
den letzten Jahren gibt; von dem I.Bd. erschien bereits 1843 die 2. Auflage: er ist
in der Form einer Reisebeschreibung gehalten. Was die Beschreibung der gegen¬
wärtigen Jnsurrection betrifft, so werden seit den neuesten Enthüllungen die That¬
sachen zuweilen in anderm Licht erscheinen; so arge Dinge sich zugetragen haben,
so ist doch vieles stark, übertrieben worden. —

. Noch möge hier die 2. Auflage der geographischen Landschaftsbilder
vom Director Vogel erwähnt werden, welche den 3 Bd. des Handbuchs zur
Belebung geographischer Wissenschaft ausfüllen (Leipzig, Hinrichs). Die Auswahl ist
durchweg aus classischen Schriftstellern genommen. —

Eine Biographie von James Augustus N. John: Louis Napoleon, Kai¬
ser der Franzosen (Leipzig, Thenau) wird in »diesem Augenblick, wo der Kaiser
sich mit so großem Erfolg beeifert, das Urtheil Europas über den neuen Cäsaris¬
mus umzustimmen, viel gelesen werden; sie ist pikant und unterhaltend geschrieben,
und es fehlt namentlich an Klatschgeschichten nicht. Ernstcrc Anforderungen zu befrie¬
digen ist sie dagegen kaum geeignet; der Verfasser hat nur allgemein zugängliche
Quellen benutzen können, und seine Kritik ist ohne alle Methode. —

Griechische Reisen und Studien von F. L. Ussing. Mit 3 Tafeln,
Kopenhagen, Gyldendcilsche Buchhandlung. Der erste Theil des Buchs ist die Be¬
schreibung einer Reise durch Thessalien, die im Jahre 1846 unternommen wurde
und deren Ergebnisse in sehr anschaulicher Weise erzählt sind. Der zweite Theil
„Attische Studien" bringt eine Abhandlung, welche den Beweis unternimmt, daß
einige Bildhauerarbeiten an den Propyläen (ein Hermes und die Chariten), von
denen man Neste gefunden, Werke des Philosophen Sokrates seien, darauf folgt ein
zweiter Aufsatz, welcher unter starker Polemik gegen Bötticher, Curtius und Overbeck
die Meinung des Verfassers von der ursprünglichen Gestalt des Parthenons versieht,
nach welcher der größte Theil des Hckatompcdvs sich unter freiem Himmel befunden
haben soll. ' '




Verantwortlicher Redacteur: v. Moritz Busch — Verlag von F. L. Hcrbig'
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341588_105276/288>, abgerufen am 14.05.2024.