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Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, I. Semester. I. Band.

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wird die erste sein. "Wie sind wohl die Bilder nach England gekommen und
zu welcher Zeit?" Doch auch bei dieser will ich in meiner Forschung keine
Mühe sparen*). Kunst und Alterthum haben jetzt vorzüglich hohe Reitze für
mich, da ich vor Kurzem im Brittischen Museum in dieses Fach versetzt worden
bin. Das Museum nämlich hat vier große Abtheilungen (vövÄrtmeirts). 1) Die
Handschriften -- (on-vartmeut ok marmserixts). 2) Gedruckte Bücher oder die
Bibliothek (DepÄrtment ot'vriuteü boolcs). 3) Kunst und Alterthum (Deport-
meut ok Äliticzuitios). 4) Naturgeschichte (vexartment ot natura,! lüstor^).
Außer Dienern sind in der zweiten und dritten Abtheilung drey Aufseher; in der
ersten und vierten zwey. In meiner Abtheilung ist Herr 1g.Mr Liovade der
erste, ich der zweyte und Hr. Lruitll der dritte Aufseher.

Noch habe ich Ew. Excellenz meine Erkenntlichkeit für die Güte und Herab¬
lassung, womit Sie einen Empfohlenen von mir, Hrn. Schultz, aufgenommen
haben, auszudrücken. Derselbe hat mir die Radirten Blätter nach Ihren
Handzeichnungen als Geschenk von Ihnen überreicht, wofür ich herzlich danke.
Wie ich sie mit Vergnügen durchschaute, dachte ich: "Ist denn die Hand dieses
großen Mannes der Kunst eben so mächtig wie der Geist?" -- u. s. w.


Mit den Gesinnungen der aufrichtigsten Hochachtung beharre ich Ew. Exc. treuergebenster Diener G. H. Noehden. .
7.

Ew. Wohlgeb.

vermeide sogleich die Ankunft Ihrer höchst erfreulichen Sendung, von der ich
die Resultate im gegenwärtigen Heft von Kunst und Alterthum, im nächsten so¬
dann Ihre vollkommen befriedigenden Mittheilungen in extenso geben werde;
sie sind so gründlich und ausführlich, als sich von Ihrer Umsicht, Pünctlichkeit
und Gewogenheit nur erwarten ließ.

Mehr sag ich nicht, um diese Zeilen nicht aufzuhalten, und bemerke nur
daß ich bey Jhro K. H. dem Großherzog wegen dem Exemplar des Abendmahls
nachzufragen Gelegenheit nahm, und waS ich vorher vermuthet hatte wirklich
fand. Das in meiner Abwesenheit angekommene Paket nämlich, war von den
Meinigen eröffnet und an beyde Hoheiten die bezeichneten Exemplare gesendet
worden. Man wartete meine Rückkehr ab, die erst spät und zu einer sehr
tumultuarischen Zeit erfolgte, dadurch wurde der Dank für die bedeutende Gabe



') Die Ergebnisse dieser Nachforschungen finden sich zum Theil mit NoehdenS eigenen
Worten in dem zweiten Aufsatz über Cäsars Triumphzug in Kunst und Alterthum. IV., 2.

wird die erste sein. „Wie sind wohl die Bilder nach England gekommen und
zu welcher Zeit?" Doch auch bei dieser will ich in meiner Forschung keine
Mühe sparen*). Kunst und Alterthum haben jetzt vorzüglich hohe Reitze für
mich, da ich vor Kurzem im Brittischen Museum in dieses Fach versetzt worden
bin. Das Museum nämlich hat vier große Abtheilungen (vövÄrtmeirts). 1) Die
Handschriften — (on-vartmeut ok marmserixts). 2) Gedruckte Bücher oder die
Bibliothek (DepÄrtment ot'vriuteü boolcs). 3) Kunst und Alterthum (Deport-
meut ok Äliticzuitios). 4) Naturgeschichte (vexartment ot natura,! lüstor^).
Außer Dienern sind in der zweiten und dritten Abtheilung drey Aufseher; in der
ersten und vierten zwey. In meiner Abtheilung ist Herr 1g.Mr Liovade der
erste, ich der zweyte und Hr. Lruitll der dritte Aufseher.

Noch habe ich Ew. Excellenz meine Erkenntlichkeit für die Güte und Herab¬
lassung, womit Sie einen Empfohlenen von mir, Hrn. Schultz, aufgenommen
haben, auszudrücken. Derselbe hat mir die Radirten Blätter nach Ihren
Handzeichnungen als Geschenk von Ihnen überreicht, wofür ich herzlich danke.
Wie ich sie mit Vergnügen durchschaute, dachte ich: „Ist denn die Hand dieses
großen Mannes der Kunst eben so mächtig wie der Geist?" — u. s. w.


Mit den Gesinnungen der aufrichtigsten Hochachtung beharre ich Ew. Exc. treuergebenster Diener G. H. Noehden. .
7.

Ew. Wohlgeb.

vermeide sogleich die Ankunft Ihrer höchst erfreulichen Sendung, von der ich
die Resultate im gegenwärtigen Heft von Kunst und Alterthum, im nächsten so¬
dann Ihre vollkommen befriedigenden Mittheilungen in extenso geben werde;
sie sind so gründlich und ausführlich, als sich von Ihrer Umsicht, Pünctlichkeit
und Gewogenheit nur erwarten ließ.

Mehr sag ich nicht, um diese Zeilen nicht aufzuhalten, und bemerke nur
daß ich bey Jhro K. H. dem Großherzog wegen dem Exemplar des Abendmahls
nachzufragen Gelegenheit nahm, und waS ich vorher vermuthet hatte wirklich
fand. Das in meiner Abwesenheit angekommene Paket nämlich, war von den
Meinigen eröffnet und an beyde Hoheiten die bezeichneten Exemplare gesendet
worden. Man wartete meine Rückkehr ab, die erst spät und zu einer sehr
tumultuarischen Zeit erfolgte, dadurch wurde der Dank für die bedeutende Gabe



') Die Ergebnisse dieser Nachforschungen finden sich zum Theil mit NoehdenS eigenen
Worten in dem zweiten Aufsatz über Cäsars Triumphzug in Kunst und Alterthum. IV., 2.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341799_116464/504>, abgerufen am 15.06.2024.