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Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. II. Band.

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Notiz.

Die deutsche Händclgcsellschaft zu Leipzig hat die Veröffentlichung der
Werke Handels begonnen; der bereits ausgegebene erste Band- des ersten (aus drei
Bänden bestehenden) Jahrgangs enthält das Oratorium "Susanna"; Acis und Ga-
latea so wie ein Band Klavicrwcrke werden binnen kurzem folgen.

Fr. Chrysander. über dessen vorzügliche Biographie Handels wir ausführlich
berichtet haben, hat sich der hauptsächlichen Leitung der Ausgabe unterzogen, wo¬
durch Sicherheit genug für ihre kritische und historische Reinheit geboten ist. Die
deutsche Uebersetzung des englischen Textes besorgt Gervinus; die Uebertragung der
Susanna ist vortrefflich gelungen. Im Aeußern unterscheidet sich diese Ausgabe
wenig von der Dachausgabc; einen praktischen Vorzug hat sie durch den beigedrucktem
Klavicrauszug, der auch dem Liebhaber das Eindringen in die Partitur erleichtert,
und zur Popularisirung der Werke Handels unzweifelhaft beitragen wird. , Bachs
und Handels Werke können in Wahrheit nicht genug verbreitet werden; an ihnen
kann der Kunstgeschmack unserer Nation sich verjüngen, und dann mit Gesundheit
und frischer Kraft die in neuester Zeit mannigfachen' Versuche, subjective Caprice
in der Kunst allein geltend zu machen, mit ruhiger Energie zurückweisen. Die
Klavicrauszügc zu den Händelschen Partituren wurden von Julius Nietz ausgearbeitet;
der vorliegende zur "Susanna" ist streng einfach und der Partitur getreu gehalten.
Wenn der erste Jahrgang fertig vorliegt, soll ausführlicher berichtet werden. Die
Gesellschaft, hat wohlgethan mit der Susanna zu beginnen; es ist von vornher¬
ein ein Werk geboten, dessen Aufführung'kleinern Gesanginstitutcn oder auch Privat-
vcreincn leicht zu ermöglichen ist, und weiches bei einer Fülle unmittelbar verständ¬
licher Musik doch die Größe des Händelschen Stiles offenbart. Für die äußerliche
Sicherstellung'der Gesellschaft ist es sehr wichtig, daß der König von Hannover in
rühmlichem Interesse für die Kunst ihr einen jährlichen Beitrag von tausend Thalern'
gewährt hat. Nichtsdestoweniger wird eine allgemeinere Betheiligung, .wie sich bis
jetzt gezeigt hat, dem Unternehmen nothwendig, wenn sein Fortbestehen für die Zu¬
kunft ganz fest begründet erscheinen soll. Deshalb ergehe die Aufforderung an alle
Kunstverehrer, der Gesellschaft beizutreten, und bei der Errichtung dieses, einem der
größten Tonmeister des Vaterlandes geweihten unvergänglichen Denkmals mitzuhelfen
und dadurch zugleich zur Aufrechterhaltung des edleren Geschmackes in der Musik
v. beizutragen.




Mit Ur.-t4 beginnt diese Zeitschrift ein neues Quartal,
welches durch alle Buchhandlungen und Postämter zu be¬
ziehen ist.
Leipzig, im März -1859.
^ Die Verlagshandlung.




Verantwortlicher Redacteur- O, Morijz Busch -- Verlag vo" F. L> Herbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
Notiz.

Die deutsche Händclgcsellschaft zu Leipzig hat die Veröffentlichung der
Werke Handels begonnen; der bereits ausgegebene erste Band- des ersten (aus drei
Bänden bestehenden) Jahrgangs enthält das Oratorium „Susanna"; Acis und Ga-
latea so wie ein Band Klavicrwcrke werden binnen kurzem folgen.

Fr. Chrysander. über dessen vorzügliche Biographie Handels wir ausführlich
berichtet haben, hat sich der hauptsächlichen Leitung der Ausgabe unterzogen, wo¬
durch Sicherheit genug für ihre kritische und historische Reinheit geboten ist. Die
deutsche Uebersetzung des englischen Textes besorgt Gervinus; die Uebertragung der
Susanna ist vortrefflich gelungen. Im Aeußern unterscheidet sich diese Ausgabe
wenig von der Dachausgabc; einen praktischen Vorzug hat sie durch den beigedrucktem
Klavicrauszug, der auch dem Liebhaber das Eindringen in die Partitur erleichtert,
und zur Popularisirung der Werke Handels unzweifelhaft beitragen wird. , Bachs
und Handels Werke können in Wahrheit nicht genug verbreitet werden; an ihnen
kann der Kunstgeschmack unserer Nation sich verjüngen, und dann mit Gesundheit
und frischer Kraft die in neuester Zeit mannigfachen' Versuche, subjective Caprice
in der Kunst allein geltend zu machen, mit ruhiger Energie zurückweisen. Die
Klavicrauszügc zu den Händelschen Partituren wurden von Julius Nietz ausgearbeitet;
der vorliegende zur „Susanna" ist streng einfach und der Partitur getreu gehalten.
Wenn der erste Jahrgang fertig vorliegt, soll ausführlicher berichtet werden. Die
Gesellschaft, hat wohlgethan mit der Susanna zu beginnen; es ist von vornher¬
ein ein Werk geboten, dessen Aufführung'kleinern Gesanginstitutcn oder auch Privat-
vcreincn leicht zu ermöglichen ist, und weiches bei einer Fülle unmittelbar verständ¬
licher Musik doch die Größe des Händelschen Stiles offenbart. Für die äußerliche
Sicherstellung'der Gesellschaft ist es sehr wichtig, daß der König von Hannover in
rühmlichem Interesse für die Kunst ihr einen jährlichen Beitrag von tausend Thalern'
gewährt hat. Nichtsdestoweniger wird eine allgemeinere Betheiligung, .wie sich bis
jetzt gezeigt hat, dem Unternehmen nothwendig, wenn sein Fortbestehen für die Zu¬
kunft ganz fest begründet erscheinen soll. Deshalb ergehe die Aufforderung an alle
Kunstverehrer, der Gesellschaft beizutreten, und bei der Errichtung dieses, einem der
größten Tonmeister des Vaterlandes geweihten unvergänglichen Denkmals mitzuhelfen
und dadurch zugleich zur Aufrechterhaltung des edleren Geschmackes in der Musik
v. beizutragen.




Mit Ur.-t4 beginnt diese Zeitschrift ein neues Quartal,
welches durch alle Buchhandlungen und Postämter zu be¬
ziehen ist.
Leipzig, im März -1859.
^ Die Verlagshandlung.




Verantwortlicher Redacteur- O, Morijz Busch — Verlag vo» F. L> Herbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_107046/50>, abgerufen am 19.05.2024.