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Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. IV. Band.

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den Noten geben, umrahmt mit sinnvollen Arabesken. In diesen künstlerischen Bei¬
gaben" welche das Originelle des Buches sind, bemerken wir leider ein unerquickliches
Gemisch schwächlicher moderner Zeichnungen mit Ornamentmotiven, bei welchen
sehr gute Vorbilder zu erkennen sind. Das Ganze trägt alle Vorzüge aber auch
alle Mängel von absichtlichen Festgaben. Das Buch wird auf manchem Weihnachts¬
tische und in manches Konfirmanden Hand zu finden sein; indeß der künstlerische
Eindruck ist dem des Wohlthätigkeitsconccrtes sehr verwandt. Den Schluß bilden
Trostworte und Gebete, denen der Titel "Nach dem Kriege von 1866" gegeben ist.


kauormos. Rotat" et ""Citats,. Herausgegeben von V. L. Wien,
K. Czcrmak.

Ursprünglich zum Privatgebrauche des unbekannten Verfassers zusammengestellt,
versuchen diese Notizen aus dem Gebiete der philosophischen, naturwissenschaftlichen
und allgemeinen Literatur aus 260 Duodezseiten ommis, et "zMöSaill alis, der moder¬
nen Weltweisheit zu geben, ein Unternehmen, das nur bei strenger Einhaltung einer
ausgeprägten Anschauungswelt Ersprießliches leisten könnte. Obgleich sich jedoch der,
Verfasser als Verehrer Schopenhauers bekennt, ist doch seine Absicht rein eklektisch.
Wir halten solche literarische Trüffelpastcten nicht eben für wünschenswerth. Sie
müssen in gewissem Sinne pädagogisch beurtheilt werden und verstoßen gegen einen
Hauptsatz, daß jeder außerordentliche Geist das Recht beansprucht, als ganze Persön¬
lichkeit dem Volke vorgeführt zu werden, nicht mit hundert anderen in einer Art
Photographiealbum zusammen, wo auf jeden nur ein winziger und momentaner
Schattenriß kommt. Belesenheit und Sinn für das Originelle zeigt das Büchelchen
allenthalben.


Die Thiere des Waldes von Brehm und Roßmäßler. II. Band. Win-
tersche Verlagshandlung, Leipzig und Heidelberg.

Die neuesten Lieferungen dieses von uns schon wiederholt rühmlich hervor¬
gehobenen Unternehmens setzen die Beschreibung der kleinen Bewohner des Waldes,
der Jnsecten und ihrer nützlichen und schädlichen Genossen fort und zeigen fast durch¬
weg die gleiche liebevolle Beobachtung und populär-wissenschaftliche Darstellung wie
die bekannten früheren Partien dieses praktisch angelegten Werkes, dessen Illustrationen
Mit größtem Fleiß und trefflicher Anschaulichkeit ausgeführt sind. --




Mit Ur. K beginnt diese Zeitschrift den sechsundzwanzigsten
Jahrgang, Bestellungen daraus nehmen alle Buchhandlungen
und Postämter an.
Leipzig, im December 1866.Die Verlagshandlung.




Verantwortlicher Redacteur- Gustav Freytag.
Verlag von F. L. Hrrbig. -- Druck von Hüthel S- Segler in Leipzig.

den Noten geben, umrahmt mit sinnvollen Arabesken. In diesen künstlerischen Bei¬
gaben» welche das Originelle des Buches sind, bemerken wir leider ein unerquickliches
Gemisch schwächlicher moderner Zeichnungen mit Ornamentmotiven, bei welchen
sehr gute Vorbilder zu erkennen sind. Das Ganze trägt alle Vorzüge aber auch
alle Mängel von absichtlichen Festgaben. Das Buch wird auf manchem Weihnachts¬
tische und in manches Konfirmanden Hand zu finden sein; indeß der künstlerische
Eindruck ist dem des Wohlthätigkeitsconccrtes sehr verwandt. Den Schluß bilden
Trostworte und Gebete, denen der Titel „Nach dem Kriege von 1866" gegeben ist.


kauormos. Rotat» et «»Citats,. Herausgegeben von V. L. Wien,
K. Czcrmak.

Ursprünglich zum Privatgebrauche des unbekannten Verfassers zusammengestellt,
versuchen diese Notizen aus dem Gebiete der philosophischen, naturwissenschaftlichen
und allgemeinen Literatur aus 260 Duodezseiten ommis, et «zMöSaill alis, der moder¬
nen Weltweisheit zu geben, ein Unternehmen, das nur bei strenger Einhaltung einer
ausgeprägten Anschauungswelt Ersprießliches leisten könnte. Obgleich sich jedoch der,
Verfasser als Verehrer Schopenhauers bekennt, ist doch seine Absicht rein eklektisch.
Wir halten solche literarische Trüffelpastcten nicht eben für wünschenswerth. Sie
müssen in gewissem Sinne pädagogisch beurtheilt werden und verstoßen gegen einen
Hauptsatz, daß jeder außerordentliche Geist das Recht beansprucht, als ganze Persön¬
lichkeit dem Volke vorgeführt zu werden, nicht mit hundert anderen in einer Art
Photographiealbum zusammen, wo auf jeden nur ein winziger und momentaner
Schattenriß kommt. Belesenheit und Sinn für das Originelle zeigt das Büchelchen
allenthalben.


Die Thiere des Waldes von Brehm und Roßmäßler. II. Band. Win-
tersche Verlagshandlung, Leipzig und Heidelberg.

Die neuesten Lieferungen dieses von uns schon wiederholt rühmlich hervor¬
gehobenen Unternehmens setzen die Beschreibung der kleinen Bewohner des Waldes,
der Jnsecten und ihrer nützlichen und schädlichen Genossen fort und zeigen fast durch¬
weg die gleiche liebevolle Beobachtung und populär-wissenschaftliche Darstellung wie
die bekannten früheren Partien dieses praktisch angelegten Werkes, dessen Illustrationen
Mit größtem Fleiß und trefflicher Anschaulichkeit ausgeführt sind. —




Mit Ur. K beginnt diese Zeitschrift den sechsundzwanzigsten
Jahrgang, Bestellungen daraus nehmen alle Buchhandlungen
und Postämter an.
Leipzig, im December 1866.Die Verlagshandlung.




Verantwortlicher Redacteur- Gustav Freytag.
Verlag von F. L. Hrrbig. — Druck von Hüthel S- Segler in Leipzig.
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[0554] den Noten geben, umrahmt mit sinnvollen Arabesken. In diesen künstlerischen Bei¬ gaben» welche das Originelle des Buches sind, bemerken wir leider ein unerquickliches Gemisch schwächlicher moderner Zeichnungen mit Ornamentmotiven, bei welchen sehr gute Vorbilder zu erkennen sind. Das Ganze trägt alle Vorzüge aber auch alle Mängel von absichtlichen Festgaben. Das Buch wird auf manchem Weihnachts¬ tische und in manches Konfirmanden Hand zu finden sein; indeß der künstlerische Eindruck ist dem des Wohlthätigkeitsconccrtes sehr verwandt. Den Schluß bilden Trostworte und Gebete, denen der Titel „Nach dem Kriege von 1866" gegeben ist. kauormos. Rotat» et «»Citats,. Herausgegeben von V. L. Wien, K. Czcrmak. Ursprünglich zum Privatgebrauche des unbekannten Verfassers zusammengestellt, versuchen diese Notizen aus dem Gebiete der philosophischen, naturwissenschaftlichen und allgemeinen Literatur aus 260 Duodezseiten ommis, et «zMöSaill alis, der moder¬ nen Weltweisheit zu geben, ein Unternehmen, das nur bei strenger Einhaltung einer ausgeprägten Anschauungswelt Ersprießliches leisten könnte. Obgleich sich jedoch der, Verfasser als Verehrer Schopenhauers bekennt, ist doch seine Absicht rein eklektisch. Wir halten solche literarische Trüffelpastcten nicht eben für wünschenswerth. Sie müssen in gewissem Sinne pädagogisch beurtheilt werden und verstoßen gegen einen Hauptsatz, daß jeder außerordentliche Geist das Recht beansprucht, als ganze Persön¬ lichkeit dem Volke vorgeführt zu werden, nicht mit hundert anderen in einer Art Photographiealbum zusammen, wo auf jeden nur ein winziger und momentaner Schattenriß kommt. Belesenheit und Sinn für das Originelle zeigt das Büchelchen allenthalben. Die Thiere des Waldes von Brehm und Roßmäßler. II. Band. Win- tersche Verlagshandlung, Leipzig und Heidelberg. Die neuesten Lieferungen dieses von uns schon wiederholt rühmlich hervor¬ gehobenen Unternehmens setzen die Beschreibung der kleinen Bewohner des Waldes, der Jnsecten und ihrer nützlichen und schädlichen Genossen fort und zeigen fast durch¬ weg die gleiche liebevolle Beobachtung und populär-wissenschaftliche Darstellung wie die bekannten früheren Partien dieses praktisch angelegten Werkes, dessen Illustrationen Mit größtem Fleiß und trefflicher Anschaulichkeit ausgeführt sind. — Mit Ur. K beginnt diese Zeitschrift den sechsundzwanzigsten Jahrgang, Bestellungen daraus nehmen alle Buchhandlungen und Postämter an. Leipzig, im December 1866.Die Verlagshandlung. Verantwortlicher Redacteur- Gustav Freytag. Verlag von F. L. Hrrbig. — Druck von Hüthel S- Segler in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341803_286147/554>, abgerufen am 18.05.2024.