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Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. III. Band.

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lasscs von Karl Friedrich Schinkel im Beuth-Schinkel-Museum in Berlin. Im Auf¬
trag des königl. Handelsministeriums angefertigt von Alfred Freiherrn von Wolzogen.
Berlin, 1864. Verlag der Geh. Obcrhosbuchdruckcrei.

Zu den drei Bänden, in welchen H. von Wolzogen interessante und werthvolle
Mittheilungen aus Schinkels nachgelassenen Papieren zusammengestellt hat, tritt
dieser vierte als eine willkommene und dankenswerthe Ergänzung hinzu. Es ist
bekannt, daß der künstlerische Nachlaß Schinkels seiner Zeit von Seiten der preußischen
Negierung angekauft und, nach dem Ableben Beuths mit dessen Nachlasse vereinigt,
als dents-schinkelsches Museum in den Räumen der berliner Bauakademie dem öffent¬
lichen Gebrauche zugänglich aufgestellt worden ist. Von dieser durch viele spätere
Schenkungen und Ankäufe weiterhin wesentlich bereicherten Sammlung liegt nun
gegenwärtig der Katalog gedruckt vor, und wir verfehlen nicht, ihn allen denen, welche
der Thätigkeit unsres größten Architekten das ernstere Interesse wahrhaften Studiums
zuwenden, als ein wesentliches und höchst brauchbares Hilfsmittel bei der Be¬
nutzung jener in Berlin aufgespeicherten Schätze zu empfehlen. Das Buch theilt
sich ein in ein alphabetisches Verzeichniß, welches im Interesse der Auffindung der
einzelnen Werke höchst willkommen ist; in einen systematischen Katalog, welcher am
geeignetsten ist, einen Ueberblick zu gewähren über die staunenswerthe Fülle und
Ausbreitung von Schinkels Thätigkeit, und in das Verzeichniß der in den Räumen
des Museums an den Wänden :c. ausgestellten Zeichnungen, Gipse u. s. w. Die
nöthigen erläuternden Notizen besonders über die Art des Erwerbes der einzelnen
Werke für das Museum giebt die Vorrede. In wie weit der Katalog im Einzelnen
mit der nöthigen Akribie und Kritik gemacht ist, dies zu beurtheilen würde es eines
sorgfältigen Nachprüfens im Detail bedürfen, indessen bürgt der Name des Verfassers,
dem zugleich die officiellen Inventarien zur Benutzung vorlagen, für eine sorgfältige
Arbeit. Wenn wir ein Desiderat aussprechen möchten, so wäre es dieses, daß wenig¬
stens ein Anfang hätte gemacht werden sollen mit einer Verzeichnung der Schinkelschen
Arbeiten, welche sich noch im Pnvatbesitze befinden. Vollständigkeit hierbei zu erzielen
wäre allerdings so gut wie unmöglich; allein, wie gesagt, man würde es Herrn
v. Wolzogen nur Dank wissen können, wenn er wenigstens den Anfang machte mit
einer Registirung der bezüglichen Werke, da ohne Zweifel seine nahen Beziehungen
zu der Familie des Verewigten ihm hierbei großen Vorschub leisten würden. Nach¬
träge und Ergänzungen werden dann nicht aus sich warten lassen und die Rcgistri-
rung von Schinkels Arbeiten einer immer größern Vollständigkeit entgegenführen.
Inzwischen erkennen wir den Reichthum des hier Gebotenen und die Wichtigkeit des¬
selben als Hilfsmittel bei dem Studium von Schinkels Werken mit Dank gegen den
Verfasser und das Handelsministerium, welches diese Arbeit veranlaßte, gern an.




Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch.
Verlag von F. L. Herbig. -- Druck von C. E. Elberi in Leipzig.

lasscs von Karl Friedrich Schinkel im Beuth-Schinkel-Museum in Berlin. Im Auf¬
trag des königl. Handelsministeriums angefertigt von Alfred Freiherrn von Wolzogen.
Berlin, 1864. Verlag der Geh. Obcrhosbuchdruckcrei.

Zu den drei Bänden, in welchen H. von Wolzogen interessante und werthvolle
Mittheilungen aus Schinkels nachgelassenen Papieren zusammengestellt hat, tritt
dieser vierte als eine willkommene und dankenswerthe Ergänzung hinzu. Es ist
bekannt, daß der künstlerische Nachlaß Schinkels seiner Zeit von Seiten der preußischen
Negierung angekauft und, nach dem Ableben Beuths mit dessen Nachlasse vereinigt,
als dents-schinkelsches Museum in den Räumen der berliner Bauakademie dem öffent¬
lichen Gebrauche zugänglich aufgestellt worden ist. Von dieser durch viele spätere
Schenkungen und Ankäufe weiterhin wesentlich bereicherten Sammlung liegt nun
gegenwärtig der Katalog gedruckt vor, und wir verfehlen nicht, ihn allen denen, welche
der Thätigkeit unsres größten Architekten das ernstere Interesse wahrhaften Studiums
zuwenden, als ein wesentliches und höchst brauchbares Hilfsmittel bei der Be¬
nutzung jener in Berlin aufgespeicherten Schätze zu empfehlen. Das Buch theilt
sich ein in ein alphabetisches Verzeichniß, welches im Interesse der Auffindung der
einzelnen Werke höchst willkommen ist; in einen systematischen Katalog, welcher am
geeignetsten ist, einen Ueberblick zu gewähren über die staunenswerthe Fülle und
Ausbreitung von Schinkels Thätigkeit, und in das Verzeichniß der in den Räumen
des Museums an den Wänden :c. ausgestellten Zeichnungen, Gipse u. s. w. Die
nöthigen erläuternden Notizen besonders über die Art des Erwerbes der einzelnen
Werke für das Museum giebt die Vorrede. In wie weit der Katalog im Einzelnen
mit der nöthigen Akribie und Kritik gemacht ist, dies zu beurtheilen würde es eines
sorgfältigen Nachprüfens im Detail bedürfen, indessen bürgt der Name des Verfassers,
dem zugleich die officiellen Inventarien zur Benutzung vorlagen, für eine sorgfältige
Arbeit. Wenn wir ein Desiderat aussprechen möchten, so wäre es dieses, daß wenig¬
stens ein Anfang hätte gemacht werden sollen mit einer Verzeichnung der Schinkelschen
Arbeiten, welche sich noch im Pnvatbesitze befinden. Vollständigkeit hierbei zu erzielen
wäre allerdings so gut wie unmöglich; allein, wie gesagt, man würde es Herrn
v. Wolzogen nur Dank wissen können, wenn er wenigstens den Anfang machte mit
einer Registirung der bezüglichen Werke, da ohne Zweifel seine nahen Beziehungen
zu der Familie des Verewigten ihm hierbei großen Vorschub leisten würden. Nach¬
träge und Ergänzungen werden dann nicht aus sich warten lassen und die Rcgistri-
rung von Schinkels Arbeiten einer immer größern Vollständigkeit entgegenführen.
Inzwischen erkennen wir den Reichthum des hier Gebotenen und die Wichtigkeit des¬
selben als Hilfsmittel bei dem Studium von Schinkels Werken mit Dank gegen den
Verfasser und das Handelsministerium, welches diese Arbeit veranlaßte, gern an.




Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch.
Verlag von F. L. Herbig. — Druck von C. E. Elberi in Leipzig.
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[0128] lasscs von Karl Friedrich Schinkel im Beuth-Schinkel-Museum in Berlin. Im Auf¬ trag des königl. Handelsministeriums angefertigt von Alfred Freiherrn von Wolzogen. Berlin, 1864. Verlag der Geh. Obcrhosbuchdruckcrei. Zu den drei Bänden, in welchen H. von Wolzogen interessante und werthvolle Mittheilungen aus Schinkels nachgelassenen Papieren zusammengestellt hat, tritt dieser vierte als eine willkommene und dankenswerthe Ergänzung hinzu. Es ist bekannt, daß der künstlerische Nachlaß Schinkels seiner Zeit von Seiten der preußischen Negierung angekauft und, nach dem Ableben Beuths mit dessen Nachlasse vereinigt, als dents-schinkelsches Museum in den Räumen der berliner Bauakademie dem öffent¬ lichen Gebrauche zugänglich aufgestellt worden ist. Von dieser durch viele spätere Schenkungen und Ankäufe weiterhin wesentlich bereicherten Sammlung liegt nun gegenwärtig der Katalog gedruckt vor, und wir verfehlen nicht, ihn allen denen, welche der Thätigkeit unsres größten Architekten das ernstere Interesse wahrhaften Studiums zuwenden, als ein wesentliches und höchst brauchbares Hilfsmittel bei der Be¬ nutzung jener in Berlin aufgespeicherten Schätze zu empfehlen. Das Buch theilt sich ein in ein alphabetisches Verzeichniß, welches im Interesse der Auffindung der einzelnen Werke höchst willkommen ist; in einen systematischen Katalog, welcher am geeignetsten ist, einen Ueberblick zu gewähren über die staunenswerthe Fülle und Ausbreitung von Schinkels Thätigkeit, und in das Verzeichniß der in den Räumen des Museums an den Wänden :c. ausgestellten Zeichnungen, Gipse u. s. w. Die nöthigen erläuternden Notizen besonders über die Art des Erwerbes der einzelnen Werke für das Museum giebt die Vorrede. In wie weit der Katalog im Einzelnen mit der nöthigen Akribie und Kritik gemacht ist, dies zu beurtheilen würde es eines sorgfältigen Nachprüfens im Detail bedürfen, indessen bürgt der Name des Verfassers, dem zugleich die officiellen Inventarien zur Benutzung vorlagen, für eine sorgfältige Arbeit. Wenn wir ein Desiderat aussprechen möchten, so wäre es dieses, daß wenig¬ stens ein Anfang hätte gemacht werden sollen mit einer Verzeichnung der Schinkelschen Arbeiten, welche sich noch im Pnvatbesitze befinden. Vollständigkeit hierbei zu erzielen wäre allerdings so gut wie unmöglich; allein, wie gesagt, man würde es Herrn v. Wolzogen nur Dank wissen können, wenn er wenigstens den Anfang machte mit einer Registirung der bezüglichen Werke, da ohne Zweifel seine nahen Beziehungen zu der Familie des Verewigten ihm hierbei großen Vorschub leisten würden. Nach¬ träge und Ergänzungen werden dann nicht aus sich warten lassen und die Rcgistri- rung von Schinkels Arbeiten einer immer größern Vollständigkeit entgegenführen. Inzwischen erkennen wir den Reichthum des hier Gebotenen und die Wichtigkeit des¬ selben als Hilfsmittel bei dem Studium von Schinkels Werken mit Dank gegen den Verfasser und das Handelsministerium, welches diese Arbeit veranlaßte, gern an. Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch. Verlag von F. L. Herbig. — Druck von C. E. Elberi in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341799_189094/128>, abgerufen am 20.05.2024.