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Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band.

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als er erklärt, daß Krolle und Land nicht länger auf einen erhöhten Ertrag der
Grundsteuer verzichten können, daß die Verstärkung unsers Heeres erst dann gesichert
sein wird, wenn alle Stände und Landestheile, wie sie die Wehrpflicht gleichmäßig
erfüllen, so auch zu dem Aufwande, welchen das Heer erfordert, im Verhältniß ihrer
Steuerkraft gleichmäßig beitragen. Der lebhafte Beifall, der diesen Worten folgt,
mag zwar nicht von den Mitgliedern des Herrenhauses kommen, aber wird bei ihnen
die heilsame Mahnung der königlichen Worte bestärken.

Nachdem der König von seinen Absichten für Kurhessen und die Herzogthümer
gesprochen und die gebührende Lösung dieser Fragen als nationale Pflicht anerkannt,
macht er eine Pause und fährt dann mit erhöhtem Tone fort:

"Meine Negierung hat in bewegter Zeit begonnen, Was uus beschieden sein
möge, Ich werde'^ feststehen auf den Grundsätzen, mit welchen Ich die Regentschaft
übernommen habe. Die Erfahrung, welche Ich in deren Anwendung gemacht, hat
Mich von dem Werthe derselben nur noch inniger überzeugt. Entschlossen, die Wirk¬
samkeit unserer Institutionen und unserer^Gesetzt.''zu kräftigen, die nationalen Interessen
Preußens und Deutschlands mit Ernst und Nachdruck zu fordern, erblicke Ich in
dem unbeirrten Festhalten dieses Weges die sicherste Bürgschaft gegen den Geist des
Umsturzes, welcher sich in Europa regt.

Ich vertraue, daß Preußen unter Meinem Scepter sich selbst treu bleiben wird.
Ich vertraue, daß Preußen im Rathe seiner Vertreter wie in den Thaten seines Volks
beweisen wird, daß es nicht gemeint ist, hinter der Eintracht, der Kraft und dem
Ruhme seiner Väter zurückzubleiben. Ich vertraue, daß das Land in unverbrüchlicher
Treue zu Mir stehen wird in guten und bösen Tagen.

Bei der Uebernahme der Regentschaft habe Zeh gelobt, die Mir von Gott ver¬
liehene Macht der Verfassung und den Gesetzen des Königreichs gemäß üben zu wollen.
Indem Ich auf jenes Gelübde verweise, fordere'ich Sie auf, Mir die Treue zu ge¬
loben, welche Sie Meinem verklärten Bruder geschworen und gehalten haben.

So werden Sie Mir denn jetzt vor Gott dem Allmächtigen einen feierlichen
Eid schwören, daß Sie Mir in Treue Unterthan sein wollen, daß Sie mir in der
Ausübung meiner Rechte und Pflichten mit Gut und Blut beistehen wollen."

Auf das freudig zustimmende Ja der Versammlung erwidert der König mit
einem kräftigen "Das walte Gott", und auf die Aufforderung des Ministers des
Innern. Grafen Schwerin, treten die Mitglieder beider Häuser der Reihe nach vor
den König hin, den Eid der Treue zu schwören, eine Handlung, die derselbe schließt
mit den Worten: An Gottes Segen ist Alles gelegen.

Wir haben nie die Befürchtungen getheilt, der König werde die Bahnen ver¬
lassen, welche der Regent gewandelt. Seine Worte haben ausdrücklich diese Ansicht
beseitigt, er hat die Pflichten seines königlichen Amtes im rechten Geiste ergriffen,
an der Volksvertretung ist es jetzt, ihm im rechten Geiste entgegenzukommen. Beide
Häuser werden in ihrer Antwortsadresse auszusprcclM haben, welche Stellung sie
einnehmen wollen. Die Sicherheit it/rar Loyalität ist über allen, Zweifel, das Haus der
Abgeordneten aber hat namentlich die Pflicht, offen dem König zu sagen, daß, wenn
es mit Freudigkeit dem von ihm eingcschlagneu Wege zustimmt, die Nä-the der
Krone seine Absichten doch bisher nnr unvollkommen ausgeführt. Die Lage der
Dinge ist zu ernst für schwächliche Rücksichten. Zwischen Fürst und Volk muß
Wahrheit sein und die Adresse und ihre Debatte muß dem König zeige", was die
Vertreter des letztern wollen, nicht als unüberlegte Wünsche, sondern als reiflich cr-
wogne Ueberzeugungen. Es ist keine Zeit für Phrasen. Nur solche Worte sollen
gesprochen werden, welche zu Thaten führen. Möge ein guter Stern die Geister
P. lenken, fest und sicher zu gehen.




^nilMvin'tiicbti Nediicleur: Dr. M e> r i jz Busch.
Verlag von F. L. Herbig -- Druck von C. <L. M>ert in Leipzig,

als er erklärt, daß Krolle und Land nicht länger auf einen erhöhten Ertrag der
Grundsteuer verzichten können, daß die Verstärkung unsers Heeres erst dann gesichert
sein wird, wenn alle Stände und Landestheile, wie sie die Wehrpflicht gleichmäßig
erfüllen, so auch zu dem Aufwande, welchen das Heer erfordert, im Verhältniß ihrer
Steuerkraft gleichmäßig beitragen. Der lebhafte Beifall, der diesen Worten folgt,
mag zwar nicht von den Mitgliedern des Herrenhauses kommen, aber wird bei ihnen
die heilsame Mahnung der königlichen Worte bestärken.

Nachdem der König von seinen Absichten für Kurhessen und die Herzogthümer
gesprochen und die gebührende Lösung dieser Fragen als nationale Pflicht anerkannt,
macht er eine Pause und fährt dann mit erhöhtem Tone fort:

„Meine Negierung hat in bewegter Zeit begonnen, Was uus beschieden sein
möge, Ich werde'^ feststehen auf den Grundsätzen, mit welchen Ich die Regentschaft
übernommen habe. Die Erfahrung, welche Ich in deren Anwendung gemacht, hat
Mich von dem Werthe derselben nur noch inniger überzeugt. Entschlossen, die Wirk¬
samkeit unserer Institutionen und unserer^Gesetzt.''zu kräftigen, die nationalen Interessen
Preußens und Deutschlands mit Ernst und Nachdruck zu fordern, erblicke Ich in
dem unbeirrten Festhalten dieses Weges die sicherste Bürgschaft gegen den Geist des
Umsturzes, welcher sich in Europa regt.

Ich vertraue, daß Preußen unter Meinem Scepter sich selbst treu bleiben wird.
Ich vertraue, daß Preußen im Rathe seiner Vertreter wie in den Thaten seines Volks
beweisen wird, daß es nicht gemeint ist, hinter der Eintracht, der Kraft und dem
Ruhme seiner Väter zurückzubleiben. Ich vertraue, daß das Land in unverbrüchlicher
Treue zu Mir stehen wird in guten und bösen Tagen.

Bei der Uebernahme der Regentschaft habe Zeh gelobt, die Mir von Gott ver¬
liehene Macht der Verfassung und den Gesetzen des Königreichs gemäß üben zu wollen.
Indem Ich auf jenes Gelübde verweise, fordere'ich Sie auf, Mir die Treue zu ge¬
loben, welche Sie Meinem verklärten Bruder geschworen und gehalten haben.

So werden Sie Mir denn jetzt vor Gott dem Allmächtigen einen feierlichen
Eid schwören, daß Sie Mir in Treue Unterthan sein wollen, daß Sie mir in der
Ausübung meiner Rechte und Pflichten mit Gut und Blut beistehen wollen."

Auf das freudig zustimmende Ja der Versammlung erwidert der König mit
einem kräftigen „Das walte Gott", und auf die Aufforderung des Ministers des
Innern. Grafen Schwerin, treten die Mitglieder beider Häuser der Reihe nach vor
den König hin, den Eid der Treue zu schwören, eine Handlung, die derselbe schließt
mit den Worten: An Gottes Segen ist Alles gelegen.

Wir haben nie die Befürchtungen getheilt, der König werde die Bahnen ver¬
lassen, welche der Regent gewandelt. Seine Worte haben ausdrücklich diese Ansicht
beseitigt, er hat die Pflichten seines königlichen Amtes im rechten Geiste ergriffen,
an der Volksvertretung ist es jetzt, ihm im rechten Geiste entgegenzukommen. Beide
Häuser werden in ihrer Antwortsadresse auszusprcclM haben, welche Stellung sie
einnehmen wollen. Die Sicherheit it/rar Loyalität ist über allen, Zweifel, das Haus der
Abgeordneten aber hat namentlich die Pflicht, offen dem König zu sagen, daß, wenn
es mit Freudigkeit dem von ihm eingcschlagneu Wege zustimmt, die Nä-the der
Krone seine Absichten doch bisher nnr unvollkommen ausgeführt. Die Lage der
Dinge ist zu ernst für schwächliche Rücksichten. Zwischen Fürst und Volk muß
Wahrheit sein und die Adresse und ihre Debatte muß dem König zeige», was die
Vertreter des letztern wollen, nicht als unüberlegte Wünsche, sondern als reiflich cr-
wogne Ueberzeugungen. Es ist keine Zeit für Phrasen. Nur solche Worte sollen
gesprochen werden, welche zu Thaten führen. Möge ein guter Stern die Geister
P. lenken, fest und sicher zu gehen.




^nilMvin'tiicbti Nediicleur: Dr. M e> r i jz Busch.
Verlag von F. L. Herbig — Druck von C. <L. M>ert in Leipzig,
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[0170] als er erklärt, daß Krolle und Land nicht länger auf einen erhöhten Ertrag der Grundsteuer verzichten können, daß die Verstärkung unsers Heeres erst dann gesichert sein wird, wenn alle Stände und Landestheile, wie sie die Wehrpflicht gleichmäßig erfüllen, so auch zu dem Aufwande, welchen das Heer erfordert, im Verhältniß ihrer Steuerkraft gleichmäßig beitragen. Der lebhafte Beifall, der diesen Worten folgt, mag zwar nicht von den Mitgliedern des Herrenhauses kommen, aber wird bei ihnen die heilsame Mahnung der königlichen Worte bestärken. Nachdem der König von seinen Absichten für Kurhessen und die Herzogthümer gesprochen und die gebührende Lösung dieser Fragen als nationale Pflicht anerkannt, macht er eine Pause und fährt dann mit erhöhtem Tone fort: „Meine Negierung hat in bewegter Zeit begonnen, Was uus beschieden sein möge, Ich werde'^ feststehen auf den Grundsätzen, mit welchen Ich die Regentschaft übernommen habe. Die Erfahrung, welche Ich in deren Anwendung gemacht, hat Mich von dem Werthe derselben nur noch inniger überzeugt. Entschlossen, die Wirk¬ samkeit unserer Institutionen und unserer^Gesetzt.''zu kräftigen, die nationalen Interessen Preußens und Deutschlands mit Ernst und Nachdruck zu fordern, erblicke Ich in dem unbeirrten Festhalten dieses Weges die sicherste Bürgschaft gegen den Geist des Umsturzes, welcher sich in Europa regt. Ich vertraue, daß Preußen unter Meinem Scepter sich selbst treu bleiben wird. Ich vertraue, daß Preußen im Rathe seiner Vertreter wie in den Thaten seines Volks beweisen wird, daß es nicht gemeint ist, hinter der Eintracht, der Kraft und dem Ruhme seiner Väter zurückzubleiben. Ich vertraue, daß das Land in unverbrüchlicher Treue zu Mir stehen wird in guten und bösen Tagen. Bei der Uebernahme der Regentschaft habe Zeh gelobt, die Mir von Gott ver¬ liehene Macht der Verfassung und den Gesetzen des Königreichs gemäß üben zu wollen. Indem Ich auf jenes Gelübde verweise, fordere'ich Sie auf, Mir die Treue zu ge¬ loben, welche Sie Meinem verklärten Bruder geschworen und gehalten haben. So werden Sie Mir denn jetzt vor Gott dem Allmächtigen einen feierlichen Eid schwören, daß Sie Mir in Treue Unterthan sein wollen, daß Sie mir in der Ausübung meiner Rechte und Pflichten mit Gut und Blut beistehen wollen." Auf das freudig zustimmende Ja der Versammlung erwidert der König mit einem kräftigen „Das walte Gott", und auf die Aufforderung des Ministers des Innern. Grafen Schwerin, treten die Mitglieder beider Häuser der Reihe nach vor den König hin, den Eid der Treue zu schwören, eine Handlung, die derselbe schließt mit den Worten: An Gottes Segen ist Alles gelegen. Wir haben nie die Befürchtungen getheilt, der König werde die Bahnen ver¬ lassen, welche der Regent gewandelt. Seine Worte haben ausdrücklich diese Ansicht beseitigt, er hat die Pflichten seines königlichen Amtes im rechten Geiste ergriffen, an der Volksvertretung ist es jetzt, ihm im rechten Geiste entgegenzukommen. Beide Häuser werden in ihrer Antwortsadresse auszusprcclM haben, welche Stellung sie einnehmen wollen. Die Sicherheit it/rar Loyalität ist über allen, Zweifel, das Haus der Abgeordneten aber hat namentlich die Pflicht, offen dem König zu sagen, daß, wenn es mit Freudigkeit dem von ihm eingcschlagneu Wege zustimmt, die Nä-the der Krone seine Absichten doch bisher nnr unvollkommen ausgeführt. Die Lage der Dinge ist zu ernst für schwächliche Rücksichten. Zwischen Fürst und Volk muß Wahrheit sein und die Adresse und ihre Debatte muß dem König zeige», was die Vertreter des letztern wollen, nicht als unüberlegte Wünsche, sondern als reiflich cr- wogne Ueberzeugungen. Es ist keine Zeit für Phrasen. Nur solche Worte sollen gesprochen werden, welche zu Thaten führen. Möge ein guter Stern die Geister P. lenken, fest und sicher zu gehen. ^nilMvin'tiicbti Nediicleur: Dr. M e> r i jz Busch. Verlag von F. L. Herbig — Druck von C. <L. M>ert in Leipzig,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_110893/170>, abgerufen am 24.05.2024.