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Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, I. Semester. II. Band.

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Und im letzten Falle hätte er dem Anschein nach Selbstkenntniß bewiesen.
Der Grazer Advokat hat sich während der zehn Jahre selner politschen Lauf¬
bahn als ein Mann von entschiedenem Freisinn und untadelhaftem Charakter
bewährt, aber nicht nur keine Proben staatsmännischen Talents gegeben,
sondern eher zu dem Glauben berechtigt, daß eine größere politische Aufgabe
als die eines Abgeordneten leicht seine Kräfte übersteigen möchte. Sein Name
wäre allerdings dem Cabinet von nicht geringem Werthe gewesen, welches
sein Augenmerk vor Allem darauf richten muß und auch zu richten scheint,
allen Bewohnern Oestreichs das Vertrauen wiederzugeben, daß ihre Gleich¬
berechtigung nicht blos aus dem Papiere des Reichsgesetzblatts existiren solle.
Gelingt das. so ist das Spiel gewonnen, denn noch bestehen überall im Reiche
die Elemente einer östreichischen Partei, welche jetzt durch nationale Eifer¬
süchteleien und Argwohn auseinander gehalten werden. Aber mit jedem
Tage wächst die Schwierigkeit, die getrennten Glieder zu vereinigen, das
Mißtrauen hat sich auf allen Seiten schon zu tief eingefressen, und die Fa¬
brikanten der öffentlichen Meinung halten es für ihre heilige Pflicht, dieses
Mißtrauen unaufhörlich zu nähren und zu schüren. Den Slaven wird ge¬
predigt, es sei doch wieder nur darauf abgesehen, sie zu bevortheilen, den
Deutschen redet man ein, sie sollen czechisch gemacht werden, und die Leute,
welche nicht blöde genug sind, sich dergleichen einreden zu lassen, fürchten
doch, sich durch irgend ein Wort zu engagiren. für gutmüthige Dummköpfe
oder "Erkaufte" gehalten zu werden. Es hört sich nun freilich ganz gut an.
wenn dre Freunde des neuen Ministeriums sagen: "Alle die Regie¬
rungsmänner, welche mit ungeheurem Jubel als Gründer einer "neuen
Aera" begrüßt wurden, sind sehr still abgetreten und ihre Werke folg-
ten ihnen nach; freuen wir uns der Gleichgiltigkeit und des Mi߬
trauens, welche die neuen Minister empfangen und durch Thaten über¬
wunden sein wollen. Giskra so gut wie Schmerling ließ sich sehr schnell
in den Glauben einwiegen, durch Uebernahme des Portefeuilles habe er schon
den Staat gerettet, vor seinem bloßen Namen müßten alle Schwierigkeiten
weichen, er sei unfehlbar, unersetzlich; wohl seinen Nachfolgern, daß sie nicht
durch ähnliche Schmeicheleien bethört, vielmehr zu großen Kraftanstrengungen
angespornt werden." Diese Logik klingt in der That nicht übel, sie setzt aber
völlige Klarheit über nächste und fernere Ziele, völlige Selbstlosigkeit, festen
. Glauben an sich und ihre Sache, einen ungewöhnlichen Grad von Kraft und
Ausdauer und endlich -- viel Glück bei den neuen Ministern voraus. Hin¬
dernisse, welche Schmerling und Giskra, von dem Vertrauen und Enthusias¬
mus einer sehr bedeutenden Partei getragen, halb spielend hätten überwin¬
den können, dürften die Kräfte ihrer Nachfolger leicht aufreiben! hundert
günstige Chancen, welche Jene unbenutzt ließen, sind für Diese gar nicht mehr
vorhanden. Als man vor drei Jahren an die Verfassungsrevision ging, leug¬
nete Niemand deren Nothwendigkeit, auch diejenigen, welche das Februarpro-
tocoll seinem Inhalte nach für unverbesserlich hielten, mußten doch zugestehen,
daß die Abmachungen mit Ungarn wenigstens formelle Aenderungen unver¬
meidlich gemacht hätten. Jetzt betrachten die Einen eine neuerliche Revision
wie ein Attentat auf die Verfassung, als den Versuch, uns auf scheinbar ge¬
setzlichem Wege um bürgerliche und religiöse Freiheit zu betrügen, und von
den Andern, welche diese Verfassung negiren, weiß noch Niemand, ob sie sich
an dem Werke der Umgestaltung derselben betheiligen werden oder nicht.
Damals war der einzig richtige Weg deutlich vorgezeichnet und genug Stim¬
men wiesen auf ihn hin: jener Verfassungsentwurf, welchen der östreichische
Reichstag in Kremsier ausgearbeitet hatte, mußte den Berathungen zu Grunde
gelegt werden, damit wäre die Rechtscontinuität wieder gewonnen worden,


Und im letzten Falle hätte er dem Anschein nach Selbstkenntniß bewiesen.
Der Grazer Advokat hat sich während der zehn Jahre selner politschen Lauf¬
bahn als ein Mann von entschiedenem Freisinn und untadelhaftem Charakter
bewährt, aber nicht nur keine Proben staatsmännischen Talents gegeben,
sondern eher zu dem Glauben berechtigt, daß eine größere politische Aufgabe
als die eines Abgeordneten leicht seine Kräfte übersteigen möchte. Sein Name
wäre allerdings dem Cabinet von nicht geringem Werthe gewesen, welches
sein Augenmerk vor Allem darauf richten muß und auch zu richten scheint,
allen Bewohnern Oestreichs das Vertrauen wiederzugeben, daß ihre Gleich¬
berechtigung nicht blos aus dem Papiere des Reichsgesetzblatts existiren solle.
Gelingt das. so ist das Spiel gewonnen, denn noch bestehen überall im Reiche
die Elemente einer östreichischen Partei, welche jetzt durch nationale Eifer¬
süchteleien und Argwohn auseinander gehalten werden. Aber mit jedem
Tage wächst die Schwierigkeit, die getrennten Glieder zu vereinigen, das
Mißtrauen hat sich auf allen Seiten schon zu tief eingefressen, und die Fa¬
brikanten der öffentlichen Meinung halten es für ihre heilige Pflicht, dieses
Mißtrauen unaufhörlich zu nähren und zu schüren. Den Slaven wird ge¬
predigt, es sei doch wieder nur darauf abgesehen, sie zu bevortheilen, den
Deutschen redet man ein, sie sollen czechisch gemacht werden, und die Leute,
welche nicht blöde genug sind, sich dergleichen einreden zu lassen, fürchten
doch, sich durch irgend ein Wort zu engagiren. für gutmüthige Dummköpfe
oder „Erkaufte" gehalten zu werden. Es hört sich nun freilich ganz gut an.
wenn dre Freunde des neuen Ministeriums sagen: „Alle die Regie¬
rungsmänner, welche mit ungeheurem Jubel als Gründer einer „neuen
Aera" begrüßt wurden, sind sehr still abgetreten und ihre Werke folg-
ten ihnen nach; freuen wir uns der Gleichgiltigkeit und des Mi߬
trauens, welche die neuen Minister empfangen und durch Thaten über¬
wunden sein wollen. Giskra so gut wie Schmerling ließ sich sehr schnell
in den Glauben einwiegen, durch Uebernahme des Portefeuilles habe er schon
den Staat gerettet, vor seinem bloßen Namen müßten alle Schwierigkeiten
weichen, er sei unfehlbar, unersetzlich; wohl seinen Nachfolgern, daß sie nicht
durch ähnliche Schmeicheleien bethört, vielmehr zu großen Kraftanstrengungen
angespornt werden." Diese Logik klingt in der That nicht übel, sie setzt aber
völlige Klarheit über nächste und fernere Ziele, völlige Selbstlosigkeit, festen
. Glauben an sich und ihre Sache, einen ungewöhnlichen Grad von Kraft und
Ausdauer und endlich — viel Glück bei den neuen Ministern voraus. Hin¬
dernisse, welche Schmerling und Giskra, von dem Vertrauen und Enthusias¬
mus einer sehr bedeutenden Partei getragen, halb spielend hätten überwin¬
den können, dürften die Kräfte ihrer Nachfolger leicht aufreiben! hundert
günstige Chancen, welche Jene unbenutzt ließen, sind für Diese gar nicht mehr
vorhanden. Als man vor drei Jahren an die Verfassungsrevision ging, leug¬
nete Niemand deren Nothwendigkeit, auch diejenigen, welche das Februarpro-
tocoll seinem Inhalte nach für unverbesserlich hielten, mußten doch zugestehen,
daß die Abmachungen mit Ungarn wenigstens formelle Aenderungen unver¬
meidlich gemacht hätten. Jetzt betrachten die Einen eine neuerliche Revision
wie ein Attentat auf die Verfassung, als den Versuch, uns auf scheinbar ge¬
setzlichem Wege um bürgerliche und religiöse Freiheit zu betrügen, und von
den Andern, welche diese Verfassung negiren, weiß noch Niemand, ob sie sich
an dem Werke der Umgestaltung derselben betheiligen werden oder nicht.
Damals war der einzig richtige Weg deutlich vorgezeichnet und genug Stim¬
men wiesen auf ihn hin: jener Verfassungsentwurf, welchen der östreichische
Reichstag in Kremsier ausgearbeitet hatte, mußte den Berathungen zu Grunde
gelegt werden, damit wäre die Rechtscontinuität wieder gewonnen worden,


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341811_123619/165>, abgerufen am 15.06.2024.