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Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, I. Semester. I. Band.

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Der Theil "Einleitendes" zerfällt z. B. in vier Specialrubriken (Geschichtliches,
Geographisches, Ethnographisches, Alterthümer), welche genau ebenso gegliedert sind,
wie die übrigen Abschnitte. Die Werke sind in chronologischer Reihenfolge auf¬
gezählt, so daß jeder einzelne Titel vollständige Uebersicht über die betreffende Lite¬
ratur gibt. Der Natur der Sache nach ist der fünfte "Personen- und Familien¬
geschichte" umfassende Theil bezüglich seiner Subjecte alphabetisch geordnet, um die
Uebersicht und das Nachschlagen zu erleichtern; für die einzelnen biographischen
Werke ist auch hier an der chronologischen Reihenfolge festgehalten worden. -- Der
bis jetzt veröffentlichte erste Band schließt mit dem Anfang des sechsten Theils,
dessen Hauptmasse für den zweiten Theil bestimmt ist. Dieser demnächst erscheinende
zweite Theil soll außerdem die bei einem Sammelwerk unvermeidlichen Nachträge,
sowie Register der Autoren, Herausgeber u. s. w., der anonymen Schriften, der
Schriften in russischer Sprache, endlich ein Register sämmtlicher Handschriften und
ihrer Ausbewahrungsorte bringen.

Schon aus diesen flüchtigen Andeutungen über Plan und Umfang des Winkel-
mannschen Werkes dürfte hervorgehen, daß dasselbe nicht als ein Unternehmen von
blos localer Bedeutung, sondern als eine Arbeit in größerem Maßstabe anzusehen
ist, welche der gesammten historischen Wissenschaft zu Gute kommt und für Samm¬
lungen und Bibliotheken, welche irgend auf Vollständigkeit Anspruch machen, im
eigentlichsten Sinne des Worts unentbehrlich ist. Bei dem engen Zusammenhang
der baltischen Provinzialgeschichte mit den Geschicken all der großen Staaten, welche
zugleich mit diesen Provinzen die Herrschaft über die Ostsee erlangt und wieder ver¬
loren haben, wird die Libliotlldok I^ivom^L Historien namentlich für all die wissen¬
schaftlichen Arbeiten, welche es mit Polen, Dänemark, Schweden und Rußland zu
thun haben, in Betracht kommen und als bequemes Hilfsmittel zur literarischen
Orientirung von ungewöhnlichem und bleibendem Werth sein. -- Die Ausstattung
ist eine durchaus würdige und das gewählte große Format kommt dem Leser, dem
es um Auffindung eines bestimmten Titels zu thun ist, wesentlich zu gut. -- Die
verdiente Anerkennung für diese durch den Aufwand riesigen Fleißes binnen weniger
Jahre zu Stande gebrachte Arbeit, wird dem Herrn Verfasser nicht nur von Seiten
des Landes zu Theil werden, dem er dadurch einen eminenten, auch dem politischen
Leben zu Gute kommenden Dienst erwiesen -- sondern ebenso von Seiten der deut¬
schen Wissenschaft, deren Grenzen durch die Lidliotlreeg, I^ivonme Historien beträcht¬
lich erweitert worden sind.




Verantwortliche Redacteure: Gustav Freytag u. Julius Eckardt.
Verlag von F. L. Herbig. -- Druck von Hüthel H Segler in Leipzig.

Der Theil „Einleitendes" zerfällt z. B. in vier Specialrubriken (Geschichtliches,
Geographisches, Ethnographisches, Alterthümer), welche genau ebenso gegliedert sind,
wie die übrigen Abschnitte. Die Werke sind in chronologischer Reihenfolge auf¬
gezählt, so daß jeder einzelne Titel vollständige Uebersicht über die betreffende Lite¬
ratur gibt. Der Natur der Sache nach ist der fünfte „Personen- und Familien¬
geschichte" umfassende Theil bezüglich seiner Subjecte alphabetisch geordnet, um die
Uebersicht und das Nachschlagen zu erleichtern; für die einzelnen biographischen
Werke ist auch hier an der chronologischen Reihenfolge festgehalten worden. — Der
bis jetzt veröffentlichte erste Band schließt mit dem Anfang des sechsten Theils,
dessen Hauptmasse für den zweiten Theil bestimmt ist. Dieser demnächst erscheinende
zweite Theil soll außerdem die bei einem Sammelwerk unvermeidlichen Nachträge,
sowie Register der Autoren, Herausgeber u. s. w., der anonymen Schriften, der
Schriften in russischer Sprache, endlich ein Register sämmtlicher Handschriften und
ihrer Ausbewahrungsorte bringen.

Schon aus diesen flüchtigen Andeutungen über Plan und Umfang des Winkel-
mannschen Werkes dürfte hervorgehen, daß dasselbe nicht als ein Unternehmen von
blos localer Bedeutung, sondern als eine Arbeit in größerem Maßstabe anzusehen
ist, welche der gesammten historischen Wissenschaft zu Gute kommt und für Samm¬
lungen und Bibliotheken, welche irgend auf Vollständigkeit Anspruch machen, im
eigentlichsten Sinne des Worts unentbehrlich ist. Bei dem engen Zusammenhang
der baltischen Provinzialgeschichte mit den Geschicken all der großen Staaten, welche
zugleich mit diesen Provinzen die Herrschaft über die Ostsee erlangt und wieder ver¬
loren haben, wird die Libliotlldok I^ivom^L Historien namentlich für all die wissen¬
schaftlichen Arbeiten, welche es mit Polen, Dänemark, Schweden und Rußland zu
thun haben, in Betracht kommen und als bequemes Hilfsmittel zur literarischen
Orientirung von ungewöhnlichem und bleibendem Werth sein. — Die Ausstattung
ist eine durchaus würdige und das gewählte große Format kommt dem Leser, dem
es um Auffindung eines bestimmten Titels zu thun ist, wesentlich zu gut. — Die
verdiente Anerkennung für diese durch den Aufwand riesigen Fleißes binnen weniger
Jahre zu Stande gebrachte Arbeit, wird dem Herrn Verfasser nicht nur von Seiten
des Landes zu Theil werden, dem er dadurch einen eminenten, auch dem politischen
Leben zu Gute kommenden Dienst erwiesen — sondern ebenso von Seiten der deut¬
schen Wissenschaft, deren Grenzen durch die Lidliotlreeg, I^ivonme Historien beträcht¬
lich erweitert worden sind.




Verantwortliche Redacteure: Gustav Freytag u. Julius Eckardt.
Verlag von F. L. Herbig. — Druck von Hüthel H Segler in Leipzig.
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[0446] Der Theil „Einleitendes" zerfällt z. B. in vier Specialrubriken (Geschichtliches, Geographisches, Ethnographisches, Alterthümer), welche genau ebenso gegliedert sind, wie die übrigen Abschnitte. Die Werke sind in chronologischer Reihenfolge auf¬ gezählt, so daß jeder einzelne Titel vollständige Uebersicht über die betreffende Lite¬ ratur gibt. Der Natur der Sache nach ist der fünfte „Personen- und Familien¬ geschichte" umfassende Theil bezüglich seiner Subjecte alphabetisch geordnet, um die Uebersicht und das Nachschlagen zu erleichtern; für die einzelnen biographischen Werke ist auch hier an der chronologischen Reihenfolge festgehalten worden. — Der bis jetzt veröffentlichte erste Band schließt mit dem Anfang des sechsten Theils, dessen Hauptmasse für den zweiten Theil bestimmt ist. Dieser demnächst erscheinende zweite Theil soll außerdem die bei einem Sammelwerk unvermeidlichen Nachträge, sowie Register der Autoren, Herausgeber u. s. w., der anonymen Schriften, der Schriften in russischer Sprache, endlich ein Register sämmtlicher Handschriften und ihrer Ausbewahrungsorte bringen. Schon aus diesen flüchtigen Andeutungen über Plan und Umfang des Winkel- mannschen Werkes dürfte hervorgehen, daß dasselbe nicht als ein Unternehmen von blos localer Bedeutung, sondern als eine Arbeit in größerem Maßstabe anzusehen ist, welche der gesammten historischen Wissenschaft zu Gute kommt und für Samm¬ lungen und Bibliotheken, welche irgend auf Vollständigkeit Anspruch machen, im eigentlichsten Sinne des Worts unentbehrlich ist. Bei dem engen Zusammenhang der baltischen Provinzialgeschichte mit den Geschicken all der großen Staaten, welche zugleich mit diesen Provinzen die Herrschaft über die Ostsee erlangt und wieder ver¬ loren haben, wird die Libliotlldok I^ivom^L Historien namentlich für all die wissen¬ schaftlichen Arbeiten, welche es mit Polen, Dänemark, Schweden und Rußland zu thun haben, in Betracht kommen und als bequemes Hilfsmittel zur literarischen Orientirung von ungewöhnlichem und bleibendem Werth sein. — Die Ausstattung ist eine durchaus würdige und das gewählte große Format kommt dem Leser, dem es um Auffindung eines bestimmten Titels zu thun ist, wesentlich zu gut. — Die verdiente Anerkennung für diese durch den Aufwand riesigen Fleißes binnen weniger Jahre zu Stande gebrachte Arbeit, wird dem Herrn Verfasser nicht nur von Seiten des Landes zu Theil werden, dem er dadurch einen eminenten, auch dem politischen Leben zu Gute kommenden Dienst erwiesen — sondern ebenso von Seiten der deut¬ schen Wissenschaft, deren Grenzen durch die Lidliotlreeg, I^ivonme Historien beträcht¬ lich erweitert worden sind. Verantwortliche Redacteure: Gustav Freytag u. Julius Eckardt. Verlag von F. L. Herbig. — Druck von Hüthel H Segler in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341811_123087/446>, abgerufen am 17.06.2024.