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Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. I. Band.

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M die Leser.

Mit der heutigen Nummer der Grenzboten übernimmt

Herr Dr. Hans Gina

die Redaction dieses Blattes. Der Inhalt dieser wie der künftigen Nummern
wird am besten für das Streben der neuen Redaction wie der Verlagshand¬
lung Zeugniß ablegen und diesem Blatte, auch ohne die künstliche Reclame,
deren journalistische Neuheiten zu ihrer Verbreitung bedürfen, dieselbe stets
steigernde Anerkennung sichern, deren es unter der Redaction der Herren vo.
I. Kuranda, Gustav Freytag, Julian Schmidt, Moritz Busch,
Julius Eckardt und Alfred Dove sich erfreute.


Friedrich Ludwig Herbig.
(Fr. Will). Grunow.)


ZUM neuen Jahr.

Nur in bescheidenem Maße vermögen wir Mitlebenden die riesenhafte
Bedeutung der Ereignisse zu würdigen, welche unter unsern Augen in diesem
herrlichen Jahre dahinrollten, um dem jungen heraufsteigenden Jahr zu über-
lassen, das Ende dieses heiligen Krieges zu besiegeln. Erst unsern Nachfahren
bleibt vorbehalten, der gewaltigen Gegenwart die volle Bedeutung zuzumessen.
Wir haben Stunde für Stunde, Tag für Tag selbst durchlebt in der großen
sieghaften Erhebung unsres Volkes, und Jeder von uns weiß zu erzählen, wie
tief die Ereignisse, auf welche die ganze gesittete Weitmil Bewunderung blickt,
in des Einzelnen Leben eingegriffen haben, wehmüthig und freudig, erhebend
und niederbeugend zugleich. Der Blick vieler tausend deutscher Familien ist
durch die Thränen der Trauer, oder durch bange Sorge um ihre vor dem Feind
kämpfenden Söhne getrübt.

Doch soviel wissen auch wir Mitlebenden schon jetzt bestimmt: spätere
Geschlechter werden die kriegerischen Thaten und die häusliche Arbeit der Deut-


Grenzboten l. 1871, 1
M die Leser.

Mit der heutigen Nummer der Grenzboten übernimmt

Herr Dr. Hans Gina

die Redaction dieses Blattes. Der Inhalt dieser wie der künftigen Nummern
wird am besten für das Streben der neuen Redaction wie der Verlagshand¬
lung Zeugniß ablegen und diesem Blatte, auch ohne die künstliche Reclame,
deren journalistische Neuheiten zu ihrer Verbreitung bedürfen, dieselbe stets
steigernde Anerkennung sichern, deren es unter der Redaction der Herren vo.
I. Kuranda, Gustav Freytag, Julian Schmidt, Moritz Busch,
Julius Eckardt und Alfred Dove sich erfreute.


Friedrich Ludwig Herbig.
(Fr. Will). Grunow.)


ZUM neuen Jahr.

Nur in bescheidenem Maße vermögen wir Mitlebenden die riesenhafte
Bedeutung der Ereignisse zu würdigen, welche unter unsern Augen in diesem
herrlichen Jahre dahinrollten, um dem jungen heraufsteigenden Jahr zu über-
lassen, das Ende dieses heiligen Krieges zu besiegeln. Erst unsern Nachfahren
bleibt vorbehalten, der gewaltigen Gegenwart die volle Bedeutung zuzumessen.
Wir haben Stunde für Stunde, Tag für Tag selbst durchlebt in der großen
sieghaften Erhebung unsres Volkes, und Jeder von uns weiß zu erzählen, wie
tief die Ereignisse, auf welche die ganze gesittete Weitmil Bewunderung blickt,
in des Einzelnen Leben eingegriffen haben, wehmüthig und freudig, erhebend
und niederbeugend zugleich. Der Blick vieler tausend deutscher Familien ist
durch die Thränen der Trauer, oder durch bange Sorge um ihre vor dem Feind
kämpfenden Söhne getrübt.

Doch soviel wissen auch wir Mitlebenden schon jetzt bestimmt: spätere
Geschlechter werden die kriegerischen Thaten und die häusliche Arbeit der Deut-


Grenzboten l. 1871, 1
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[0009] M die Leser. Mit der heutigen Nummer der Grenzboten übernimmt Herr Dr. Hans Gina die Redaction dieses Blattes. Der Inhalt dieser wie der künftigen Nummern wird am besten für das Streben der neuen Redaction wie der Verlagshand¬ lung Zeugniß ablegen und diesem Blatte, auch ohne die künstliche Reclame, deren journalistische Neuheiten zu ihrer Verbreitung bedürfen, dieselbe stets steigernde Anerkennung sichern, deren es unter der Redaction der Herren vo. I. Kuranda, Gustav Freytag, Julian Schmidt, Moritz Busch, Julius Eckardt und Alfred Dove sich erfreute. Friedrich Ludwig Herbig. (Fr. Will). Grunow.) ZUM neuen Jahr. Nur in bescheidenem Maße vermögen wir Mitlebenden die riesenhafte Bedeutung der Ereignisse zu würdigen, welche unter unsern Augen in diesem herrlichen Jahre dahinrollten, um dem jungen heraufsteigenden Jahr zu über- lassen, das Ende dieses heiligen Krieges zu besiegeln. Erst unsern Nachfahren bleibt vorbehalten, der gewaltigen Gegenwart die volle Bedeutung zuzumessen. Wir haben Stunde für Stunde, Tag für Tag selbst durchlebt in der großen sieghaften Erhebung unsres Volkes, und Jeder von uns weiß zu erzählen, wie tief die Ereignisse, auf welche die ganze gesittete Weitmil Bewunderung blickt, in des Einzelnen Leben eingegriffen haben, wehmüthig und freudig, erhebend und niederbeugend zugleich. Der Blick vieler tausend deutscher Familien ist durch die Thränen der Trauer, oder durch bange Sorge um ihre vor dem Feind kämpfenden Söhne getrübt. Doch soviel wissen auch wir Mitlebenden schon jetzt bestimmt: spätere Geschlechter werden die kriegerischen Thaten und die häusliche Arbeit der Deut- Grenzboten l. 1871, 1

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_125243/9>, abgerufen am 24.05.2024.